• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Händler setzen zu selten auf Transaktionen, um Digitalisierung voranzutreiben

11.07.2019

Händler setzen zu selten auf Transaktionen, um Digitalisierung voranzutreiben

Beitrag mit Bild

© gunmanza/fotolia.com

Um die Digitalisierung ihres Geschäftsmodells voranzutreiben und digitale Expertise aufzubauen, setzen deutsche Händler und Konsumgüterhersteller noch zu selten auf Fusionen und Übernahmen. Nur 8 der insgesamt 72 Deals, bei denen deutsche Händler oder Konsumgüterhersteller zwischen November 2017 und Dezember 2018 als Käufer agierten, verfolgten eindeutig ein digitales Ziel.

Zu diesem Ergebnis kommt eine PwC-Analyse zu den Fusionen und Übernahmen in der europäischen Handels- und Konsumgüterbranche.

„Wenn es um die Digitalisierung des eigenen Geschäftsmodells geht, haben Händler verschiedene Optionen: Sie können die nötige Expertise selbst entwickeln, etwa durch Neueinstellungen oder den gezielten Aufbau von Know-how. Schneller geht es in der Regel durch Kooperationen oder Beteiligungen an Unternehmen, die sich auf bestimmte Technologien spezialisiert haben. Das müssen nicht zwangsläufig nur Start-ups sein“, sagt Dr. Christian Wulff, Leiter des Bereichs Handel und Konsumgüter bei PwC Deutschland.

Nur einer von zehn deutschen Deals verfolgt ein digitales Vorhaben

Den Weg, über Zukäufe die Digitalisierung voranzutreiben, gehen bislang aber nur überraschend wenige Unternehmen. Zwischen November 2017 und Dezember 2018 wurden in Europa insgesamt 612* Deals in der Handels- und Konsumgüterbranche abgeschlossen. Lediglich 37 Transaktionen verfolgten eindeutig ein digitales Vorhaben. In Deutschland hatten die Käufer immerhin bei einem von zehn Deals die klare Absicht, Online-Expertise einzukaufen.

„Die Chancen, die ein Unternehmenskauf für die Digitalisierung der Geschäftsprozesse oder den Aufbau digitaler Services und Produkte bietet, bleiben damit häufig ungenutzt“, so Wulff.

Stattdessen konzentrieren sich die deutschen Händler mit ihren Transaktionen auf die Marktkonsolidierung (29 Deals) und die Erschließung neuer Märkte (21 Deals). Die Mehrheit der Transaktionen (28 Deals) fand dabei im Lebensmittelsektor statt. An zweiter Stelle standen Bekleidungsunternehmen (9 Deals), gefolgt von Firmen aus der Möbel- und Haushaltsgerätebranche (7 Deals).

USA und China sind mutiger beim Zukauf innovativer Technologien

Auch im europäischen Vergleich geht es bei den Transaktionen meist darum, einen Markt zu konsolidieren oder in neue Märkte vorzustoßen. Deals mit einem digitalen Hintergrund bilden mit einem Anteil von rund 6 Prozent die Ausnahme.

Laut Christian Wulff orientieren sich zwar auch europäische Hersteller und Händler am Branchenführer Amazon und digitalisieren zunehmend ihr eigenes Geschäftsmodell. „An junge Unternehmen, die branchenspezifische Technologien wie Blockchain- oder Cloud-Lösungen, Anwendungen für Künstliche Intelligenz (KI) oder Data Analytics bieten, trauen sich nach wie vor eher die Mitbewerber aus den USA oder China heran“, so die Einschätzung des PwC-Experten.

„Um in der heutigen Wettbewerbslandschaft erfolgreich zu sein, müssen Händler aber nicht nur ihr Geschäftsmodell digitalisieren, sondern auch auf innovative Technologien setzen. Mit gezielten Übernahmen kommt man dabei in der Regel viel schneller voran als aus eigener Kraft.“

* Betrachtet wurden Deals ohne Private-Equity-Beteiligung.

(Pressemitteilung PwC vom 05.07.2019)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©ty/fotolia.com

17.09.2025

Volkswirtschaftliche Bedeutung von KMU bleibt trotz Krisen hoch

Trotz der vielen geopolitischen Herausforderungen erwirtschafteten die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) 2,8 Billionen Euro im Jahr 2023 laut den aktuellsten verfügbaren Daten. Das waren 28 % des gesamten Umsatzes in Deutschland. Obwohl der absolute Umsatz der KMU im Vergleich zu 2022 gestiegen war, sank dennoch ihr Anteil am Gesamtumsatz, weil die Großunternehmen ihren Umsatz

Volkswirtschaftliche Bedeutung von KMU bleibt trotz Krisen hoch
Meldung

© Minerva Studio/fotolia.com

17.09.2025

ZEW-Index: Lage verschlechtert sich weiter

Nach dem jüngsten Einbruch im August 2025 stabilisieren sich die Erwartungen im September. Sie liegen mit plus 37,3 Punkten um plus 2,6 Punkte über dem Vormonatswert. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage sinkt dagegen weiter. Der Lageindikator für Deutschland liegt mit minus 76,4 Punkten um minus 7,8 Punkte unter dem Vormonatswert. „Die Finanzmarktexpertinnen und -experten

ZEW-Index: Lage verschlechtert sich weiter
Meldung

©peshkova/123rf.com

16.09.2025

Jedes dritte Unternehmen nutzt KI

Künstliche Intelligenz ist in den vergangenen Monaten in der Breite der deutschen Wirtschaft angekommen. Inzwischen nutzt etwa jedes dritte Unternehmen (36 %) KI. Damit ist der Anteil fast doppelt so hoch wie noch vor einem Jahr, als er 20 % betrug. Zudem plant oder diskutiert fast jedes zweite Unternehmen (47 %) aktuell den KI-Einsatz, das sind ebenfalls deutlich

Jedes dritte Unternehmen nutzt KI

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank