• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • ifo Konjunkturprognose: Deutsche Konjunktur ohne Schwung

20.06.2019

ifo Konjunkturprognose: Deutsche Konjunktur ohne Schwung

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Das ifo Institut hat seine Prognose vom Frühjahr für das Wirtschaftswachstum 2019 in Höhe von 0,6% bestätigt. Die konjunkturelle Entwicklung sei aber gespalten. Das exportorientierte Verarbeitende Gewerbe, in dem etwa ein Viertel der Wertschöpfung erwirtschaftet wird, stecke in einer Rezession. Gleichzeitig würden die binnenorientierten Dienstleister und die Bauwirtschaft robuste und teilweise kräftige Zuwächse verzeichnen.
Laut der ifo-Experten mehren sich die Anzeichen, dass sich die industrielle Schwäche allmählich über den Arbeitsmarkt und tiefe Wertschöpfungsketten auch auf die Binnenkonjunktur überträgt. Auch deshalb nahm das ifo Institut die Prognose für das kommende Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7% herunter. Rechnet man die überdurchschnittlich vielen Arbeitstage 2020 heraus, liege das Wirtschaftswachstum dann nur noch bei 1,3%. Damit gehe die deutsche Wirtschaft ohne Schwung in das kommende Jahr.
Private Konsumausgaben stützen Konjunktur
Getragen wird die Konjunktur von den privaten Konsumausgaben, die 2019 um 1,4% und 2020 um 1,3% zunehmen. Aber auch die Investitionen steigen mit 3,0 und 2,8% recht kräftig. Dazu würden vor allem die Bauinvestitionen mit einer Zunahme um 4,0 und 3,0% beitragen. Die Exporte werden laut der Prognose im laufenden Jahr nur um 1,3% zulegen. Hier mache sich die Abkühlung der Weltkonjunktur bemerkbar. Wirtschaftspolitiken, die über Abschottung, Sanktionen und Androhungen versuchen, die globalisierte Wirtschaftsordnung zu verändern, hätten die Verunsicherung weltweit steigen, die Industriekonjunktur abkühlen und den Welthandel einbrechen lassen. Unter der Annahme, dass die damit verbundenen vielfältigen Risiken nicht eintreten, werden sich die deutschen Ausfuhren im nächsten Jahr wieder normalisieren und um 3,8% steigen, so die Einschätzung der Studienautoren.
Beschäftigungsaufbau verliert an Fahrt
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit verlangsame sich spürbar. Die Anzahl der Arbeitslosen dürfte von 2,25 Mio. in diesem Jahr auf 2,19 Mio. im kommenden Jahr sinken. Das sind 4,9 beziehungsweise 4,8% der Erwerbspersonen. Auch der Beschäftigungsaufbau werde an Fahrt verlieren. Die Verbraucherpreise werden laut der ifo Experten um 1,5 und um 1,8% steigen. Der Finanzierungsüberschuss des Staates (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungen) werde von 48,7 auf 31,7 Mrd. Euro zurückgehen und der viel kritisierte Überschuss der deutschen Leistungsbilanz von 7,0 auf 6,9% der Wirtschaftsleistung sinken.
Weitere Informationen zur ifo Konjunkturprognose für den Sommer 2019 finden Sie hier.
(Pressemitteilung ifo Institut vom 18.06.2019)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© Coloures-pic/fotolia.com

15.12.2025

Working Capital Performance erneut verschlechtert

Europäische Unternehmen verschenken Milliarden: Im Jahr 2024 blieben 1,4 Billionen Euro an Working Capital ungenutzt, die zeigt die aktuelle Working Capital-Studie „EU 1000 WC Results“ von The Hackett Group, der führenden Gen AI- und strategischen Beratung für digitale Transformation. Demnach blieben bei den untersuchten 1000 europäischen Unternehmen insgesamt 1,4 Billionen Euro ungenutzt  ̶̶  das entspricht

Working Capital Performance erneut verschlechtert
Meldung

©BillionPhotos.com/fotolia.com

15.12.2025

Cloud-Strategie zwischen Innovations- und Kostendruck

Zwischen 2023 und 2025 ist der Anteil von deutschen Unternehmen, die in Teilen oder vollständig auf die Cloud setzen, um 13 Prozentpunkte auf 74 % gestiegen. Mit der zunehmenden Cloud-Reife verschieben sich die Schwerpunkte von Cloud-Initiativen, -Investitionen, und -Zielen. Nach der Migrationsära geht es jetzt stärker darum, komplexe Cloud-Infrastrukturen besser beherrschbar zu machen, den Betrieb

Cloud-Strategie zwischen Innovations- und Kostendruck
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

11.12.2025

Nationale Venture Capital-Märkte im Vergleich

Der deutsche Venture Capital (VC)-Markt gehört zu den volumenstärksten weltweit. Zwischen 2020 und dem dritten Quartal 2025 wurden jährlich im Durchschnitt 10,4 Mrd. USD in Start-ups investiert. In Europa wurde dieser Wert nur im Vereinigten Königreich übertroffen (23,8 Mrd. USD). Setzt man die Investitionen jedoch ins Verhältnis zur Wirtschaftskraft des Landes (Bruttoinlands­produkt, BIP) rangiert der

Nationale Venture Capital-Märkte im Vergleich
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank