• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • IW-Konjunkturprognose: Die deutsche Wirtschaft kommt nicht voran

11.09.2024

IW-Konjunkturprognose: Die deutsche Wirtschaft kommt nicht voran

Die deutsche Wirtschaft kommt nicht voran: Hohe Kosten und leere Auftragsbücher belasten die Unternehmen zunehmend.

Beitrag mit Bild

© vizafoto/fotolia.com

Bundesweit thront in diesem Jahr die rote Null: Die deutsche Wirtschaft wird 2024 allenfalls stagnieren, zeigt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Der Industriestandort Deutschland schwächelt. Beliebte deutsche Industrieprodukte wie Maschinen oder Autos verkaufen sich schlechter als in den vergangenen Jahren. Der deutsche Außenhandel ist nach IW-Prognose in diesem Jahr rückläufig. Die IW-Konjunkturforscher erwarten, dass die Exporte um 1 % und die Importe um 2 % gegenüber dem Vorjahr zurückgehen.

Wo es besonders hakt:

  • Weltweit sind deutsche Industrieprodukte – etwa aus dem Maschinenbau und der Fahrzeugindustrie – deutlich weniger nachgefragt. Zudem hat die deutsche Industrie es im internationalen Vergleich schwer, Löhne und Gehälter sind hierzulande hoch, Energie ist teuer.
  • Das schlechte Auslandsgeschäft, die anhaltende Bürokratie und die hohen Zinsen für Kredite sorgen dafür, dass Unternehmen wenig investieren. 2024 schrumpften die Investitionen um fast 3 % – die Ausrüstungsinvestitionen sogar um 5,5 %.
  • Obwohl die Zahl der Erwerbstätigen – vor allem im Dienstleistungssektor – steigt, nimmt die Arbeitslosigkeit leicht zu, sie steigt auf 6 %.

Dienstleister verhindern Rezession

Einen Lichtblick gibt es aber: den Dienstleistungssektor. Bei Banken, im Handel und in der Gesundheitsbranche hat sich die Geschäftslage verbessert – damit konnten diese Unternehmen, die für rund 70 % der Wirtschaftsleistung stehen, im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1,6 % zulegen.

„Die Dienstleister verhindern damit eine schwere Rezession der deutschen Wirtschaft“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. „Leider reicht das bei weitem nicht aus, um die gesamte Wirtschaft anzukurbeln.“ Hier braucht es mehr Mut der Politik, weniger Bürokratie und mehr Investitionsanreize. „Nach den schwierigen Jahren der Pandemie und des andauernden Ukraine-Krieges braucht die Wirtschaft dringend wieder positive Impulse und Zuversicht“, so Grömling. „Anders kommen wir aus der jetzigen Lage nicht heraus.“

(IW Köln vom 11.09.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

© WrightStudio/fotolia.com

19.02.2025

Wagniskapitalinvestitionen mit Schwerpunkt auf Klimatechnologien verlieren an Schwung

Die Debatte um die Priorisierung klimapolitischer Ziele beeinflusst auch die Erwartungen von Wagniskapital-Gebern. Im vergangenen Jahr waren Start-ups mit einem Fokus auf Klimaschutztechnologien das volumenstärkste Segment auf dem deutschen Venture-Capital-Markt. Diese Start-ups konnten 2024 mehr als doppelt so viel Geld von Kapitalgebern einsammeln als noch fünf Jahre zuvor. Klimaziele stehen stärker in Konkurrenz mit anderen

Wagniskapitalinvestitionen mit Schwerpunkt auf Klimatechnologien verlieren an Schwung
Meldung

©enanuchit/123rf.com

18.02.2025

Unternehmen sorgen sich wegen Zöllen und Handelshemmnissen

Führungskräfte weltweit beurteilen das wirtschaftliche Umfeld als zunehmend komplexer und unsicherer, die Stimmung hat sich seit der Präsidentschaftswahl in den USA noch weiter eingetrübt. So fürchten 24 % der Topmanager vor allem um ihre Margen und die Rentabilität der Unternehmen, wie eine neue BCG-Umfrage zeigt. Kostenmanagement bleibt deshalb für viele Entscheider das zentrale Thema. Zudem gaben

Unternehmen sorgen sich wegen Zöllen und Handelshemmnissen
Meldung

©JulienEichinger/fotolia.com

18.02.2025

Blockbildung verändert wirtschaftliche Verflechtungen und Handelsströme

Die Globalisierung geht weiter zurück. Dieser seit 2020 anhaltende Trend hat sich im vergangenen Jahr beschleunigt, getrieben von geopolitischen Konflikten und abnehmender finanzieller Integration. Der Rückgang der internationalen Verbindungen lässt sich auf eine zunehmende Fragmentierung der internationalen Gemeinschaft in einzelne Lager zurückführen. Verbindungen innerhalb dieser  Cluster werden stärker, während sie sich zu Ländern außerhalb der

Blockbildung verändert wirtschaftliche Verflechtungen und Handelsströme

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank