• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Kapitalanlageverhalten institutioneller Investoren

22.03.2018

Kapitalanlageverhalten institutioneller Investoren

Beitrag mit Bild

© Sergey Nivens/fotolia.com

Die Ratingagentur Scope hat 106 institutionelle Investoren zu ihrem Anlageverhalten und zu ihren Einschätzungen in Bezug auf einzelne Asset Manager befragt. Das insgesamt verwaltete Vermögen der befragten Investoren summiert sich auf 535 Mrd. Euro.

Die Umfrage basiert auf ausführlichen und persönlichen Gesprächen. Sie wird seit 2001 im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Umfrage:

Renten dominieren – deutliche Unterschiede zwischen Investoren

Das nach wie vor wichtigste Anlagesegment für Institutionelle sind Renten. Sie stehen bei den von Scope Befragten derzeit für durchschnittlich 77% ihrer Assets. Nur ein marginaler Anteil von durchschnittlich 3% des Rentenvermögens ist im High-Yield-Segment investiert.

Der Rentenanteil liegt seit vielen Jahren vergleichsweise konstant bei rund drei Vierteln des verwalteten Vermögens. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Investorengruppen. Während Versicherungen derzeit zu 83% Rentenpapiere halten, beträgt diese Quote bei Kirchen und Stiftungen nur 47%.

Für die kommenden drei Jahre bewerten die befragten Investoren die Perspektiven der Emerging Markets am positivsten: 41% der Befragten bewerten die Perspektiven für Schwellenländer-Anleihen mit Investment Grade als gut oder sehr gut.

Deutlich negativer fallen die Einschätzungen zu Renten aus dem Euroraum aus. Nur 5% der Befragten bewerten die Perspektiven als gut – fast zwei Drittel jedoch als unterdurchschnittlich oder schlecht.

Indirekte Investments werden immer wichtiger

Zwar spielen im Anleihesegment Direktinvestments weiterhin eine große Rolle: Mehr als 50% des gesamten Vermögens der befragten Investoren werden direkt mit Rentenpapieren gehalten. Dennoch lässt sich ein Trend hin zu indirekten Investments erkennen.

„Dieser Trend wird vor allem durch das dauerhafte Niedrigzinsniveau hervorgerufen“, erklärt Said Yakhloufi, Leiter der Fondsanalyse der Ratingagentur Scope. „Da klassische Staatsanleihen kaum noch auskömmliche Erträge liefern, weichen Investoren verstärkt in andere Anleihesegmente aus – u.a. Emerging Markets oder Wandelanleihen. Die nötige Expertise, um in diesen Segmenten zu agieren, wird in der Regel durch externe Manager abgebildet.“

Aktienquote – Finanzkrise hat bleibende Spuren hinterlassen

Im langfristigen Vergleich auffällig ist vor allem der deutliche Rückgang der Aktienquote. Bei der ersten Umfrage im Jahr 2001 betrug der Aktienanteil noch 17%. Aktuell sind es nur rund 5%. Zwar erwarten die befragten Investoren bis zum Jahr 2020 einen leichten Anstieg der Aktienquote auf durchschnittlich 5,5%. Dennoch: Vom Vorkrisenniveau ist die Aktienquote weit entfernt.

Auch bei der Aktienquote gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Investorengruppen: Bei Banken und Versicherungen liegt sie bei nur 3%. Bei den von Scope befragten Altersversorgern (vor allem Versorgungswerke) machen Aktien rund 14%, bei Kirchen und Stiftungen sogar 28% der Portfolios aus.

Die Anlageperspektiven für die kommenden drei Jahre bewerten Investoren auch bei Aktien am positivsten für die Emerging Markets – drei Viertel der Befragten beurteilt die Perspektive als gut oder sehr gut. Es folgen Europa (73%) und Deutschland (71%) mit ähnlich positiven Einschätzungen.

Anders verhält es sich für japanische und nordamerikanische Aktien – nur rund 23% bzw. 32% der Befragten bewerten die Perspektiven für die kommenden drei Jahre als gut oder sehr gut.

Weitere Informationen finden Sie hier.

(Pressemitteilung Scope vom 15.03.2018)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank