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14.10.2022

KfW-ifo-Kredithürde: Kreditzugang für den Mittelstand verschlechtert sich deutlich

Im dritten Quartal ist die KfW-ifo-Kredithürde für kleine und mittlere Unternehmen steil angestiegen. 27,9% der befragten Mittelständler, die sich in Kreditverhandlungen befanden, stufen das Verhalten der Banken als restriktiv ein. Das sind 7,1 Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Die Kredithürde für den Mittelstand hat damit zugleich ein neues Rekordhoch seit Einführung der aktuellen Befragungsmethodik im Jahr 2017 erreicht.

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27,9% der kleinen und mittleren Unternehmen spüren restriktives Bankenverhalten

Über Schwierigkeiten beim Kreditzugang klagten die Dienstleistungsanbieter am häufigsten (33,2%), gefolgt vom Verarbeitenden Gewerbe (27,7%). Mit etwas Abstand folgen die weiteren Wirtschaftsbereiche Bauhauptgewerbe (18,3%), Großhandel (17,3%) und Einzelhandel (17,2%).

Kreditzugang für Großunternehmen entspannt sich dagegen

Angesichts der drohenden Rezession, der massiven Energieverteuerung und steigender Zinsen war mit mehr Vorsicht seitens der Banken und einer Eintrübung der Finanzierungsbedingungen zu rechnen, stellen die Studienautoren fest. Daher überrasche es, dass sich im Gegensatz zu Mittelstand die Situation bei den Großunternehmen zum zweiten Mal in Folge entspannt. Damit weitet sich der traditionelle Vorteil der großen Unternehmen beim Finanzierungszugang deutlich aus. Die Kredithürde für Großunternehmen sank im dritten Quartal um 2,3%punkte auf 11,2%.

Kreditnachfrage insgesamt nur wenig verändert

In beiden Größenklassen bleibt der Anteil der Unternehmen, die überhaupt mit Banken Kreditverhandlungen führten, unter dem längerfristigen Durchschnitt: 20,3% der Mittelständler, 29,9% der Großunternehmen fragten Finanzierungen nach. Dies ist mit Blick auf das außerordentlich starke Wachstum des Kreditgeschäfts deutscher Banken in diesem Jahr bisher einzuordnen. So stieg das Volumen ausstehender Kredite an heimische nicht-finanzielle Kapitalgesellschaften im August um rund 13% im Vergleich zum Vorjahr. Eine mögliche Erklärung für diese Diskrepanz ist laut der Studienautoren, dass zurzeit hohe Finanzierungsbedarfe für Betriebsmittel und Lagerhaltung in Folge der massiven Verteuerung von Energie und der anhaltenden Lieferengpässe entstehen, die Unternehmen aber gleichzeitig wegen der hohen Unsicherheit bei Investitionen zurückhaltend sind. Um solche Liquiditätslücken zu schließen, könnten die Unternehmen zunächst überwiegend auf bestehende Kreditlinien zurückgreifen, die keiner Neuverhandlung bedürfen. Hinzu komme, dass in der aktuellen Ausnahmelage großvolumige Kredite an wenige Unternehmen einen merklichen Einfluss auf das Marktergebnis haben könnten. Ein Beispiel seien die Kredite der KfW im Auftrag des Bundes zur Unterstützung von Energieversorgungsunternehmen.

Die KfW-ifo-Kredithürde steht unter hier zum Download zur Verfügung.

(Pressemitteilung KfW vom 13.10.2022)


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