10.08.2017

KPMG: Fintech-Investitionen nehmen Fahrt auf

Autokonzerne auf der Überholspur

In Fintechs ist im zweiten Quartal dieses Jahres weltweit mehr als doppelt so viel Geld geflossen wie noch in den ersten drei Monaten 2017. Insgesamt wurden in Form von Venture Capital und Private Equity oder im Rahmen von M&A umgerechnet rund 8,4 Mrd. USD investiert.

In Fintechs ist im zweiten Quartal dieses Jahres weltweit mehr als doppelt so viel Geld geflossen wie noch in den ersten drei Monaten 2017. Insgesamt wurden in Form von Venture Capital und Private Equity oder im Rahmen von Fusionen und Übernahmen umgerechnet rund 8,4 Mrd. USD in Start-ups der Finanzdienstleistungsbranche investiert (Q1: 3,6 Mrd. USD). Europa liegt dabei im Trend: hier stiegen die Investitionen vom ersten zum zweiten Quartal von 880 Millionen auf über 2 Mrd. USD.

Das zeigt der aktuelle „Pulse of Fintech“ von KPMG, für den die weltweiten Investitionen in diesem Start-up-Segment regelmäßig analysiert werden.

Trend geht hin zu B2B-Anwendungen

Vor allem in den USA und in Europa zeichnet sich inzwischen ein neuer Trend ab. Fokussierten sich Fintechs bisher meist um Kundenanwendungen, widmen sie sich inzwischen immer mehr der Frage, wie sich Middle- und Backoffice-Prozesse bei Finanzdienstleistern effizienter gestalten lassen. Und so befinden sich unter den Top 10 Fintech-Deals im zweiten Quartal bereits drei aus dem B2B-Segment: CCH Tagetik (Italien/USA, 321 Mio. USD), Pos Portal (USA, 158 Mio. USD) und ITRS Group (England, 140 Mio. USD). KPMG-Partner Sven Korschinowski: „Der Trend hin zu B2B-Anwendungen dürfte sich künftig noch verstärken, weil Banken gemerkt haben, dass sie ihre Kosten drastisch reduzieren müssen. Denn als Wettbewerber treten zunehmend auch Fintechs mit Banklizenz auf den Plan, bei denen das Verhältnis von Aufwand und Ertrag nur ein Drittel von dem bei einer klassischen Bank beträgt.“

Auch regulatorische Themen treiben den Markt

Weiter im Aufwind befinden sich auch Start-ups, die sich Lösungen auf regulatorische Fragen widmen („Regtechs“). Hier flossen im ersten Halbjahr 2017 bereits 591 Mio. USD im Rahmen von 60 Deals. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 91 Deals und 994 Mio. USD investiertes Kapital. Sven Korschinowski: „Die anhaltenden Aktivitäten deuten auf ein reges drittes Quartal 2017 hin, zumal PSD2 und die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung für zusätzliche Aufmerksamkeit in diesem Bereich sorgen. Auch bei Themen wie Blockchain, digitalen Währungen und rund um den Versicherungssektor dürfte sich bis Ende des Jahres noch einiges tun.“

(Pressemitteilung KPMG vom 01.08.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Idee, Glühbirne, Forschung, Entwicklung
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.04.2024

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben

Trotz stagnierender Umsätze und sinkender Gewinne: Die innovativsten Top-Konzerne der Welt investieren weiterhin stark in Forschung und Entwicklung (F&E). So sind die Forschungs- und Entwicklungsbudgets der 500 Unternehmen weltweit mit den höchsten F&E-Ausgaben im Jahr 2023 um insgesamt 12 % gestiegen – obwohl der Umsatz nur um 2 % zulegte und der Gesamtgewinn sogar um 9 % schrumpfte.

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

18.04.2024

Unternehmen planen weniger Investitionen für 2024

Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Investitionsvorhaben für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Die ifo Investitionserwartungen fielen auf -0,1 Punkte im März, nach +1,2 Punkten im November. „Die globale Nachfrage nach Investitions- und Vorleistungsgütern bleibt schwach und wirtschaftspolitische Unsicherheiten bestehen weiter. Viele Unternehmen verschieben daher ihre Investitionsentscheidungen“, sagt Lara Zarges, Konjunkturexpertin am ifo Institut.

Unternehmen planen weniger Investitionen für 2024
Europa, Europaflagge, EU, Parlament, Kommission
Meldung

©Grecaud Paul/fotolia.com

17.04.2024

EU-Binnenmarkt ist der wichtigste Auslandsmarkt

Der europäische Binnenmarkt besitzt für die mittelständischen Industrieunternehmen sowohl als Beschaffungs- als auch Absatzmarkt von allen Auslandsmärkten die höchste Relevanz, gefolgt von den Märkten in den anderen europäischen Ländern und in China. Dies zeigte in 2023 eine IfM-Befragung von über 1.800 Führungskräften im industriellen Mittelstand. EU-Binnenmarkt bietet viele Vorteile Die Unternehmen profitieren sowohl von der

EU-Binnenmarkt ist der wichtigste Auslandsmarkt
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank