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25.09.2020

M&A-Aktivitäten in Europa eingebrochen, aber mehr Distressed Opportunities

Autokonzerne auf der Überholspur

© gunmanza/fotolia.com

Die COVID-19-Pandemie hat sich in Europa stark negativ auf die M&A-Aktivitäten ausgewirkt. Allerdings bieten sich risikobereiten Anlegern weiterhin Chancen.

So das Fazit der achten Ausgabe des gemeinsam von CMS und Mergermarket herausgegebenen European M&A Outlook.

Die Studie bietet eine eingehende Analyse der Stimmung am europäischen M&A-Markt. Dazu wurden 230 europäische Führungskräfte von Unternehmen und Finanzinvestoren zu ihren Erwartungen für M&A im kommenden Jahr befragt.

Laut Mergermarket fiel die Anzahl der Abschlüsse in Europa im ersten Halbjahr 2020 um 31 Prozent auf 2.800 Transaktionen. Dabei ging das Gesamtvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29 Prozent auf 262,9 Milliarden Euro zurück. In Bezug auf beide Größen wurden im zweiten Quartal die seit 2013 niedrigsten Quartalswerte ermittelt.

Es ist damit zu rechnen, dass diese Phase der Volatilität vorerst anhält. 74 Prozent der Teilnehmer an der diesjährigen Studie gaben an, dass sie aufgrund der Pandemie weniger Interesse an M&A-Aktivitäten haben, während 65 Prozent M&A derzeit nicht in Betracht ziehen – im Vorjahr lag der entsprechende Wert bei 45 Prozent. Dementsprechend gehen lediglich zwei Prozent der Befragten davon aus, dass ihre M&A-Aktivitäten in diesem Jahr zunehmen werden; 2019 waren es 27 Prozent. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) erwarten einen deutlichen Rückgang der Aktivitäten in den nächsten zwölf Monaten.

Stefan Brunnschweiler, Leiter der CMS Corporate/M&A Group, erklärt: „Die Lage wird sich für M&A-Investoren nicht nur wegen der Corona-bedingten Marktstörung verschärfen, sondern auch die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA im November, das Ende der Brexit-Übergangsphase sowie die sich verschlechternden Beziehungen zwischen China und dem Westen werden ihnen zu schaffen machen.“

In der Zwischenzeit dürften sich Chancen im Bereich Distressed M&A bieten. So gehen 90 Prozent der Befragten von einer größeren Zahl von Umstrukturierungen aus. 82 Prozent rechnen mit steigenden Ausfallraten bei Unternehmen. Fast drei Viertel der finanzstarken Private-Equity-Firmen zeigten sich an Distressed M&A und Turnarounds interessiert. Demnach gibt es für diejenigen, die den Mut haben, sich auf die Herausforderungen und Chancen der aktuellen Phase der Instabilität einzulassen, auch weiterhin Chancen.

Weitere wichtige Erkenntnisse der Studie:

  • Unternehmen, die derzeit zu kämpfen haben, können kaum mit Hilfe aus dem Unternehmenssektor rechnen. Nur 14 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie derzeit eine Übernahme von in Not geratenen Zielunternehmen in Erwägung ziehen würden. Stattdessen gehören, laut 83 Prozent der entsprechenden Befragten, neue Technologien zu den beiden wichtigsten Deal-Treibern bei Übernahmen.
  • Non-distressed Deals werden vor allem in Sektoren zu finden sein, die sich während des Lockdowns als am widerstandsfähigsten erwiesen haben, wie beispielsweise Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT), Finanzdienstleister, Pharma, Medizin und Biotechnologie (PMB) sowie die Industrie. Die Befragten hoben TMT (68 Prozent) und PMB (38 Prozent) als die beiden Sektoren hervor, in denen sie im Laufe des nächsten Jahres die meisten europäischen M&A-Aktivitäten erwarten. Andererseits werden die am stärksten von COVID-19 betroffenen Branchen, wie etwa Luftfahrt, Einzelhandel, Freizeit und Gastronomie, nur dann Interessenten finden, wenn wesentlich niedrigere Bewertungen akzeptiert werden.
  • Nordamerika wird als der attraktivste ausländische Markt angesehen: Knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten prognostizieren, dass diese Region für die europäischen Käufer im kommenden Jahr die wichtigste Region außerhalb Europas sein wird. Die Region Asien-Pazifik liegt weit abgeschlagen bei 35 Prozent.

(Pressemitteilung CMS vom 22.09.2020)


Redaktion

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