• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • M&A macht sich bezahlt: Versicherer entwickeln sich nach Akquisitionen überdurchschnittlich

01.12.2016

M&A macht sich bezahlt: Versicherer entwickeln sich nach Akquisitionen überdurchschnittlich

Beitrag mit Bild

Der Aktienkurs von Versicherungsgesellschaften, die größere Akquisitionen tätigen, ist seit 2008 um rund 4 Prozentpunkte stärker gestiegen als der von Wettbewerbern ohne Akquisitionen. Das zeigt der „Insurance M&A Success Tracker“, den Willis Towers Watson erstmals mit der Cass Business School und Mergermarket durchgeführt hat.

Der Aktienkurs von Versicherungsgesellschaften, die größere Akquisitionen tätigen, ist seit 2008 um rund 4 Prozentpunkte stärker gestiegen als der von Wettbewerbern ohne Akquisitionen. Das zeigt der „Insurance M&A Success Tracker“, den Willis Towers Watson erstmals mit der Cass Business School und Mergermarket durchgeführt hat.

Die Untersuchung verdeutlicht: Große Übernahmen führen zu einer wesentlich besseren Wertentwicklung im Aktienkurs gegenüber Wettbewerbern in den zwölf Monaten rund um den Deal. Untersucht wurden alle seit 2008 abgeschlossenen Merger & Acquisitions-Transaktionen (Fusionen und Zukäufe) weltweit mit einem Volumen von mehr als 50 Millionen USD.

Nachweisliche Outperformance des Branchenindex

Durchschnittlich übertrafen die erwerbenden Versicherungsunternehmen im Betrachtungszeitraum ihren Branchenindex um 3,7 Prozentpunkte. Diese Zahl steigert sich im Laufe der Zeit sogar: Betrachtet man nur das Jahr 2015, dann übertreffen Versicherer mit Akquisitionen ihre Wettbewerber im entsprechenden Börsenindex um 12,5 Prozentpunkte.

Hoch ist insbesondere die Outperformance in den ersten sechs Monate nach Bekanntgabe einer Transaktion: So wurden in den letzten drei Jahren die Aktien der Aufkäufer in den sechs Monaten vor und bis zu einem Tag nach dem Deal um durchschnittlich 1,1 Prozentpunkte höher als der Branchenindex gehandelt. Diese Spanne steigerte sich nochmals um 7,4 Prozentpunkte in den sechs Monaten nach Bekanntgabe der Akquisition.

Für 2015 liegt der Wert im Zeitrahmen sechs Monate vor bis einen Tag nach Bekanntgabe um 2,8 Prozentpunkte höher als der Branchenindex und der Wert in der zweiten Phase (sechs Monate nach Bekanntgabe) erreicht beachtliche 9,7 Prozentpunkte über diesem Index.

Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung von Willis Towers Watson in Deutschland, kommentiert: „Auch wenn unsere Studie zeigt, dass sich diese Art von Akquisitionen bezahlt macht, braucht es Zeit, bis die Ergebnisse sichtbar werden. Aufgrund von generellen Risiken bei Deals dieser Größenordnung reagieren Investoren zu Beginn häufig eher zurückhaltend auf M&A-Aktivitäten im Versicherungssektor.“

Gründe für Outperformance

Die Studie zeigt auch die wichtigsten Ursachen für das Phänomen „Outperformance“ auf: Einerseits gab es eine Reihe von Transaktionen im Lebensversicherungssektor, bei denen Unternehmen spezielle Versicherungsbestände (zum Beispiel geschlossene Leben-Bestände) von Wettbewerbern übernommen haben und durch ihre Expertise und Erfahrung in diesem Bereich Mehrwert liefern konnten. „Die Aufkäufer sind ausschließlich auf die Abwicklung solcher Bestände spezialisiert und können deren Wert allein durch die Art und Weise ihres Managements steigern. Die Bestände gewinnen somit allein durch den Besitzerwechsel an Wert“, ergänzt Klüttgens.

Ein weiterer Faktor, der Outperformance vorantreibt, ist die Expansion der Erwerber in neue Territorien: So haben einige Unternehmen mit Hilfe von Akquisitionen ihre Präsenz in den Wachstumsmärkten Osteuropa, Südamerika und Asien deutlich verstärkt.

Markt-Kommunikation häufig verbesserungsfähig

„Wenn auch mit jedem M&A-Deal ernstzunehmende Risiken und Unsicherheiten einhergehen, so könnten Versicherer die Vorteile einer Akquisition in der Außenkommunikation noch deutlicher herausstellen“, erklärt Klüttgens abschließend. „Unternehmen benötigen eine fundierte und klar formulierte M&A-Strategie. Diese müssen sie sowohl professionell ausführen als auch gut kommunizieren. Beides ist essenziell, um Analysten und Märkte vom Wert eines Deals zu überzeugen.“

(Pressemitteilung Willis Towers Watson vom 01.12.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

irrmago/123rf.com

15.09.2025

Globale Autoindustrie rutscht tiefer in die Krise

Der Gewinnrückgang der größten Autokonzerne der Welt setzte sich im zweiten Quartal dieses Jahres fort und hat sich sogar beschleunigt: Die 19 größten Autokonzerne der Welt verzeichneten im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch um 55 %, im gesamten ersten Halbjahr schrumpfte der Gewinn um 49 %. Besonders deutlich fielen die Rückgänge bei Renault, Nissan, Stellantis und Mazda aus

Globale Autoindustrie rutscht tiefer in die Krise
Meldung

dmitrydemidovich/123rf.com

10.09.2025

Automobilwirtschaft: Diese Regionen sind besonders vom Verbrenner-Aus bedroht

Ab 2035 sollen in der EU keine neuen Autos mit Verbrenner-Motor zugelassen werden – für die deutsche Autoindustrie hat das gravierende Folgen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, welche Regionen sich am stärksten wandeln müssen. Auto-Branche gilt als Vorzeigeindustrie Deutschland, einig Autoland: Bundesweit arbeiten 3,2 Millionen Menschen in der Automobil- oder

Automobilwirtschaft: Diese Regionen sind besonders vom Verbrenner-Aus bedroht
Meldung

© JFL Photography/fotolia.com

10.09.2025

Immobilienwirtschaft im Umbruch

Die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft schreitet voran, aber der Weg ist noch lang. Die zehnte Ausgabe der Digitalisierungsstudie des Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) und EY Parthenon macht deutlich: Die Branche hat in den vergangenen Jahren wichtige Fortschritte gemacht, von ersten Pilotprojekten über die Etablierung digitaler Standards bis hin zum verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI).

Immobilienwirtschaft im Umbruch

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank