• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Mittelstand blickt mit Zuversicht in den Herbst – Großunternehmen sind skeptisch

04.09.2015

Mittelstand blickt mit Zuversicht in den Herbst – Großunternehmen sind skeptisch

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen stieg im August weiter an und der Einzelhandel profitiert von der hohen Beschäftigungsquote. Große Firmen fürchten dagegen Belastungen für den Export.

Die kleinen und mittleren Unternehmen blicken dem Herbst zuversichtlich entgegen, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Im August steigt das mittelständische Geschäftsklima um 0,7 Zähler auf 17,9 Saldenpunkte. Besonders die Erwartungen hellen sich weiter auf: um 1,3 Zähler auf 9,3 Saldenpunkte. Die gute Stimmung zieht sich im August durch den ganzen Mittelstand. Besonders ausgeprägt ist sie im Einzelhandel, dem die steigende Beschäftigung und die spürbaren Einkommenszuwächse zugutekommen. Bekleidungs- und Schuhgeschäfte konnten sich über einen regen Sommerschlussverkauf freuen. Auch das Klima im Baugewerbe legt zu, getrieben vor allem vom Wohnungsbau, der von niedrigen Zinsen, steigender Kaufkraft und hoher Zuwanderung profitiert. In den anderen Hauptwirtschaftsbereichen hat sich das Geschäftsklima seit dem Frühjahr ebenfalls deutlich verbessert.

Griechenland sorgt nach wie vor für Unsicherheit

Die Großunternehmen hingegen sind weniger gelassen: Im August verschlechtern sich ihre Geschäftserwartungen im Vergleich zum Vormonat deutlich um 1,7 Zähler auf 3,2 Saldenpunkte. Hier dürften zu Beginn des Befragungszeitraums die Unsicherheit über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone und gegen Ende die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten maßgeblich gewesen sein. Die Lageurteile fallen jedoch nach wie vor gut aus: Im August bewerten die Großunternehmen ihre Geschäftslage mit 25,9 Saldenpunkten um einen ganzen Zähler besser als im Juli. “Die kleinen und mittleren Unternehmen bauen auf eine Fortsetzung des Aufschwungs in Deutschland. Auch die Perspektiven für Europa haben sich aufgehellt. Das belebt die Geschäfte des Mittelstands, der vor allem im Inland und grenznah tätig ist”, sagt Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. “Dagegen kühlt sich die Konjunktur in vielen Schwellenländern deutlich ab, allen voran in China und anderen rohstoffexportierenden Ländern. Das beeinträchtigt die Wachstumsaussichten der stärker international ausgerichteten Großunternehmen. Übernervöse Finanzmärkte verstärken deren Skepsis.”

Bleibt Belebung der Investitionen aus?

“Die konjunkturelle Schönwetterfront konnte sich in Deutschland bisher gegen heraufziehende Tiefs durchsetzen”, resümiert Dr. Jörg Zeuner. Die Schlechtwetterfront sei jedoch nicht vollends abgezogen: “Risiken sind insbesondere ein stärker als erwarteter Konjunktureinbruch in China mit Ansteckungseffekten auf andere Schwellenländer oder auch neue Unwägbarkeiten in Europa, z.B. im Zuge der Neuwahlen in Griechenland. Dies könnte den Export spürbar beeinträchtigen und die erhoffte Belebung der Investitionen ausbleiben lassen.”

(KfW / Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

pitinan/123.rf.com

17.11.2025

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung

Beschäftigte in deutschen Unternehmen stehen dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) überwiegend positiv entgegen. 49 % blicken mit Neugier darauf, wie KI ihre Arbeit verändern wird (global: 50 %), 26 % empfinden sogar Vorfreude (global: 41 %). Dennoch zeigt sich: Die tatsächliche Nutzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Weniger als die Hälfte der Mitarbeitenden haben im

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung
Meldung

©number1411/fotolia.com

17.11.2025

DAX-Konzerne: Trotz Auto-Krise Gewinn über Vorjahresniveau

Deutschlands Top-Konzerne konnten im dritten Quartal ihren Umsatz insgesamt etwa auf dem Vorjahresniveau halten – trotz der schwächelnden Konjunktur und deutlicher Einbußen im Amerika- und Asiengeschäft. Der Gesamtumsatz der DAX-Konzerne schrumpfte um 0,4 % auf 432 Milliarden Euro – in Nordamerika und Asien wurde allerdings ein Umsatzminus von jeweils 6 % registriert, in Europa hingegen wurde ein

DAX-Konzerne: Trotz Auto-Krise Gewinn über Vorjahresniveau
Meldung

© WrightStudio/fotolia.com

13.11.2025

Optimismus der Wagniskapitalinvestoren kehrt zurück

Im zweiten Quartal 2025 hatte sich die Stimmung der Wagniskapitalinvestoren in Deutschland stark eingetrübt. Nun ist die Laune wieder deutlich gestiegen: Der Geschäftsklimaindikator für den Venture-Capital-Markt legte im dritten Quartal um 18,5 Zähler auf minus 0,3 Punkte zu. Damit liegt er knapp unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie markiert wird. Das ergab das

Optimismus der Wagniskapitalinvestoren kehrt zurück

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank