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08.10.2021

Mittelstand erwartet nach Corona-Krise zügige Erholung und steigende Zinsen

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© bluedesign/fotolia.com

Die Un­ter­neh­mens­be­ra­tun­gen Eb­ner Stolz Ma­nage­ment Con­sul­tants GmbH (Eb­ner Stolz) und Wolff & Häcker Fi­nanz­con­sul­ting AG (whf) le­gen die Er­geb­nisse ih­rer sieb­ten ge­mein­same Stu­die zur ak­tu­el­len Si­tua­tion und Fi­nan­zie­rung im Mit­tel­stand vor. Im Som­mer 2021 be­frag­ten die Be­ra­ter bun­des­weit knapp 5.000 Un­ter­neh­me­rin­nen und Un­ter­neh­mer aus dem ver­ar­bei­ten­den Ge­werbe zu den Aus­wir­kun­gen der Corona-Pan­de­mie auf die Fi­nan­zie­rung und das Ge­schäfts­mo­dell mit­telständi­scher Be­triebe.

Die Corona-Krise traf den Mit­tel­stand durch Auf­tragsrückgänge, Um­satz­einbußen so­wie Schwie­rig­kei­ten bei der Be­schaf­fung von Wa­ren und Roh­stof­fen. Durch eine ins­ge­samt sta­bile Fi­nan­zie­rung und hohe Ei­gen­ka­pi­tal­quo­ten hatte al­ler­dings nur rund ein Sechstel der Be­frag­ten Pro­bleme bei der Ka­pi­tal­be­schaf­fung. Zwei Drit­tel der Um­frage-Teil­neh­mer (66%) rech­nen da­mit, die Vor­kri­sen-Umsätze in den kom­men­den drei Jah­ren wie­der zu er­rei­chen.

„Lage und Zu­kunfts­aus­sich­ten im Mit­tel­stand ha­ben sich nach der Corona-Krise deut­lich sta­bi­li­siert. Er­freu­li­cher­weise bli­cken rund drei Vier­tel der Be­frag­ten op­ti­mis­ti­sch in die Zu­kunft“, sagt Mi­chael Eu­ch­ner, Part­ner bei Eb­ner Stolz.

Als größte Hemm­nisse für wei­te­res Wachs­tum wer­den ne­ben der Wett­be­werbs­si­tua­tion (89 %) ins­be­son­dere eine zu­neh­mende Büro­kra­tie (78%) so­wie feh­len­des qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal (72%) ge­nannt. In der Krise fan­den die staat­li­chen Un­terstützungsmaßnah­men großen Zu­spruch. Rund 66% der be­frag­ten Un­ter­neh­men ge­ben an, Kurz­ar­beit ein­ge­setzt zu ha­ben.

„Im Großen und Gan­zen zei­gen sich 69% der Be­frag­ten mit den in An­spruch ge­nom­me­nen Li­qui­ditäts­si­che­rungsmaßnah­men zu­frie­den – kri­ti­sche Stim­men bil­den nur eine sehr kleine Min­der­heit“, so whf-Vor­stand Dr. Mirko Häcker.

Mit­tel­stand setzt wei­ter­hin auf klas­si­sche Fi­nan­zie­rungs­for­men

Der Mit­tel­stand setzt wei­ter­hin vor al­lem auf klas­si­sche Fi­nan­zie­rungs­for­men. Bank- oder Förder­dar­le­hen (69%), Ge­sell­schaf­ter­dar­le­hen (59%) so­wie Lea­sing/Fac­to­ring (57%) do­mi­nie­ren das Fi­nan­zie­rungs­ge­sche­hen. Al­ter­na­tive ex­terne Fi­nan­zie­rungs­quel­len wie stra­te­gi­sche In­ves­to­ren, Fi­nanz­in­ves­to­ren oder Pri­vate Debt Fonds stuft die große Mehr­heit wei­ter­hin als un­at­trak­tiv ein. Zur Stärkung der Ei­gen­ka­pi­tal­ba­sis wird fer­ner auf die The­sau­rie­rung von Ge­win­nen so­wie zusätz­li­che Ein­la­gen der Ge­sell­schaf­ter ge­setzt.

Le­dig­lich 11% der Be­frag­ten nah­men ex­ter­nes Ei­gen­ka­pi­tal – in Form ei­ner Be­tei­li­gungs­fi­nan­zie­rung – in An­spruch. Für über drei Vier­tel der Be­frag­ten hat sich die Fi­nan­zie­rungs­si­tua­tion während der Corona-Krise in­des nicht verändert. Le­dig­lich ein ge­rin­ger Teil be­rich­tet von erhöhten Re­por­ting-An­for­de­run­gen (17%) oder stren­ge­ren Kre­dit­klau­seln (15%).

Un­ter­neh­men er­war­ten stei­gende Zin­sen

Die Mehr­heit der Un­ter­neh­men ge­hen von einem künf­tig stei­gen­den Zins­ni­veau aus. Die Hälfte der Un­ter­neh­men er­war­ten mit­tel­fris­tig (in ein bis drei Jah­ren) stei­gende Zin­sen – 80% rech­nen über­dies mit einem lang­fris­ti­gen An­stieg. Hin­sicht­lich der In­fla­ti­ons­rate fällt die Pro­gnose eben­falls sehr ein­deu­tig aus: 87 % rech­nen mit einem künf­ti­gen An­stieg.

„Viele Un­ter­neh­men er­le­ben eine deut­li­che Ver­teue­rung bei ih­rer Wa­ren­be­schaf­fung. Dies führt bei ih­nen auch zu der Er­war­tung stei­gen­der In­fla­tion und höherer Zin­sen“, sagt Prof. Dr. Hen­drik Wolff, Vor­stand bei whf.

Bewährte Ge­schäfts­mo­delle – Pro­zes­sop­ti­mie­rung im Fo­kus

Die meis­ten Be­frag­ten (84%) emp­fin­den im Zuge der Corona-Krise kei­nen größeren Verände­rungs­druck auf das je­wei­lige Ge­schäfts­mo­dell. Le­dig­lich 16% se­hen in der Corona-Krise die Chance oder Not­wen­dig­keit, ihr Ge­schäfts­mo­dell neu aus­zu­rich­ten. Vor al­lem die Pro­zes­sop­ti­mie­rung im Zuge der Di­gi­ta­li­sie­rung wird als Kern der Verände­rung iden­ti­fi­ziert (65%). Die Er­schließung neuer Ver­triebs­kanäle (47%) und ein bes­se­res Kos­ten­ma­nage­ment (45%) wer­den eben­falls als wich­tige Trans­for­ma­ti­ons­the­men ge­se­hen.

„Die Ge­schäfts­mo­delle vie­ler mit­telständi­scher Un­ter­neh­men ha­ben sich in der Corona-Krise bewährt. Den­noch nimmt der Druck zu, Pro­zesse wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, die Di­gi­ta­li­sie­rung um­zu­set­zen und neue Ver­triebs­kanäle zu er­schließen“, so Prof. Dr. Heiko Au­renz, Part­ner bei Eb­ner Stolz.

(Pressemitteilung Eb­ner Stolz vom 06.10.2021)


Redaktion

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