• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Neuer Rekord: Europäische Private-Equity-Investoren 2021 so aktiv wie nie zuvor

14.04.2022

Neuer Rekord: Europäische Private-Equity-Investoren 2021 so aktiv wie nie zuvor

2021 erholte sich die europäische Wirtschaft von COVID-19 und ihren Folgen. Das trieb – trotz gewisser anhaltender pandemiebedingter Unsicherheit – die Deal-Aktivität europäischer Private-Equity-(PE)-Investoren auf einen neuen Höchststand: Insgesamt 3146 Transaktionen mit PE-Beteiligung und einem Dealgesamtwert von 217,4 Millarden Euro fanden im Jahr 2021 statt. Gegenüber 2020 ist das ein Anstieg von 13 Prozent beim Dealvolumen und satten 54,6 Prozent beim Dealwert (2020: 140,6 Milliarden Euro).

Beitrag mit Bild

© pichetw/fotolia.com

Dies sind einige der wichtigsten Ergebnisse des „Private Equity Trend Report 2022“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Für den Report hat PwC 250 Führungskräfte europäischer PE-Firmen befragt, die jeweils über mindestens 250 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen verfügen.

Die Top 3 Private-Equity-Deals 2021

Die Transaktion mit dem größten Wert war im Jahr 2021 der Buyout des niederländischen Jalousienherstellers Hunter Douglas durch 3G Capital mit Sitz in Rio de Janeiro, Brasilien. Der Transaktionswert betrug 6,3 Milliarden Euro. Auf Platz 2 kam der Buyout des niederländischen Telekommunikationsanbieters T-Mobile Netherlands durch Apax Funds (London, Großbritannien) und Warburg Pincus (New York, USA) mit einem Transaktionswert von 5,1 Milliarden Euro. Platz 3 belegte der Secondary Buyout der französischen Gruppe Cerba HealthCare, einem der führenden Unternehmen für medizinische Diagnostik, durch den PE Investor EQT Partners AB mit Sitz in Stockholm (Transaktionswert: 4,5 Milliarden Euro). Der größte deutsche Deal war der Verkauf von Ceramtec für 3,8 Milliarden Euro.

Technologiesektor bleibt im Investorenfokus

Wie bereits 2020 interessierten sich die europäischen PE-Investoren am meisten für den Sektor Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT). Auf ihn entfielen insgesamt 40,1 Prozent aller PE-Deals 2021. 25,2 Prozent der PE-Transaktionen fanden im Sektor Industrielle Produktion & Automotive statt, gefolgt von der Konsumgüterbranche mit 17,5 Prozent.

„Weil der TMT-Sektor die digitale Transformation nicht nur schnell umsetzt, sondern diese antreibt, bleibt die Branchen im Fokus der Private-Equity-Investoren. Sie suchen insbesondere Ziele, die sich durch Erfahrung, Fokus und Performance von Wettbewerbern abheben“, sagt Steve Roberts, Leiter des Bereichs Private Equity bei PwC Deutschland.

21,6 Prozent aller PE-Deals in Europa fanden in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt, 9,3 Prozent in den Benelux-Staaten. Die restlichen 69,1 Prozent verteilten sich auf die übrigen west- und mitteleuropäischen Länder.

Fast neun von zehn Investoren planen ihre Investments 2022 zu erhöhen

Haupttreiber für die gesteigerte Deal-Aktivität 2021 in Europa waren Restrukturierung, Konsolidierung, die Digitalisierung, aber auch verstärkte ESG-Anforderungen (Environment, Social, Governance).

Steve Roberts: „Diese Faktoren werden auch das Jahr 2022 prägen. Denn obwohl die COVID-19-Pandemie vermutlich mehr und mehr unter Kontrolle kommt, sind nach wie vor viele europäische Unternehmen angeschlagen – und Digitalisierung und ESG-Themen erhöhen den Druck weiter, Geschäftsmodelle widerstandsfähig zu gestalten.“

Außerdem liefen pandemiebedingte Unterstützungsprogramme der Regierungen allmählich aus, was die Deal-Aktivitäten weiter beflügeln dürfte.

„Wir dürfen gespannt sein, ob 2022 das neue Rekordjahr 2021 noch einmal toppen kann. Die Investoren jedenfalls sind optimistisch – 86 Prozent der von uns Befragten wollen ihre europäischen Investments im kommenden Jahr erhöhen“, so Roberts.

Ein Grund für die anhaltende Attraktivität Europas sei die erstaunliche Fähigkeit der hier ansässigen Unternehmen, sich von den pandemiebedingten Rücksetzern rasch zu erholen.

Wer in Deutschland investiert, will dies auch weiter tun

Fest steht für die Autor:innen des Private Equity Trend Reports 2022, dass Technologie und Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren weiter im Fokus der PE-Investoren stehen werden – vor allem weil auch die europäischen Regierungen diese Themen weiter vorantreiben. Im Juni 2021 etwa legte die Europäische Union den „Next Generation EU“-Fonds auf, um alle Mitgliedsstaaten dabei zu unterstützen, sich mit Blick auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit von den Pandemiefolgen zu erholen. Das stärkt das Vertrauen der Investoren in diese Themen. Mit der neuen EU-Taxonomieverordnung fokussiert auch die Regulatorik zunehmend auf ESG-Aspekte und erhöht damit den Druck auf Unternehmen, Banken und Finanzdienstleister, „grüner“ zu werden. Deshalb konzentrieren sich auch Investoren vermehrt auf Zielunternehmen, die ESG-Aspekte bereits erfüllen.

So gaben 77 Prozent der Befragten Investoren an, dass ihre Unternehmen bereits über eine ESG-Investmentstrategie verfügen – und über die Tools, diese in die Praxis umzusetzen. 99 Prozent der Befragten planen außerdem, im kommenden Jahr in Unternehmen mit Digitalisierungsfokus zu investieren, insbesondere in Data Analytics (75 Prozent), das Internet of Things (63 Prozent), künstliche Intelligenz (53 Prozent), Blockchain (52 Prozent) und Robotics (51 Prozent).

Und: Ausnahmslos alle Befragten, die bereits in Unternehmen in Deutschland investiert sind, wollen auf dem deutschen Markt aktiv bleiben – und 80 Prozent von ihnen wollen ihre Investitionssummen in den kommenden fünf Jahren erhöhen.


Weitere Meldungen


Meldung

Serezniy/123rf.com

24.12.2024

Frohe Weihnachten!

Die CORPORATE FINANCE-Redaktion wünscht Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten! Mögen diese besonderen Tage erfüllt sein von Wärme, Freude und entspannten Momenten im Kreise Ihrer Familie und Freunde. Nutzen Sie die Zeit, um zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und die kleinen sowie großen Freuden dieser festlichen Zeit in vollen Zügen zu genießen. Wir

Frohe Weihnachten!
Meldung

murrstock/123rf.com

23.12.2024

Börsengänge: USA und Europa retten IPO-Jahr 2024

Auch im vierten Quartal 2024 war der globale IPO-Markt von sehr divergenten Entwicklungen geprägt: Insgesamt gingen in Q4 weltweit zwar nur 343 Unternehmen an die Börse – 7 % weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres 2023 (368). Hingegen stieg das Emissionsvolumen um 70 % auf 43 Milliarden US-Dollar. Auf das Gesamtjahr bezogen ergibt sich ein ähnliches Bild:

Börsengänge: USA und Europa retten IPO-Jahr 2024
Meldung

©designer491/fotolia.com

19.12.2024

Globaler M&A-Markt nähert sich 3,5 Billionen US-Dollar

Der M&A-Markt schließt das Jahr ab, wie es begonnen hat: mit der Hoffnung, dass sich der Stillstand zwischen Käufern und Verkäufern auflöst. Viele Dealmaker haben 2024 ihre Strategien behutsam neu ausgerichtet, um sich an die neuen Realitäten höherer Zinssätze und einer verschärften Regulatorik anzupassen. Das hat die Studie „Look Back at M&A in 2024: Dealmakers

Globaler M&A-Markt nähert sich 3,5 Billionen US-Dollar

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank