• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Nonprofit-Organisationen setzen für bessere Renditen auf Private Markets

17.08.2022

Nonprofit-Organisationen setzen für bessere Renditen auf Private Markets

Nonprofit-Investoren sehen in Private Markets die größten Chancen für höhere Renditen in den kommenden Jahren, so der globale Nonprofit Investment Survey von Mercer Global Investments Europe. Die Umfrage ergab auch, dass die Diversifizierung der Portfolios in alternativen Anlageklassen mit Herausforderungen verbunden ist, darunter eine höhere Komplexität, höhere Gebühren und mehr Ressourcen, die für eine effektive Auswahl von Investmentmanagern erforderlich sind.

Beitrag mit Bild

© fotogestoeber/fotolia.com

Im Rahmen der Umfrage wurden 133 Nonprofit-Anleger in 20 Ländern zu vier Bereichen befragt: Markttrends und Vermögensallokation, Investitionen in alternative Anlageklassen, Nachhaltigkeit und ESG sowie Geschäftsstrategie und ausgelagertes Anlagemanagement. Die Studie zeigt, dass die meisten gemeinnützigen Organisationen (79%) zwar mit der Entwicklung ihrer Portfolios in den letzten drei und fünf Jahren zufrieden sind, die Mehrheit (59%) jedoch befürchtet, dass die Anlagerenditen in den nächsten drei Jahren niedrig sein werden. Außerdem sind 39% der Befragten unsicher, ob ihre Portfolios für einen extremen Abschwung gerüstet sind. Die Umfrage wurde vor dem zweiten Quartal 2022 durchgeführt, in dem die Widerstandsfähigkeit der Portfolios getestet wurde.

Während die Anleger in den letzten zehn Jahren eine der stärksten Wachstumsperioden bei Aktien und Anleihen erlebten, sind viele gemeinnützige Organisationen (65%) der Ansicht, dass ihre größte Chance in der Diversifizierung ihrer Anlageklassen liegt, da sie für die Zukunft geringere Erträge erwarten.

Nonprofit-Organisationen planen stärkere Diversifikation ihrer Portfolios

Eine Möglichkeit für gemeinnützige Organisationen, ihre Portfolios zu diversifizieren, ist die Aufstockung der Investitionen in Privatmarktanlagen. Private Markets umfassen alternative Anlagen, die nicht unter die traditionellen Aktien- oder Rentenmärkte fallen und zunehmend an Attraktivität gewinnen, da sie ein anderes Renditeprofil bieten können. Auf die Frage, ob ihre Organisation in private Märkte investiert, gaben 63% der Befragten an, dass sie entweder in Private Markets investieren oder dies in den nächsten 12 Monaten planen.  75% der Befragten gaben an, dass sie wegen besseren Renditen und höheren Anlageerträgen auf Private Markets setzen.

Bewertungen sowie Anlagevehikel sind für Stiftungen oftmals zu komplex

Für viele gemeinnützige Organisationen ist es jedoch schwierig, in Private Markets zu investieren, insbesondere für diejenigen, die über kleinere Portfolios und geringere Ressourcen verfügen. Die Umfrage zeigt, dass Organisationen mit einem Portfolio von 1 Mrd. USD oder mehr mit größerer Wahrscheinlichkeit in private Märkte investieren (86%), verglichen mit Organisationen mit weniger als 250 Mio. USD (40%). Von denjenigen, die nicht in private Märkte investieren, geben 55% an, dass ihnen die Ressourcen zur Bewertung von Anlagemöglichkeiten fehlen, 46% sagen, dass die Anlagevehikel und -instrumente zu komplex sind, 43% geben an, dass die Gebühren zu hoch sind und 41% sagen, dass der Prozess der Managerauswahl angesichts der großen Streuung der Renditen auf dem Markt zu komplex ist.

Stiftungen mussten sich seit der globalen Finanzkrise mit einer enormen Zunahme der Komplexität auseinandersetzen, stellen die Studienautoren fest. Während sie traditionell in Aktien und Staatsanleihen der Industrieländer investierten, haben sie in den letzten Jahren ihr Spektrum auf Vermögenswerte wie Hochzinsanleihen, sowie Aktien und Anleihen aus Schwellenländern ausgeweitet, um ausreichende Erträge für ihren Stiftungszweck zu generieren. Mit der Stiftungsreform rücken nun auch Private Markets stärker in den Investmentfokus. Die Umfrage zeigt, dass die meisten gemeinnützigen Organisationen die Barrieren in Bezug auf Zugang und Ressourcen überwinden, indem sie die Hilfe externer Dienstleister in Anspruch nehmen. Die Umfrage ergab zudem, dass 55% der Organisationen ausgelagerte Chief Investment Officers (OCIO) einsetzen, um die Komplexität der privaten Märkte zu bewältigen.

Nonprofit-Organisationen wollen Engagement in ESG-bezogene Investitionen erhöhen

Die Umfrage ergab auch, dass viele Nonprofit-Organisationen ESG-Aspekte bereits berücksichtigen. Einige Investoren haben jedoch immer noch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von ESG auf potenzielle Renditen. Während 72% der Befragten angaben, dass sie beabsichtigen, ihr Engagement in ESG-bezogene Investitionen in den nächsten zwei Jahren zu erhöhen, glauben 39%, dass sie dabei möglicherweise Kompromisse eingehen müssen, und von dieser Gruppe glauben 57%, dass dies Kompromisse bei den absoluten Renditen bedeutet. Dies deutet darauf hin, dass noch Aufklärungsarbeit in Bezug auf die risikoadjustierte Performance von ESG-integrierten Strategien erforderlich ist.

Auf die Frage, was bei der Auswahl eines Drittanbieters oder OCIO am wichtigsten sei, nannte die Mehrheit der Befragten (61%) eine starke Erfolgsbilanz, während 45% den Zugang zu hochqualifizierten Managern und 39% einen gut definierten Anlageprozess und Wettbewerbsvorteile nannten.

Den Mercer globale Nonprofit Investment Survey finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung Mercer vom 17.08.2022)


Weitere Meldungen


Meldung

© kritchanut/fotolia.com

18.12.2024

Großtransaktionen prägen das Bild im M&A-Jahr 2024

Das zum Ende des Jahres 2024 veröffentlichte Cleary Gottlieb M&A-Telegramm bestätigt, dass der deutsche M&A Markt 2024 insgesamt noch zurückhaltend war, zum Jahresende aber etwas anzog. Er wurde überwiegend von vereinzelten Großtransaktionen geprägt. Sowohl Strategen als auch Private Equity Investoren konnten aufsehenerregende Deal abschließen. Beispielhaft sei der Erwerb von DB Schenker durch DSV, die Übernahme

Großtransaktionen prägen das Bild im M&A-Jahr 2024
Meldung

©everythingpossible/123rtf.com

17.12.2024

Nur wenige Mittelständler können Nachhaltigkeitsdaten bereitstellen

Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland sind noch nicht gut darauf vorbereitet, dass Banken und Sparkassen in Kreditverhandlungen künftig stärker nach Nachhaltigkeitsindikatoren fragen könnten. Weniger als die Hälfte, 48 %, der kleinen und mittleren Unternehmen geben in einer KfW-Umfrage an, aktuell oder perspektivisch mindestens einen Nachhaltigkeitsindikator mitteilen zu können. Dazu zählen unter anderem die eigenen Verbrauchsdaten

Nur wenige Mittelständler können Nachhaltigkeitsdaten bereitstellen
Meldung

rawpixel/123rf.com

16.12.2024

Die wirtschaftliche Lage im Dezember 2024

Die deutsche Wirtschaft stagnierte im dritten Quartal gemäß der revidierten BIP-Zahlen des Statistischen Bundesamtes nahezu. Während im Verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe wie auch bei den unternehmensnahen Dienstleistern Einbußen zu verzeichnen waren, ergaben sich Zuwächse bei den öffentlichen Dienstleistern wie auch bei konsumnahen Dienstleistungsbereichen (Gastgewerbe, Handel). Dies lässt auf nachlassende Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte, nicht

Die wirtschaftliche Lage im Dezember 2024

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank