• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Online-Betrug: Kunden erwarten Schutzmaßnahmen von Finanzdienstleistern

08.04.2025

Online-Betrug: Kunden erwarten Schutzmaßnahmen von Finanzdienstleistern

Der zunehmende Schaden bei Onlinezahlungen führt zu wachsenden Erwartungen seitens der Kunden, die Finanzdienstleister erfüllen müssen.

Beitrag mit Bild

© momius / fotolia.com

Jede:r dritte Deutsche war bereits Opfer eines Betrugs oder Betrugsversuchs bei Onlinezahlungen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC) zu Zahlungsbetrug und dem Verhalten von Verbraucher:innen beim Bezahlen im Internet. Darüber hinaus beleuchtet die „PwC Payment Fraud Studie 2025“ das Risikobewusstsein von Kund:innen sowie deren Erwartungen an Finanzdienstleister. Die Untersuchung zeigt: Sicherheitsmaßnahmen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung werden zwar bei Zahlungen über das Internet zum Schutz vor Betrug eingesetzt, dabei von Kund:innen aber noch nicht umfassend als Schutzmaßnahme wahrgenommen. Zudem ändert mehr als die Hälfte der Befragten ihr Kontopasswort seltener als einmal im Jahr oder gar nicht.

Gefährliche Phishing-Varianten sind weitestgehend unbekannt

Mit 75 % ist Phishing laut der Studie die bekannteste Betrugsform, dicht gefolgt von Identitätsdiebstahl (74 %) und Kreditkartenbetrug (73 %). Weitgehend unbekannt sind jedoch die Phishing-Varianten Vishing (12 %), Quishing (10 %) und Smishing (9 %). Bei diesen Methoden nutzen die Betrüger:innen Telefonanrufe (Voice Phishing), QR-Codes (Quishing) oder SMS-Nachrichten (Smishing). Dazu kommt: Nur 51 % der Befragten fühlen sich über Betrug bei Zahlungen im Internet gut informiert, während sich rund ein Viertel (26 %) schlecht informiert fühlt. Ein Großteil dieser Gruppe ist 50 Jahre oder älter. Doch auch jüngere Altersgruppen sind gefährdet: Schließlich gaben 33 % der 18- bis 29-Jährigen an, nie ihr Passwort zu ändern.

Kund:innen fordern verstärkt moderne Technologie und 24/7-Support

In der Studie formulieren die befragten Kund:innen klare Erwartungen an ihre Finanzdienstleister. So fordern zwei Drittel der Befragten, dass die Finanzunternehmen fortschrittliche Technologien wie Künstliche Intelligenz zur Erkennung und Verhinderung von Täuschungsversuchen einsetzen sollten. 86 % der Befragten erwarten zudem eine 24/7-Erreichbarkeit ihres Finanzdienstleisters im Falle einer verdächtigen Transaktion.

PSD3 und PSR: Kontinuierliche Anpassung an EU-Vorgaben

Finanzunternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Sicherheitsmaßnahmen anzupassen – auch um den kommenden regulatorischen Anforderungen der Europäischen Union zu entsprechen. Die EU-Richtlinie PSD2 (Payment Services Directive 2) sowie die Entwürfe zu PSD3 und PSR (Payment Service Regulation) verpflichten Finanzdienstleister unter anderem dazu, neben Passwörtern zusätzliche moderne Avuthentifizierungsverfahren einzuführen. Zudem erschweren es die Richtlinien künftig, Kund:innen mit in die Haftung zu nehmen.

„Der zunehmende Schaden bei Onlinezahlungen führt zu wachsenden Erwartungen seitens der Kund:innen und einer anspruchsvolleren EU-Regulatorik, die Finanzdienstleister nun erfüllen müssen. Betrüger:innen werden immer professioneller und agieren arbeitsteilig, was Branchenkenner als ‚Fraud-as-a-Service‘ bezeichnen. Insbesondere angesichts der Instant-Payments-Regulatorik müssen die betroffenen Unternehmen sich mit verschiedenen Problemstellungen auseinandersetzen und in entsprechende Lösungen investieren, um Kund:innen bei Onlinezahlungen den bestmöglichen Schutz zu bieten“, erklärt Jan P. Otto, Director, Financial Services Transformation bei PwC Deutschland und Mitautor der Studie.

(PwC vom 03.04.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


Weitere Meldungen


Meldung

© bluedesign/fotolia.com

03.12.2025

Green Economy wächst auf 5 Billionen Dollar

Die globale Green Economy hat die Marke von fünf Billionen US-Dollar Jahresvolumen überschritten und gehört damit zu den am schnellsten wachsenden Sektoren weltweit. Bis 2030 soll sie auf über sieben Billionen US-Dollar anwachsen. In den vergangenen zehn Jahren legte nur die Tech-Branche stärker zu. Das zeigt die neue Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF) und der Boston

Green Economy wächst auf 5 Billionen Dollar
Meldung

©vizafoto/fotolia.com

02.12.2025

Industrie im Rückwärtsgang: Umsatz sinkt, Jobs verschwinden

Die Industrierezession hält an: Im dritten Quartal dieses Jahres schrumpfte der Umsatz der deutschen Industrieunternehmen um 0,5 % – der dritte Umsatzrückgang in einem dritten Quartal in Folge. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 ergibt sich sogar ein Umsatzrückgang von 6,2 %. Das stärkste Umsatzminus verzeichnen aktuell die Autoindustrie und die Papier- und Pappe-Industrie mit Einbußen von

Industrie im Rückwärtsgang: Umsatz sinkt, Jobs verschwinden
Meldung

© cirquedesprit/fotolia.com

01.12.2025

Trotz Demografie stagnieren Nachfolgezahlen

Für insgesamt rund 186.000 Unternehmen steht nach Schätzungen des IfM Bonn in den kommenden fünf Jahren eine Nachfolge an, weil die Eigentümerinnen und Eigentümer aufgrund von Alter, Krankheit oder Tod aus der Geschäftsführung ausscheiden. Trotz der zunehmenden Alterung der Unternehmerinnen und Unternehmer sind dies jährlich rund 800 Unternehmen weniger als im vorherigen Schätzzeitraum des IfM

Trotz Demografie stagnieren Nachfolgezahlen
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank