02.07.2024

Regionale Vielfalt des deutschen Mittelstands

Trotz aller Krisen stellen mittelständische Unternehmen mehr Personal ein und sind in allen Regionen Deutschlands eine tragende Säule des deutschen Arbeitsmarktes.

Beitrag mit Bild

© Sergey Nivens/fotolia.com

Der Mittelstand in Deutschland zeigt sich trotz der jüngsten Krisen resilient und facettenreich. Detaillierte Einblicke in die regionale Vielfalt mittelständischen Unternehmertums gibt der aktuelle KfW-Mittelstandsatlas, eine zum zweiten Mal durchgeführte, regional differenzierte Analyse wesentlicher Indikatoren der Geschäftstätigkeit der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) sowie Selbständigen. Der KfW-Mittelstandsatlas 2024 zeigt: Neben regionalen Besonderheiten weisen die Bundesländer viele übergreifende Gemeinsamkeiten auf.

Starker Mittelstand trotz Krisenzeiten

Trotz aller Krisen stellen mittelständische Unternehmen mehr Personal ein und sind in allen Regionen Deutschlands eine tragende Säule des deutschen Arbeitsmarktes. Mit über 32 Mio. erwerbstätigen Personen und einem durchschnittlichen jährlichen Beschäftigungsplus von etwa 1,6 % (in den Jahren 2018 bis 2022), beschäftigen KMU so viele Menschen wie nie zuvor. Wie stark der Mittelstand in Krisenzeiten ist, zeigt auch ein positives Umsatzwachstum von durchschnittlich 4,4 % in sämtlichen Bundesländern. Spitzenreiter in den Jahren 2018-2022 war dabei Schleswig-Holstein mit 6,2 %, gefolgt von Berlin mit 5,5 %.

Kaum Unterschiede zwischen Ost und West

Die Analyse zeigt, dass die klare Trennlinie zwischen ost- und westdeutschen Bundesländern kaum noch vorhanden ist. So zählen beispielsweise neben Berlin (9,4 %) und Bayern (8,3 %) auch Brandenburg (8,1 %) und Sachsen (7,7 %) zu den Spitzenreitern in Sachen Umsatzrendite. Dort sind die Unternehmen weit überdurchschnittlich profitabel. Auch bei der Investitionsbereitschaft legt Brandenburg vor und bewegt sich über dem gesamtdeutschen Wert von 43 % der investierenden KMU. Klimaschutzinvestitionen rücken in allen Bundesländern stärker in den Fokus – der Anteil der Klimaschutzinvestitionen an allen Neuinvestitionen des Mittelstands (240 Mrd. EUR) lag im Jahr 2022 bei rund 15 %. Im Ländervergleich am aktivsten waren dabei Unternehmen aus Hessen (18,7 %), Sachsen-Anhalt (18,4 %) und Brandenburg (17,6 %).

„Auch wenn sich der Status Quo zwischen den Bundesländern unterscheidet – die künftigen, grundlegenden Herausforderungen ähneln sich sehr. Die grüne und digitale Transformation erfordert erhöhte Anstrengungen des gesamten Mittelstands. Durch den demografischen Wandel wird die Mobilisierung Erwerbstätiger in Zukunft entscheidend sein“, sagte KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib.

Der KfW-Mittelstandsatlas ist hier zum Download verfügbar.

(KfW vom 02.07.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

pitinan/123rf.com

20.11.2025

EU-Verteidigungsinvestitionen schaffen enormes Wirtschaftswachstum

In den kommenden zehn Jahren werden die europäischen NATO-Länder ihre Verteidigungsausgaben massiv erhöhen – die direkten Verteidigungsausgaben sollen auf 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts steigen, das entspricht jährlichen Ausgaben von etwa 770 Milliarden Euro. Allein in Ausrüstung sollen die NATO-Länder etwa 217 Milliarden Euro im Jahr investieren. Weitere 1,5 % des Bruttoinlandprodukts (BIP) sollen in sicherheitsrelevante Investitionen fließen,

EU-Verteidigungsinvestitionen schaffen enormes Wirtschaftswachstum
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.11.2025

Innovationshemmnisse in mittelständischen Unternehmen

Innovation ist der Wachstumsmotor des Mittelstands, doch viele Unternehmen bleiben unter ihren Möglichkeiten. Eine aktuelle Untersuchung von KfW Research zeigt, welche Hürden Innovationsprojekte scheitern lassen. Es werden drei zentrale Innovationshemmnisse im Mittelstand identifiziert: bürokratische, finanzierungsbezogene und kompetenzbezogene Hemmnisse. Warum viele Ideen nie umgesetzt werden Bürokratische Hürden sind am weitesten verbreitet. Finanzierungshemmnisse entstehen durch die besonderen

Innovationshemmnisse in mittelständischen Unternehmen
Meldung

pitinan/123.rf.com

17.11.2025

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung

Beschäftigte in deutschen Unternehmen stehen dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) überwiegend positiv entgegen. 49 % blicken mit Neugier darauf, wie KI ihre Arbeit verändern wird (global: 50 %), 26 % empfinden sogar Vorfreude (global: 41 %). Dennoch zeigt sich: Die tatsächliche Nutzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Weniger als die Hälfte der Mitarbeitenden haben im

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank