• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Schwierigkeiten für Unternehmen in Kreditverhandlungen wachsen

17.10.2023

Schwierigkeiten für Unternehmen in Kreditverhandlungen wachsen

31,7 % der Mittelständler stufen Bankverhalten bei Kreditverhandlungen im 3. Quartal als restriktiv ein. Die Kredithürde für Großunternehmen liegt bei 21,3 %.

Beitrag mit Bild

©Stockfotos-MG/fotolia.com

Die Barrieren auf dem Weg zu einer Bankfinanzierung haben nach Einschätzung der Unternehmen wieder zugenommen – und zwar erheblich. Die KfW-ifo-Kredithürde für den Mittelstand macht im 3. Quartal 2023 einen Satz um 6,1 Prozentpunkte nach oben. 31,7 % der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland stuften das Verhalten ihrer Banken bei Kreditverhandlungen als restriktiv ein. Damit wurde der bisherige Höchstwert seit der Überarbeitung der Befragungsmethodik im Jahr 2017 von 31,3 % aus dem vierten Quartal 2022 leicht übertroffen. Während der Finanzmarktkrise und zu Beginn der 2000er Jahre berichtete jedoch ein noch deutlich höherer Prozentsatz der befragten Unternehmen mit strengeren Kreditzugangsbedingungen konfrontiert zu sein.

Alle Wirtschaftsbereiche betroffen

Die wachsenden Schwierigkeiten beim Kreditzugang trafen dabei mittelständischen Firmen aus allen Wirtschaftsbereichen. Besonders genau nahmen die die Finanzinstitute die Kreditgesuche aus dem Dienstleistungssektor (32,9 % / +6,4 Prozentpunkte) und dem Verarbeitenden Gewerbe (32,4 % / +7,4 Prozentpunkte) unter die Lupe. Auch die Großunternehmen berichten, dass die Banken erneut strenger geworden sind. Die Kredithürde für diese Größenklasse stieg um 3,4 Prozentpunkte auf 21,3 % an.

Kreditnachfrage bleibt gedämpft

„Die Schwierigkeiten der Unternehmen in Kreditverhandlungen wachsen“, fasst KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib zusammen. „Dies dürfte zum einen dem anhaltenden Zinsanstieg zuzuschreiben sein. Im Durchschnitt waren für Unternehmenskredite zuletzt mehr als 5 % fällig. Das ist nochmal ein deutlicher Aufschlag gegenüber den 4,7 % vom zweiten Quartal. Zum anderen ist eine weitere Straffung der Kreditvergabepolitik aufgrund der schlechteren wirtschaftlichen Stimmung und einer damit einhergehenden Neubewertung der Risiken durch die Banken plausibel.“

Die Kreditnachfrage der Unternehmen bleibt dabei weiterhin gedämpft. Nach den Zuwächsen im Frühling sprachen im 3. Quartal wieder etwas weniger Unternehmen mit ihren Banken über eine Kreditaufnahme. Der Anteil der Befragten, die Verhandlungen über ein Darlehen führten, sank bei den kleinen mittleren Unternehmen auf 20,2 % und bei den Großunternehmen auf 30,4 %. Der Rückgang fiel mit jeweils 1,4 Prozentpunkten jedoch nur gering aus.

(KfW vom 16.10.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

25.07.2024

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit

Mehr als vier Jahre internationaler Krisen, geprägt durch die Corona-Pandemie, den russischen Überfall auf die Ukraine, die dadurch ausgelöste, gerade abgeebbte Inflationswelle sowie wachsende geopolitische Spannungen, haben deutliche negative Spuren bei zentralen Kenngrößen wirtschaftlicher, staatlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit in Deutschland hinterlassen. Die Bundesregierung hat zwar mit hohem Aufwand, darunter weit verbreitete Kurzarbeit, Unterstützungszahlungen und

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

24.07.2024

German Private Equity Barometer Q2 2024

Stimmungseinbruch auf dem deutschen Private Equity-Markt: Kurz vor dem Überschreiten seines langjährigen Durchschnitts bricht das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt wieder ein. Der Geschäftsklimaindikator verliert im zweiten Quartal 2024 20,6 Zähler auf -23,4 Saldenpunkte. Einen ähnlich starken Einbruch gab es bereits vor Jahresfrist im zweiten Quartal 2023. Insbesondere die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt

German Private Equity Barometer Q2 2024
Meldung

©lassedesignen/fotolia.com

23.07.2024

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Etwa 40 % der Unternehmen, die in KI investiert haben, warten noch auf nennenswerte Renditen. Dies zeigen aktuelle Studiendaten. Wenig verwunderlich: viele Investments zahlen sich erst auf lange Sicht aus. Covello von Goldman Sachs ist jedoch alles andere als überzeugt davon, dass sich jene Investments überhaupt einmal auszahlen werden. „Bei den meisten technologischen Umwälzungen in der

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank