Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen im Juni 2019 deutlich zurück. Sie liegen aktuell bei minus 21,1 Punkten. Dies entspricht einem Rückgang um 19,0 Punkte. Der langfristige Durchschnitt der ZEW-Konjunkturerwartungen beträgt 22,0 Punkte. Im gleichen Zeitraum hat sich die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland um 0,4 Punkte leicht verschlechtert, so das Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Der neue Wert für den Lageindikator beträgt im Juni 7,8 Punkte. Der Konjunkturausblick für Deutschland ist damit wieder ähnlich negativ wie im letzten Quartal 2018.
Der starke Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen fällt zusammen mit einer erhöhten Unsicherheit mit Blick auf die zukünftige weltwirtschaftliche Entwicklung sowie einer substanziell schlechteren Konjunkturentwicklung in Deutschland zu Beginn des zweiten Quartals. Die Verschärfung des Konfliktes zwischen den USA und China, das gestiegene Risiko eines militärischen Konfliktes im Nahen Osten und die höhere Wahrscheinlichkeit eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU belasten den weltwirtschaftlichen Konjunkturausblick, so die Studienautoren. Zudem hätten sich Produktion, Exporte und Einzelhandelsumsätze in Deutschland im April schlechter entwickelt als erwartet.
Die Erwartungen der Finanzmarktexperten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sinken ebenfalls erheblich. Der Erwartungsindikator für das Eurogebiet liegt im Juni bei minus 20,2 Punkten, 18,6 Punkte unterhalb des Wertes vom Vormonat. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Eurogebiet steigt um 3,3 Punkte an und liegt aktuell bei minus 3,7 Punkten.
(Pressemitteilung ZEW vom 19.06.2019)

29.05.2023
Unternehmen halten sich trotz Kreditangebot mit Investitionen zurück
Die deutsche Wirtschaft ist im zurückliegenden Winterhalbjahr (Oktober 2022 bis März 2023) in eine Rezession gerutscht. Ausschlaggebend war ein kräftiges Minus beim privaten Konsum. Die Investitionen in den Bereichen Bau und Ausrüstung sind – gegenüber dem sehr schwachen Jahresendquartal 2022 – in den ersten drei Monaten dieses Jahres zwar wieder gestiegen. Legt man die konjunkturellen