• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Stimmung auf dem deutschen Beteiligungsmarkt zeigt sich uneinheitlich

17.09.2019

Stimmung auf dem deutschen Beteiligungsmarkt zeigt sich uneinheitlich

Beitrag mit Bild

© pichetw/fotolia.com

Das Geschäftsklima auf dem deutschen Beteiligungsmarkt zeigt sich für das Venture Capital- und Later Stage-Segment uneinheitlich, ist aktuell jedoch insgesamt positiv. Auf dem VC-Markt erholt sich das Geschäftsklima nach zwei kräftigen Rücksetzern wieder. Der Indikator des Frühphasensegments steigt im 2. Quartal 2019 deutlich um 13,2 Zähler auf 23,2 Saldenpunkte. Die VC-Investoren bewerten ihre aktuelle Geschäftslage besser, sind vor allem aber bezüglich ihrer Geschäftserwartung wieder deutlich optimistischer. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steigt auf 24,3 Saldenpunkte (+7,5) und der Indikator für die Geschäftserwartung legt auf 22,1 Saldenpunkte zu (+18,8).

Parallel zu dieser positiven Entwicklung verschlechtern sich allerdings die einzelnen Klimaindikatoren für das VC-Marktumfeld zusehends: bei immer mehr von ihnen, wie etwa den Einstiegspreisen oder der Qualität des Dealflows, steht die Stimmungsampel auf gelb oder sogar rot. Im grünen Bereich bleiben die Bewertungen von Fundraising, Exitmöglichkeiten, steuerlichem Rahmen und Abschreibungsdruck.

„Das Geschäftsklima auf dem deutschen VC-Markt hat sich zwar im Frühsommer vom vorherigen Rückschlag erholt, das Marktumfeld schwächelt gerade aber etwas“, sagt Dr. Georg Metzger von KfW Research. „Im Großen und Ganzen sehen wir hier aber noch keine trendmäßige Entwicklung, weshalb es sich auch um eine vorübergehende Schwächephase handeln kann, wie wir sie Anfang 2016 schon einmal sahen.“

Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes BVK-Vorstandsmitglied, sagt dazu: „Die Stimmung im deutschen Venture Capital-Markt bleibt gut. Dies zeigt sich nicht zuletzt in regen Investitionsaktivitäten und einigen zum Teil sehr großen Finanzierungsrunden, die allerdings von internationalen Kapitalgebern gestemmt werden. Auch die Fundraising- und Exits-Lage bleiben vorteilhaft. Die durchaus ambitionierten Einstiegspreise eröffnen gleichzeitig Chancen auf attraktive Exit-Bewertungen.“

Der Klimaindikator des Spätphasensegments gibt im 2. Quartal 2019 erneut leicht nach, und zwar um 2,7 Zähler auf 10,1 Saldenpunkte nach. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage sinkt auf 14,1 Saldenpunkte (-9,5), der Indikator für die Geschäftserwartung legt auf 6,1 Saldenpunkte zu (+4,1).

Dem abkühlenden Geschäftsklima zum Trotz bleiben die die Einschätzungen zum Marktumfeld im Later-Stage-Bereich im Later Stage-Bereich größtenteils positiv: Das Fundraisingklima ist zwar rückläufig, allerdings auf sehr hohem Niveau. Beständig zufrieden sind die Beteiligungsinvestoren mit den Exitmöglichkeiten, der Qualität des Dealflows, dem steuerlichen Rahmen und der Innovationstätigkeit. Lediglich mit den Einstiegspreisen für Neuengagements sind die Beteiligungsinvestoren wirklich unzufrieden. Die Entspannung, die sich hier zu Jahresbeginn abzeichnete, war somit nur von kurzer Dauer.

„Das Later Stage-Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt hat sich seit seinem Bestwert vor genau einem Jahr deutlich abgekühlt, bleibt aber noch gerade so im grünen Bereich“, sagt Metzger. „Das Marktumfeld zeigt dagegen keine wesentlichen Anzeichen einer Verschlechterung. Das rückläufige Geschäftsklima ist daher nicht mit einer Marktschwäche zu begründen. Möglicherweise handelt es sich dabei nur um eine etwas längere Atempause nach der vorherigen Rekordjagd.“

„Optimistisch für die Zukunft macht die positive Einschätzung des Dealflows“, ergänzt Hinrichs. „Zeigt sie doch, dass Beteiligungskapital als Finanzierungsinstrument im Mittelstand immer mehr Zuspruch findet. Zusammen mit den anderen Marktfaktoren zeigt sich ein insgesamt attraktives Umfeld nicht nur für Investitionen, sondern vor allem auch für Fundraising und Exits. Es bleibt allerdings abzuwarten, wie die Marktstimmung auf die deutlicher werdenden Rezessionsanzeichen reagieren wird.“

(Pressemitteilung KfW vom 16.09.2019)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

© Coloures-pic/fotolia.com

15.12.2025

Working Capital Performance erneut verschlechtert

Europäische Unternehmen verschenken Milliarden: Im Jahr 2024 blieben 1,4 Billionen Euro an Working Capital ungenutzt, die zeigt die aktuelle Working Capital-Studie „EU 1000 WC Results“ von The Hackett Group, der führenden Gen AI- und strategischen Beratung für digitale Transformation. Demnach blieben bei den untersuchten 1000 europäischen Unternehmen insgesamt 1,4 Billionen Euro ungenutzt  ̶̶  das entspricht

Working Capital Performance erneut verschlechtert
Meldung

©BillionPhotos.com/fotolia.com

15.12.2025

Cloud-Strategie zwischen Innovations- und Kostendruck

Zwischen 2023 und 2025 ist der Anteil von deutschen Unternehmen, die in Teilen oder vollständig auf die Cloud setzen, um 13 Prozentpunkte auf 74 % gestiegen. Mit der zunehmenden Cloud-Reife verschieben sich die Schwerpunkte von Cloud-Initiativen, -Investitionen, und -Zielen. Nach der Migrationsära geht es jetzt stärker darum, komplexe Cloud-Infrastrukturen besser beherrschbar zu machen, den Betrieb

Cloud-Strategie zwischen Innovations- und Kostendruck
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

11.12.2025

Nationale Venture Capital-Märkte im Vergleich

Der deutsche Venture Capital (VC)-Markt gehört zu den volumenstärksten weltweit. Zwischen 2020 und dem dritten Quartal 2025 wurden jährlich im Durchschnitt 10,4 Mrd. USD in Start-ups investiert. In Europa wurde dieser Wert nur im Vereinigten Königreich übertroffen (23,8 Mrd. USD). Setzt man die Investitionen jedoch ins Verhältnis zur Wirtschaftskraft des Landes (Bruttoinlands­produkt, BIP) rangiert der

Nationale Venture Capital-Märkte im Vergleich
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank