15.09.2017

Stimmung im Mittelstand so gut wie nie

Beitrag mit Bild

Mehr als die Hälfte der Unternehmen verzeichnen trotz Trump und Brexit eine sehr gute Wirtschaftslage, zeigt das Mittelstandspanel 2017. In der Digitalisierung sieht der Mittelstand zu wenige Chancen.

Mehr als die Hälfte der Unternehmen verzeichnen trotz Trump und Brexit eine sehr gute Wirtschaftslage, zeigt das Mittelstandspanel 2017. In der Digitalisierung sieht der Mittelstand zu wenige Chancen.

Die Stimmung im industriellen Mittelstand ist euphorisch. Fast 60 Prozent der Unternehmen stufen ihre Wirtschaftslage als sehr gut oder gut ein. Das ist der höchste Prozentsatz seit der ersten Erhebung des Mittelstandspanels im Jahr 2005, wie der BDI und A.T. Kearney mitteilten.

Fürs kommende Jahr rechnen mit 51 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten mit einem sehr guten Geschäftsjahr. Treiber der positiven Geschäftsentwicklung ist die Binnenkonjunktur: 44 Prozent der Mittelständler sehen die Inlandsumsätze steigen, 27 Prozent erwarten dies im Auslandsgeschäft. An der aktuellen Umfrage nahmen über 400 Unternehmen teil.

Der zunehmende Fachkräftemangel im Inland und nationalistische Strömungen im Ausland trüben die Stimmung jedoch. Jeweils 35 Prozent der Befragten befürchten negative Auswirkungen durch die protektionistische Rhetorik der Regierung Trump sowie durch den Brexit. Nationalistische Strömungen in den EU-Mitgliedsstaaten betrachten 42 Prozent der befragten Unternehmer als Risiko für ihr Geschäft.

„Kaum eine Volkswirtschaft ist so offen und eng mit der restlichen Welt verflochten wie unsere“, sagte Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer. „Auch nach der Bundestagswahl muss Deutschland ein Gegengewicht zu Abschottungstendenzen sein. Fast 90 Prozent der mittelständischen Industrieunternehmen exportieren direkt oder indirekt ins Ausland.“

Aufholbedarf in Sachen Technologie

Während sich der Mittelstand für die Digitalisierung im Hinblick auf die eigene Unternehmenskultur und -struktur gut aufgestellt sieht, herrscht auf der technologischen Seite Aufholbedarf. Dies gilt besonders für kleinere Unternehmen. Besorgniserregend ist, dass gerade einmal 35 Prozent der befragten Unternehmen die Digitalisierung als Chance sehen. Dagegen begreifen 42 Prozent die Digitalisierung als Herausforderung. „Dem deutschen Mittelstand geht es gut, aber die Digitalisierung lässt keine Zeit zum Ausruhen“, erklärte Martin Eisenhut, Partner und Managing Director Central Europe von A.T. Kearney. „Mehr denn je sind Mut und Experimentierlust gefragt. Hier sind viele Unternehmen noch zu zögerlich.“

(Pressemitteilung A.T. Kearney vom 14.09.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©alphaspirit/123rf.com

15.10.2025

ZEW: Hoffnung auf Aufschwung bleibt

Im Oktober 2025 steigen die Erwartungen über die wirtschaftliche Lage Deutschlands leicht an. Sie liegen mit plus 39,3 Punkten um plus 2,0 Punkte über dem Vormonatswert. Die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage sinkt dagegen weiter. Der Lageindikator für Deutschland liegt mit minus 80,0 Punkten um minus 3,6 Punkte unter dem Vormonatswert. „Die Hoffnung auf einen

ZEW: Hoffnung auf Aufschwung bleibt
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

14.10.2025

Finanzinvestoren kaufen weniger Unternehmen in Deutschland

Finanzinvestoren haben im ersten Halbjahr 2025 sowohl in Europa als auch in Deutschland deutlich weniger Transaktionen durchgeführt: Die Zahl der Investitionen sank im Vergleich zum Vorjahr europaweit um 13 % von 814 auf 708 und liegt damit klar unter dem Fünfjahresschnitt. In Deutschland sank die Transaktionszahl um 14 % von 109 auf 94. Der Trend war in

Finanzinvestoren kaufen weniger Unternehmen in Deutschland
Meldung

© Sergey Nivens/fotolia.com

13.10.2025

Dienstleistungssektor stützt die Stimmung unter Finanzvorständen

Die Trendwende in der deutschen Wirtschaft ist noch nicht in Sicht. Der Ausblick der Finanzvorstände auf die Geschäftsaussichten im kommenden Jahr stagniert, wie eine Deloitte-Befragung von 171 Finanzvorständen deutscher Unternehmen zwischen dem 11.09.-02.10.2025 zeigt. Branchenübergreifend liegt der Indexwert, die Differenz zwischen positiven und negativen Einschätzungen, bei knapp über null (1%). Weiter verschlechtert hat sich die

Dienstleistungssektor stützt die Stimmung unter Finanzvorständen

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank