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01.03.2016

Technologie-IPOs 2015: Europa hängt sogar die USA ab

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Corporate Finance

Drei der fünf größten globalen Börsengänge kamen 2015 aus Europa. Dabei bestätigten Scout24, Siltronic und Windeln.de auch die starke Entwicklung in Deutschland.

Das bemerkenswerte Comeback der Technologie-IPOs in Deutschland hält an. Im Jahr eins nach den Börsengängen von Zalando und Rocket Internet schafften es 2015 mit Scout24, Siltronic und Windeln.de erneut drei hiesige Tech-Firmen aufs Parkett. Mit einem Gesamtvolumen von 2,1 Mrd. USD trugen die deutschen Neulinge entscheidend dazu bei, dass der europäische Technologiesektor seine stärkste Bilanz seit einem Jahrzehnt hinlegte (11 Mrd. USD), wie der „Global Technology IPO Review“ von PwC zeigt. Besonders markant: Drei der weltweit fünf Börsengänge mit einem Umfang von mehr als 1 Mrd. USD kamen aus Europa – nämlich der britische Zahlungsdienstleister Worldpay (3,8 Mrd. USD), das ebenfalls britischen Internetportal AutoTrader (2,4 Mrd. USD) und eben Scout24 (1,5 Mrd. USD).

„Vertrauen in die Internetbranche ist ungebrochen“

„Die Beispiele zeigen, dass speziell in der Onlinebranche unheimlich viel Dynamik herrscht. Legt man die vergangenen fünf Jahren zugrunde, kommen im Technologiesektor inzwischen rund 35% aller IPO-Erlöse aus der Internetindustrie“, sagt Werner Ballhaus, der Leiter des Technologiebereichs von PwC in Deutschland. Auffällig: Selbst in der jüngsten Baisse haben sich junge Internetaktien wie Zalando oder Scout24 vergleichsweise gut gehalten. PwC-Kapitalmarktexperte Christoph Gruss aus dem Bereich Capital Markets & Accounting Advisory Services ist darum zuversichtlich, dass sich der positive Trend bei Tech-IPOs fortsetzen könnte: „Natürlich drücken die aktuellen Marktturbulenzen auf die Stimmung. Sobald sich die Lage allerdings beruhigt, stehen die Chancen für weitere Börsengänge nicht schlecht. Das Vertrauen der Investoren in die Internetbranche jedenfalls scheint ungebrochen – und IPO-Kandidaten gibt es genug.“

In China kühlt die Stimmung merklich ab

Global gesehen blieb das IPO-Volumen im Technologiebereich zwar hinter dem Rekordjahr 2014 zurück – das war nach dem Megabörsengang von Alibaba allerdings auch nicht anders zu erwarten. Bereinigt um den IPO des chinesischen Internetriesen betrug das Minus gerade einmal acht Prozent. Alles in allem gab es 92 Erstnotizen zu verzeichnen, die Erlöse summierten sich 27,1 Mrd. USD, wovon allein 15,9 Mrd. auf die Internetbranche entfielen, also ein Anteil von 59%. Geographisch gesehen, strichen US-Technologiefirmen das meiste Kapital ein (8,4 Mrd. USD), allerdings kamen ihnen die britischen Unternehmen ungewöhnlich nahe (7,8 Mrd. USD). In China kühlte die IPO-Stimmung dagegen merklich ab: Shenzen kam auf ein Volumen von 1,5 Mrd. USD, Shanghai musste sich gar mit 437 Mrd. USD begnügen.

Warum die Megabörsengänge diesmal fehlten

Dass die Megabörsengänge 2015 ausblieben, hatte auch damit zu tun, dass speziell in den USA viele junge Technologiefirmen ungewöhnlich hohe außerbörsliche Finanzierungen erhielten – zum Beispiel der Taxidienst Uber oder das Musikportal Spotify. Die Zahl der sogenannten Unicorns, also Firmen, die auch ohne IPO auf eine Milliardenbewertung kamen, stieg rasant an. So erweiterte sich der „Einhorn-Club“ allein im vierten Quartal um zwölf Unternehmen mit einem Gesamtwert von 36 Mrd. USD. „Erfolgreiche Startups haben heutzutage Zugang zu gewaltigen privaten Funding-Summen. Darum schiebt sich der Zeitpunkt für den Börsengang in manchen Fällen deutlich nach hinten“, sagt Christoph Gruss.

(Pressemitteilung PwC vom 29.02.2016)


Redaktion

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