• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Unternehmerinnen durch Ungleichheit in Handelspartnerländern benachteiligt

07.10.2024

Unternehmerinnen durch Ungleichheit in Handelspartnerländern benachteiligt

Neue Unternehmensdaten zeigen, dass Unternehmen von Frauen weniger Handel mit Ländern treiben, in denen die Geschlechterungleichheit ausgeprägter ist.

Beitrag mit Bild

© Minerva Studio/fotolia.com

Die Ungleichheit der Geschlechter in den Handelspartnerländern wirkt sich negativ auf Unternehmerinnen aus, selbst wenn sie aus hoch entwickelten Industrieländern stammen. Unternehmensdaten aus Dänemark zeigen, dass neugegründete Unternehmen von Frauen weniger Handel mit Ländern treiben, in denen die Geschlechterungleichheit ausgeprägter ist, im Vergleich zu ähnlichen Unternehmen, die von Männern geführt werden. Dies erschwert es Unternehmerinnen, neue Marktanteile zu gewinnen und kann das Wachstum ihrer Unternehmen beeinträchtigen. Soweit die zentralen Ergebnisse einer neuen Studie des EU-geförderten Forschungsprojekts RETHINK-GSC, das vom Kiel Institut für Weltwirtschaft geleitet wird.

„Die Erschließung neuer Exportmärkte und der Import von Qualitätsprodukten sind entscheidend für das Wachstum von Unternehmen. Die Tatsache, dass Unternehmerinnen in Ländern mit hoher geschlechtsspezifischer Ungleichheit weniger aktiv sind, kann sich negativ auf die Gesamtleistung ihrer Unternehmen auswirken“, sagt Ina Jäkel, Mitautorin der Studie „Beyond Borders: Do Gender Norms and Institutions Affect Female Businesses?

Unternehmerinnen exportieren und importieren weniger

Die Studie zeigt, dass Unternehmerinnen tendenziell weniger exportieren und importieren als ihre männlichen Kollegen. Geschlechterungleichheiten und institutionelle Vorurteile gegenüber Frauen in den Handelspartnerländern erklären diese geschlechtsspezifischen Unterschiede im Handelsverhalten zumindest teilweise: Unternehmerinnen treiben insbesondere weniger Handel mit Ländern, in denen die Geschlechterungleichheit größer ist. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung internationaler politischer Bemühungen zur Beseitigung der Hindernisse, mit denen Unternehmerinnen konfrontiert sind. Politische Maßnahmen zur Reduzierung von Geschlechterungleichheiten in Handelspartnerländern können die wirtschaftlichen Ergebnisse von Unternehmerinnen im eigenen Land verbessern.

Die Autoren verwenden detaillierte Handelsdaten von dänischen Unternehmensgründungen zwischen 2001 und 2019. Mithilfe von dänischen Mikrodaten identifizieren die Forschenden eindeutig die Hauptunternehmerin oder den Hauptunternehmer als die Person, die für die Gründung und Führung des Unternehmens verantwortlich ist.

Vorbild Norwegen

Die dänischen Daten veranschaulichen auch konkrete Erfolge der Gleichstellungspolitik. Norwegen, das im Gender Gap Index des Weltwirtschaftsforums 2023 den zweiten Platz belegte, führte 2004 eine Mindestquote von 40 % für Frauen in den Unternehmensaufsichtsräten ein. Infolgedessen stieg die Exportbeteiligung dänischer Unternehmerinnen in Norwegen deutlich an.

„Die politische Veränderung in Norwegen hatte konkrete Auswirkungen auf dänische Unternehmerinnen und zeigt den positiven Einfluss, den ein fortschrittlicheres Land über seine Grenzen hinaus haben kann“, sagt Jäkel. „Dies zeigt, dass selbst in den wohlhabendsten Volkswirtschaften die Geschlechterungleichheit nach wie vor ein Hindernis für die Internationalisierung und das Wachstum von Unternehmen, die von Frauen gegründet wurden, darstellt. Entschlossene politische Maßnahmen zur Erhöhung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen können jedoch einen Unterschied machen.“

(IfW Kiel vom 07.10.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

10.12.2025

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus

Investor:innen weltweit sehen für die kommenden drei Jahre die größten Anlagechancen im Technologiesektor. Technologie ist für eine große Mehrheit von 61 % das attraktivste Segment, mit großem Abstand vor den anderen Branchen. Auf die Plätze zwei und drei kamen, dicht beieinander, Asset und Wealth Management (25 %) sowie Energie- und Versorgungsunternehmen (24 %). Die in Deutschland

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus
Meldung

pitinan/123rf.com

10.12.2025

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen

Deutsche Unternehmen stehen weiterhin unter erheblichem Druck, ihre Finanzierung sicherzustellen. Trotz einer leichten Entspannung bei den Zinsen bleibt die Kapitalverfügbarkeit aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten ein kritischer Faktor. Das zeigt die aktuelle Deloitte-Studie zum Working Capital Management für die Daten von 180 deutschen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen für die Geschäftsjahre 2018 bis 2024 ausgewertet wurden. Ergänzend wurde

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen
Meldung

©aksanakoval / 123rf

09.12.2025

M&A-Markt erwartet 2026 klaren Aufwärtstrend

Der deutsche M&A-Markt startet mit Zuversicht in das Jahr 2026: Unternehmen, Private-Equity-Firmen und Family Offices rechnen mit einer spürbaren Belebung der Transaktionsaktivitäten. Nach einem Jahr mit weniger, aber deutlich größeren Deals – im Zeitraum Q4 2024 bis Q3 2025 sank die Zahl der Transaktionen um 12 %, während das Gesamtvolumen zugleich um 30 % stieg – wächst

M&A-Markt erwartet 2026 klaren Aufwärtstrend
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank