26.02.2021

VC-Geschäftsklima zurück im grünen Bereich

Beitrag mit Bild

© WrightStudio/fotolia.com

Das Venture Capital-Geschäftsklima verbessert sich zum Jahresende 2020 deutlich, der Corona-bedingt drastische Stimmungsabfall im Frühjahr 2020 konnte im letzten Quartal wieder aufgeholt werden. Der Geschäftsklimaindikator legte um 26,7 Zähler auf nun 17,0 Saldenpunkte zu, die Bewertung der aktuellen Geschäftsklima (+28,3 Zähler auf 16,1) und der Geschäftserwartungen (+25,2 Zähler auf 17,8) verbuchen ähnlich hohe Zugewinne. Die drei Indikatoren zeigen sich demnach unbeeindruckt vom neuerlichen Lockdown. Die Anti-Corona-Maßnahmen scheinen die Start-up-Szene insgesamt weniger in der Breite zu treffen als zunächst befürchtet.

Analog zum Geschäftsklima erreichen die meisten Klimaindikatoren für das Marktumfeld am Ende des Corona-Jahres 2020 höhere Werte als im Vorjahr. So liegen die Indikatoren für Qualität und Stärke des Dealflows klar im grünen Bereich, und auch der Verlauf des „Preisindikators“ bleibt positiv. Die Zufriedenheit mit den Einstiegsbewertungen ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich höher, während das Fundraisingklima zwar wieder im grünen Bereich liegt, die Corona-Verluste aber nicht ganz wett machen konnte. Ferner wird auch das Förderumfeld positiv betrachtet, wozu die Corona-Unterstützung für Start-Ups beigetragen haben wird.

Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW-Bankengruppe, sagt: „Das Venture Capital-Jahr ist versöhnlich zu Ende gegangen. Die Fortschritte bei Zukunftsfonds und Fondsstandortgesetzt waren dabei zwei wichtige Stimmungsaufheller im Schlussquartal und sorgen unbeeindruckt vom neuen ‚Lockdown‘ für eine gute Basis zum Jahresstart. Der Corona-Schock zum Beginn von 2020 wurde bisher schneller verdaut als erwartet, so dass das Geschäftsklima im Schlussquartal sogar über Vor-Corona-Niveau liegt. Erfreulich ist, dass sich so wichtige Indikatoren wie Fundraising und Dealflow deutlich erholt haben, ohne dass dabei die Einstiegspreise gleichermaßen angezogen sind. Das ist eine gute Basis für Neuinvestitionen. Insbesondere Start-Ups, die in der Corona-Krise bewiesen haben, dass ihre innovativen Geschäftsideen Bedarfe decken, können hier die großen Gewinner von morgen sein.“

Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des BVK, ergänzt: „Die neuerlichen Lockdown-Maßnahmen schlagen bei den Venture Capital-Gebern bisher deutlich weniger auf die Stimmung als noch im Frühjahr. VCs und ihre Start-Ups haben gelernt, mit der Situation umzugehen, und sich in einem herausfordernden Umfeld zu behaupten. Die schnelle Stimmungserholung spricht für die gestiegene Robustheit und Reife des Marktes und macht optimistisch für 2021. Einen wichtigen Impuls erwarten wir in diesem Jahr zudem von den einzelnen Maßnahmen des Zukunftsfonds. Mit diesem hat die Bundesregierung einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung des deutschen Start-Up und Venture Capital-Ökosystems geliefert.“

(Pressemitteilung KfW vom 22.02.2021)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

pitinan/123rf.com

20.11.2025

EU-Verteidigungsinvestitionen schaffen enormes Wirtschaftswachstum

In den kommenden zehn Jahren werden die europäischen NATO-Länder ihre Verteidigungsausgaben massiv erhöhen – die direkten Verteidigungsausgaben sollen auf 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts steigen, das entspricht jährlichen Ausgaben von etwa 770 Milliarden Euro. Allein in Ausrüstung sollen die NATO-Länder etwa 217 Milliarden Euro im Jahr investieren. Weitere 1,5 % des Bruttoinlandprodukts (BIP) sollen in sicherheitsrelevante Investitionen fließen,

EU-Verteidigungsinvestitionen schaffen enormes Wirtschaftswachstum
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.11.2025

Innovationshemmnisse in mittelständischen Unternehmen

Innovation ist der Wachstumsmotor des Mittelstands, doch viele Unternehmen bleiben unter ihren Möglichkeiten. Eine aktuelle Untersuchung von KfW Research zeigt, welche Hürden Innovationsprojekte scheitern lassen. Es werden drei zentrale Innovationshemmnisse im Mittelstand identifiziert: bürokratische, finanzierungsbezogene und kompetenzbezogene Hemmnisse. Warum viele Ideen nie umgesetzt werden Bürokratische Hürden sind am weitesten verbreitet. Finanzierungshemmnisse entstehen durch die besonderen

Innovationshemmnisse in mittelständischen Unternehmen
Meldung

pitinan/123.rf.com

17.11.2025

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung

Beschäftigte in deutschen Unternehmen stehen dem Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) überwiegend positiv entgegen. 49 % blicken mit Neugier darauf, wie KI ihre Arbeit verändern wird (global: 50 %), 26 % empfinden sogar Vorfreude (global: 41 %). Dennoch zeigt sich: Die tatsächliche Nutzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Weniger als die Hälfte der Mitarbeitenden haben im

Deutschland im KI-Paradox: Großes Interesse, kaum Anwendung
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank