• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Verschärfter Personalmangel in Finance & Controlling: 11% aller Stellen unbesetzt, Tendenz steigend

16.01.2023

Verschärfter Personalmangel in Finance & Controlling: 11% aller Stellen unbesetzt, Tendenz steigend

Der „War for Talents“ stellt für CFOs mit 85% das größte mittelfristige Unternehmensrisiko dar, noch vor Inflation und Versorgungsengpässen, wie eine Studie der Managementberatung Horváth zeigt. Die Finanzverantwortlichen gehen davon aus, die betriebswirtschaftlichen Risiken bis 2025 wieder in den Griff zu bekommen – während der Fachkräftemangel in den nächsten Jahren voll einschlägt. Schon jetzt sind die Auswirkungen schmerzlich zu spüren: Im Durchschnitt ist mehr als jede zehnte Stelle in den Finance- und Controlling-Abteilungen unbesetzt, wie die jüngste CFO-Befragung zeigt – Tendenz steigend.

Beitrag mit Bild

© Eisenhans / fotolia.com

Harter Wettbewerb lässt Kosten und Arbeitsbelastung in die Höhe schnellen

Bis 2025 werden die Personalkosten, unabhängig von der Inflation, nach Ansicht von fast 90% der Befragten deutlich steigen. Ebenso viele gehen davon aus, dass es aufgrund der Personalengpässe zu Schwierigkeiten kommen wird, neue regulatorische Pflichten erfüllen und Innovationen umsetzen zu können.

Controlling- und IT-Profis begehrt wie nie

Vor allem Funktionen in den Bereichen Controlling (73%) und IT/Data Management (68%) sind betroffen. In weiteren Finanzbereichen wie beispielsweise Accounting sind die Personalnöte geringer (32%). Die befragten CFOs führen den harten Wettbewerb um Talente mit notwendigen Kompetenzen auf die Besetzungsprobleme zurück. Grundsätzlich seien die gestellten Anforderungen an Qualifikationen erfüllbar und nicht zu spezifisch. Mangelnde Attraktivität der Positionen und des Umfelds sehen die Befragten ebenfalls nicht. Dies könnte laut der Studienautoren aber ein Trugschluss sein.

Hohe Gehälter allein nicht ausreichend – modernde, flexible Strukturen gefragt

Ein hohes Gehalt allein wird der Umfrage zufolge in diesem Wettbewerb nicht ausreichen. Doch nur etwa die Hälfte der befragten Unternehmen wollen dem Personalproblem mit organisatorischen Umstrukturierungen oder einer Ausweitung flexibler Arbeitsmodelle begegnen. Dabei kann hier ein wichtiger Wettbewerbsvorteil liegen, erklären die Studienautoren. Agile, moderne Finanzorganisationen, die es schaffen, die Arbeitslast durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und automatisierte, digitale Prozesse auf akzeptablem Level zu halten, seien für Fachkräfte deutlich attraktiver. Immerhin 93% der CFOs sagen, dass die Rekrutierungsschwierigkeiten zu Überstunden im bestehenden Team führen – und dabei ist zu berücksichtigen, dass die Finanzabteilungen schon jetzt am Anschlag sind. Wie die Studie zudem zeigt, sehen weitere 70% ein mittleres bis hohes Risiko, dass Krankheitsraten aufgrund der Arbeitslast ansteigen. Dazu kommt: Werden Neueinstellungen überdurchschnittlich hoch bezahlt, wird das gesamte Gehaltsgefüge verzerrt, was zu großer Unzufriedenheit in der bestehenden Belegschaft führen kann.

Mehrheit setzt auf digitale Lösungen zur Effizienzsteigerung

70% der befragten Unternehmen sind immerhin dabei, vermehrt digitale Lösungen zu implementieren und einzusetzen, um beispielsweise Prozesse zu automatisieren und die Zusammenarbeit zu vereinfachen. Digitale Weiterentwicklungen sind gut und steigern die Attraktivität für neue Talente, doch auch die Organisationsstrukturen müssen mit der Transformation Schritt halten, ergänzen die Autoren der Studie.

Potenzial für Weiterbildung wird unterschätzt

Interne Weiterbildungen und Trainings werden der Studie zufolge nur von knapp einem Drittel der Finanzabteilungen als geeignete Maßnahmen gesehen, um mit dem Mangel umzugehen. Dabei zeige ein Blick auf die zukünftig benötigten Kompetenzen, dass vor allem Fähigkeiten hinsichtlich Kommunikation, Lösungsorientierung und Stakeholder-Management am dringlichsten aufzubauen sind, um Transformationen zu meistern. Diese Kompetenzen könnten – bei Bedarf mit externer Unterstützung – auch intern trainiert werden.

Für die aktuelle Horváth-Studienausgabe der CFO Insights zum Fachkräftemangel in den Finanzabteilungen wurden branchen- und länderübergreifend insgesamt 40 CFOs befragt, aus Unternehmen mit mehrheitlich über 1.000 Mitarbeitenden und 250 Millionen Euro Jahresumsatz. Die Befragung wurde im Dezember 2022 abgeschlossen.

Die Studie “CFO study 2023 part II – Finance and the war for talents“ finden Sie hier.

(Pressemitteilung Horváth vom 16.01.2023)


Weitere Meldungen


Meldung

Serezniy/123rf.com

24.12.2024

Frohe Weihnachten!

Die CORPORATE FINANCE-Redaktion wünscht Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten! Mögen diese besonderen Tage erfüllt sein von Wärme, Freude und entspannten Momenten im Kreise Ihrer Familie und Freunde. Nutzen Sie die Zeit, um zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und die kleinen sowie großen Freuden dieser festlichen Zeit in vollen Zügen zu genießen. Wir

Frohe Weihnachten!
Meldung

murrstock/123rf.com

23.12.2024

Börsengänge: USA und Europa retten IPO-Jahr 2024

Auch im vierten Quartal 2024 war der globale IPO-Markt von sehr divergenten Entwicklungen geprägt: Insgesamt gingen in Q4 weltweit zwar nur 343 Unternehmen an die Börse – 7 % weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres 2023 (368). Hingegen stieg das Emissionsvolumen um 70 % auf 43 Milliarden US-Dollar. Auf das Gesamtjahr bezogen ergibt sich ein ähnliches Bild:

Börsengänge: USA und Europa retten IPO-Jahr 2024
Meldung

©designer491/fotolia.com

19.12.2024

Globaler M&A-Markt nähert sich 3,5 Billionen US-Dollar

Der M&A-Markt schließt das Jahr ab, wie es begonnen hat: mit der Hoffnung, dass sich der Stillstand zwischen Käufern und Verkäufern auflöst. Viele Dealmaker haben 2024 ihre Strategien behutsam neu ausgerichtet, um sich an die neuen Realitäten höherer Zinssätze und einer verschärften Regulatorik anzupassen. Das hat die Studie „Look Back at M&A in 2024: Dealmakers

Globaler M&A-Markt nähert sich 3,5 Billionen US-Dollar

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank