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07.07.2022

Vertrauen in staatliche Währungen sinkt, das in Kryptowährungen steigt

Autokonzerne auf der Überholspur

©Travis/fotolia.com

Neun von zehn Deutschen kennen Kryptowährungen, doch nur ganz wenige nutzen sie. Dabei hält jeder Fünfte Kryptowährungen für vertrauenswürdig und findet zudem die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung sinnvoll. Gerade die junge Generation ist viel offener, wenn es um die Nutzung von digitalen Währungen als Zahlungsmittel im Alltag geht. Das zeigt die neue YouGov-Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die seit 2016 regelmäßig durchgeführt wird.

Nur jeder zehnte Deutsche hat noch nie von Kryptowährungen gehört. Die große Mehrheit kennt sich mit Kryptowährungen aus und inzwischen hält jeder fünfte Deutsche diese auch für vertrauenswürdig. Dagegen ist das Vertrauen in die staatliche Währung der Studie zufolge deutlich gesunken.

Nutzung von Kryptowährungen nimmt leicht zu, ist aber weiter auf niedrigem Niveau

Die Zahl der Nutzer von Kryptowährung ist im Vergleich zum Vorjahr von sieben auf acht% leicht gestiegen. Obwohl neun von zehn Deutschen von Kryptowährungen gehört haben, weiß jeder Zweite noch nicht, wie diese genau funktionieren. Nur neun% der Befragten haben sich dagegen schon näher mit Kryptowährungen befasst, aber noch nicht selbst genutzt. Die Zahl derjenigen, die noch nie von Kryptowährungen gehört haben, sinkt und hat sich mit heute 10% im Vergleich zu 2019 halbiert.

Vertrauen in digitale Währungen steigt – staatliche Währung verlieren in der Gunst der Verbraucherinnen und Verbraucher

Während 2021 noch 85% der Befragten die staatliche Währung für vertrauenswürdig hielten, sagen dies heute nur noch 66%. Gold ist für 84% der Befragten weiterhin die vertrauenswürdigste Anlageform, jedoch sinkt auch hier das Vertrauen im Vergleich zum Vorjahr (88%). Dagegen steigt das Vertrauen in Kryptowährungen – von 17% in 2019 auf immerhin 21% heute.

Digitaler Euro für fast jeden Fünften sinnvoll – junge Generation offen für digitale Währungen

Die Schaffung einer digitalen Zentralbankwährung – den digitalen Euro – halten 19% für sinnvoll und 36% können sich vorstellen, diesen im Alltag als Zahlungsmittel zu nutzen. Gefolgt von Stablecoins (21%), Kryptowährungen (20%) und Digital Commercial Money von Unternehmen (17%). Interessant ist hier der Blick auf die junge Generation der 18-bis 24-Jährigen, die deutlich stärker digitale Zahlungsmittel im Alltag nutzen würden als die Gesamtbevölkerung. In der jungen Altersgruppe würden 59% den digitalen Euro, 51% Stablecoins, 44% Kryptowährungen und 41% Digital Commercial Money als Zahlungsmittel nutzen.

Verbraucher insgesamt noch sehr zögerlich bei Investitionen in Kryptowährungen

Die überwiegende Mehrheit der Befragten – 81% – hat noch nie in Kryptowährungen investiert. Und nach wie vor können sich zwei Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher (64%) nicht vorstellen, zukünftig in Kryptowährungen zu investieren. Die Zahl derjenigen, die bereits über eine Kryptobörse, einen Kryptobroker, über ein Depot bei einem Broker oder einer Hausbank bereits in digitale Währungen investieren, liegt nach wie vor im niedrigen einstelligen Bereich.

Junge Altersgruppe deutlich aktiver bei Investitionen in Kryptogeld – Kryptobörse und Depot beliebt

Auch hier lohnt der Blick auf die junge Generation: In der Altersgruppe der 18-bis 24-jährigen investieren deutlich mehr Menschen bereits in Kryptowährungen oder haben das zukünftig vor als in der Gesamtbevölkerung. So haben beispielsweise 18% der jungen Generation direkt über eine Kryptobörse in Kryptowährungen investiert (im Vergleich zu 11% im Vorjahr), aber nur 7% der Gesamtbevölkerung. Noch größer ist der Unterschied bei der Investition über ein Depot der Hausbank. Hier haben mit 16% viermal so viele junge Leute im Vergleich zur Gesamtbevölkerung in Kryptowährungen investiert.

Die junge Generation ist deutlich offener, wenn es um die Nutzung und Investitionen in Kryptowährungen geht, stellen die Studienautoren fest. Doch gefragt, welche Form der Investition sie zukünftig wählen würden, geben nur 7% das Hausbankdepot an. 22% würden lieber über das Depot eines Online-Brokers investieren. Das sollte Banken aufhorchen lassen. Denn wenn sie viele in der jungen Generation weiterhin als Depotkunden behalten möchten, sollten sie dringend ihre Angebote und Services im Bereich Kryptowährung optimieren, raten die Autoren der Studie.

Anlageform: Vertrauen in Kryptogeld sinkt deutlich – Gold weiterhin Spitzenreiter

Obwohl das Vertrauen in digitale Währungen stetig gestiegen ist, sinkt insgesamt das Vertrauen in Kryptowährungen als Anlageform. So sah im Vorjahr noch fast jeder Dritte in Kryptogeld eine geeignete Anlageform zur Vermögenssteigerung. Inzwischen sind es nur noch 22%, die Vertrauen in diese Anlageform haben. Die staatliche Währung ist als Anlageform von 58% im Vorjahr auf 60% bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern gestiegen. Aktien bleiben für knapp zwei Drittel eine geeignete Anlageform, während für 83% Gold weiterhin die beliebteste Anlageform ist (2021: 81%).

Kryptowährungen als Inflationsschutz für viele Verbraucherinnen und Verbraucher keine gute Idee

Kryptogeld als Inflationsschutz ist lediglich für 11% eine gute Option, 45% halten das für ungeeignet. Größte Hindernisse für die Investition in Kryptogeld sind aus Sicht vieler Verbraucherinnen und Verbraucher nach wie vor die großen Wertschwankungen (45%), die regulatorische Unsicherheit und die Unsicherheit der Verwahrung von Kryptowährungen (beide 38%).

Mehrheit glaubt weiterhin nicht an Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptogeld

Die Zahl derjenigen, die an eine Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptogeld glaubt, sinkt seit 2017 stetig. Von damals 35% auf heute 19%. Nach wie vor glaubt mit 81% die große Mehrheit der Befragten nicht daran, dass Kryptowährungen zukünftig staatliche Währungen ablösen werden.

Die Analyse stellt fest, dass das Bewusstsein für Kryptowährungen in der Bevölkerung grundsätzlich vorhanden ist und auch wieder zunehmend mehr Menschen Kryptowährungen nutzen. Im Vergleich zu anderen Anlageformen spielen Kryptowährungen der Studie zufolge weiterhin eine untergeordnete Rolle. Gerade die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, dass der Kryptomarkt stark von der Weltwirtschaft und den Entscheidungen der Zentralbanken abhängig ist und stark mit den Aktienmärkten korreliert. Nichtsdestotrotz, der Kryptomarkt hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt und einige Unternehmen hervorgebracht, die zunehmend auch in den traditionellen Finanzsektor vordringen, erklären die Studienautoren. Banken sollten dies weiterhin im Blick haben, um ihre Services um passende Angebote ergänzen zu können.

(Pressemitteilung BearingPoint vom 06.07.2022)


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