24.04.2025

Wachstum vertagt: Habeck senkt Prognose

Die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung zeichnet ein nüchternes Bild der deutschen Wirtschaftslage: kein Wachstum in diesem Jahr in Sicht.

Beitrag mit Bild

thodonal/123rf.com

Bundesminister Robert Habeck hat die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung vorgelegt. Die deutsche Wirtschaft befindet sich in schwierigem Fahrwasser: Weltweit hat sich die wirtschaftliche Unsicherheit durch die angekündigten und zum Teil wieder ausgesetzten Zölle der Vereinigten Staaten stark erhöht. In der Folge kam es zu Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten und einer Eintrübung der globalen Wachstumsaussichten. Besonders betroffen von der US-Handelspolitik ist die handelsoffene deutsche Wirtschaft, die ohnehin schon an einer schwachen Auslandsnachfrage und einer verringerten Wettbewerbsfähigkeit leidet.

Stagnation statt Aufschwung

Die privaten Investitionen dürften vor diesem Hintergrund und angesichts etwas ungünstigerer Finanzierungsbedingungen erst einmal verhalten bleiben und dann aber im weiteren Jahresverlauf zulegen. Beim privaten Konsum sollten der Rückgang der innenpolitischen Unsicherheiten und die gestiegenen Realeinkommen bereits etwas früher für eine schrittweise Erholung sorgen. Von den finanzpolitischen Weichenstellungen der künftigen Bundesregierung werden positive Impulse ausgehen, die allerdings erst in den kommenden Jahren spürbar zum Wachstum beitragen werden. Insgesamt wird in der Frühjahrsprojektion für dieses Jahr eine Stagnation des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts 0,0 % erwartet; im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum auf +1,0 % beschleunigen.

Zölle, Unsicherheit, Stillstand

Am Arbeitsmarkt fällt angesichts des weiterhin eingetrübten Konjunkturausblicks die Frühjahrsbelebung schwach aus. Die Beschäftigung dürfte in diesem Jahr erst einmal zurückgehen. Auch die Arbeitslosigkeit dürfte ansteigen. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung kommt es dann im nächsten Jahr wieder zu mehr Beschäftigung und weniger Arbeitslosen.

Die Inflationsrate dürfte von +2,2 % im letzten Jahr auf +2,0 % im laufenden Jahr und +1,9 % im nächsten Jahr zurückgehen. Es wird davon ausgegangen, dass die inflationsdämpfenden Faktoren im weiteren Verlauf dieses Jahres die Oberhand behalten. Die Folgen der US-Handelspolitik dürften ebenfalls eher dämpfend auf die Inflationsrate wirken, falls China von den Zöllen betroffene Exportgüter von den USA verstärkt in andere Länder wie Deutschland umlenkt.

(BMWK vom 24.04.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


Weitere Meldungen


Meldung

dmitrydemidovich/123rf.com

14.05.2025

Industrieunternehmen wollen an Dekarbonisierung festhalten

Der Gegenwind nimmt zu: Die Konjunktur schwächelt, der internationale Wettbewerb intensiviert sich und die neue US-Regierung hält wenig von Nachhaltigkeit. Dennoch halten die meisten deutschen Industrieunternehmen an ihren Vorhaben fest, den Energieverbrauch zu reduzieren und Maßnahmen zur Dekarbonisierung voranzutreiben – nur 17 % der Unternehmen haben Projekte zurückgestellt. Schon in den vergangenen Jahren haben deutsche Unternehmen

Industrieunternehmen wollen an Dekarbonisierung festhalten
Meldung

© bluedesign/fotolia.com

13.05.2025

IW-Konjunkturprognose 2025: Deutschland bleibt in der Rezession

Die deutsche Wirtschaft schrumpft in diesem Jahr um 0,2 %, sagt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) voraus. Weltweite Unsicherheit setzt die Unternehmen unter Druck. Die Arbeitslosenzahlen steigen: Bis zum Sommer dürfte es rund drei Millionen Arbeitslose geben. Sorgen aus dem eigenen Land Alle großen Volkswirtschaften der Welt wachsen – nur die deutsche

IW-Konjunkturprognose 2025: Deutschland bleibt in der Rezession
Meldung

©alphaspirit/fotolia.com

12.05.2025

Brain Drain aus den USA

Die Politik der neuen US-Regierung könnte die Gewichte im transatlantischen Arbeitsmarkt spürbar verschieben: 54 % der deutschen Unternehmen sehen die USA seit Trump als weniger attraktiv für Spitzenkräfte aus Wirtschaft und Wissenschaft an – ein möglicher Vorteil für europäische Standorte. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 602 Unternehmen aller Branchen ab 20 Beschäftigten in

Brain Drain aus den USA

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank