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03.12.2021

Weltweite Branchenumfrage: Lage an den Rohstoffmärkten bereitet der Autobranche große Sorgen

Autokonzerne auf der Überholspur

© habrda/ fotolia.com

Die Führungskräfte in der globalen Automobilindustrie sind zuversichtlich, dass ihre Branche in den nächsten fünf Jahren ein profitableres Wachstum verzeichnen wird. Gleichzeitig geben Lieferkettenprobleme und Arbeitskräftemangel Anlass zu großer Sorge. Das zeigt die 22. Auflage des „Global Automotive Executive Survey“ von KPMG, für den weltweit über 1.100 Entscheider der Automobil- sowie angrenzender Branchen befragt wurden.

Zwar äußert sich die Hälfte der Befragten (53%) bezüglich eines profitableren Wachstums zuversichtlich, doch beurteilen europäische Automanager die wirtschaftlichen Aussichten ihres Unternehmens deutlich pessimistischer als ihre Wettbewerber in den USA und Asien. So äußert sich die Hälfte der europäischen Befragten „besorgt“ oder gar „sehr besorgt“, in den kommenden fünf Jahren überhaupt noch profitabel wachsen zu können (50%). In den USA und Asien ist nur jeder dritte entsprechend pessimistisch gestimmt (29,9 bzw. 31,7%).

Über die Hälfte der Experten zeigt sich „sehr besorgt“ oder gar „extrem besorgt“ angesichts der Versorgungslage bei Lithium, Aluminium, Kupfer und seltenen Erden, aber auch bei Halbleitern und Stahl. Gleiches gilt für die Entwicklung der Rohstoffpreise: Etwa jeder zweite Manager ist „sehr“ oder „extrem“ besorgt, dass die starken Preisschwankungen in den kommenden zwölf Monaten das Geschäft negativ beeinflussen könnten. Zudem sind 55% der Führungskräfte „sehr“ oder „äußerst besorgt“ über den Mangel an Arbeitskräften.

Angesichts der Tatsache, dass die Automobilhersteller mit margenstarken Industriesektoren wie der Unterhaltungselektronik um begrenzte Halbleiterfabrikkapazitäten konkurrieren, ist ein neuer Zuliefer- oder sogar ein Joint-Venture-Ansatz erforderlich, um die zukünftige Produktion zu sichern, so die Einschätzung der Studienautoren.

Elektrofahrzeuge: Deutliche Steigerung des Marktanteils bis 2030 erwartet

Die Mehrzahl der Befragten erwartet, dass bis 2030 der Anteil der verkauften Elektrofahrzeuge in den meisten Märkten auf über 50% steigen wird. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für diese Entwicklung ist die Ladeinfrastruktur: 77% der Führungskräfte geben an, dass Verbraucher auf Reisen Ladezeiten von unter 30 Minuten für eine 80prozentige Aufladung erwarten. Die meisten heute in Betrieb befindlichen Ladestationen benötigen jedoch mehr als drei Stunden. Es bedarf daher noch an einiger Anstrengung. Außerdem gehen drei von vier Befragten davon aus, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge bis 2030 oder früher auch ohne staatliche Subventionen Kostenparität mit vergleichbaren Verbrennern erreichen werden (73%). Unabhängig davon befürworten neun von zehn Managern finanzielle Anreize zum Kauf von batteriegetriebenen Kfz. Ein Drittel der Befragten meint jedoch, dass diese für Fahrzeuge ab einem Kaufpreis von 50.000 USD gestrichen werden sollten.

Damit sich Elektrofahrzeuge durchsetzen können, werden die Hersteller die Reichweite dieser Pkw erweitern und die Aufladungsmöglichkeiten vereinfachen müssen. Dafür werden beträchtliche Investitionen in neue Ladestationen und die Entwicklung schnell und leicht aufladbarer Automodelle nötig sein, prognostizieren die Autoren der Studie.

Online-Vertrieb und Daten gewinnen an Bedeutung

78% der Führungskräfte sind der Meinung, dass die meisten Fahrzeuge bis 2030 online verkauft werden. Und etwa die Hälfte sagen voraus, dass mehr als 60% der Fahrzeuge direkt von den Automobilherstellern an die Verbraucher verkauft werden und nicht mehr über die Händler. Mit dem Übergang zum digitalen Handel erwarten die Führungskräfte gleichzeitig, dass die Automobilhersteller die riesigen anfallenden Datenmengen zu Geld machen werden; 43% gehen davon aus, dass die Automobilhersteller Daten an Autoversicherungsunternehmen verkaufen werden.

Die gesamten Umfrageergebnisse des Global Automotive Executive Survey 2021 finden Sie hier in einer Digitalversion. Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.

(Pressemitteilung KPMG vom 30.11.2021)


Redaktion

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