• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Wie Investoren Gleichberechtigung von Frauen in Unternehmen fördern können

08.03.2022

Wie Investoren Gleichberechtigung von Frauen in Unternehmen fördern können

Damit Frauen wirtschaftliche Chancen nutzen können, müssen sich Unternehmen für Gleichberechtigung einsetzen. Das lohnt sich auch betriebswirtschaftlich. Die Kapitalgeber von Unternehmen können dabei eine wichtige Rolle spielen. Das zeigt eine aktuelle Studie zur transformativen Wirkung von Gender-Lens Investing auf, die die DEG - Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH gemeinsam mit der Oesterreichischen Entwicklungsbank (OeEB) beauftragt hat. Die Basis bildeten eine eingehende Literaturrecherche, Interviews und Portfolioanalysen. Im Zentrum der Veröffentlichung stehen drei Fallstudien aus dem Kundenkreis von DEG und OeEB.

Beitrag mit Bild

© Tom-Hanisch/fotolia.com

Mit sog. Gender Lens Investing (GLI) sind beispielsweise Anlagestrategien gemeint, die finanzielle Renditen und gleichzeitig das Wohl von Frauen sowie Gleichberechtigung zum Ziel haben. GLI-Portfolios basieren auf spezifischen geschlechterbezogen Kriterien wie Lohngleichheit, Vertretungsquoten, Weiterbeschäftigungsquoten und flexible Arbeitsbedingungen.

Die Forschungsarbeit zeigt, dass Entwicklungsfinanzierer und andere Investoren positiven Einfluss nehmen können, indem sie die Gleichstellung der Geschlechter in der Privatwirtschaft aktiv vorantreiben und Strukturen entgegenwirken, die Ungleichheit aufrechterhalten.

Positive Wirkungen von weiblicher Führung nutzen

Die Fallbeispiele decken verschiedene Regionen und Branchen ab: Bei der georgischen TBC Bank, die als Universalbank rund 2,6 Mio. Kunden erreicht, sind 70% der knapp 8.000 Beschäftigten weiblich. Die Kartonageproduktion UMKA mit Sitz in Serbien ist in einer traditionell männerdominierten Industrie tätig. Während etwa 88% der Beschäftigten Männer sind, besetzen Frauen immerhin rund 35% aller Führungspositionen. Das dritte Unternehmen, Kandeo, stellt Finanzdienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen in Kolumbien, Mexiko und Peru bereit und zielt auch darauf ab, den Frauenanteil in seinen Portfoliounternehmen zu erhöhen. So stieg der Anteil weiblicher Führungskräfte in einem kolumbianischen Leasingunternehmen während des Engagements von Kandeo von 12,5% auf 67%.

Ein Schwerpunkt der Studie liegt auf der Rolle, die weibliche Führungskräfte für die Stärkung der Position von Frauen in Unternehmen spielen. Die Fallbeispiele bestätigen: Frauen in Führung sorgen für unterschiedliche Perspektiven bei der Entscheidungsfindung, sie fungieren als Vorbilder und geben Frauen Orientierung, die beruflich vorankommen wollen.

Investoren als Vorbild und Förderer

Damit sich diese positiven Wirkungen entfalten können, braucht es laut der Studie Engagement in vier Bereichen: Neben dem klaren Bekenntnis der gesamten Führungsebene eines Unternehmens zählt Chancengleichheit etwa bei den Gehältern dazu, außerdem Wohlbefinden und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie geeignete Aus- und Weiterbildung. Maßnahmen für mehr Gleichberechtigung sollten die Verantwortung von Männern mit einbeziehen: Das Bewusstsein für Ungleichheiten und für angemessenes Verhalten zu stärken oder ganz konkret eine Elternzeit auch für Männer zu ermöglichen, kann langfristig zu einem Wandel beitragen.

Entwicklungsfinanzierer und andere Investoren können in der Zusammenarbeit mit ihren Kunden positiv zu einer transformativen Wirkung von Gender-Lens Investing beitragen. Dafür sollten sie selbst ein Vorbild sein und Anreize schaffen für die Gleichstellung in den Unternehmen, so der Rat der Studienautoren. Sinnvoll sei außerdem das Angebot von; Begleitmaßnahmen und der Aufbau von Netzwerken.

Die Studie ist hier abrufbar.


Weitere Meldungen


Meldung

©vizafoto/fotolia.com

02.12.2025

Industrie im Rückwärtsgang: Umsatz sinkt, Jobs verschwinden

Die Industrierezession hält an: Im dritten Quartal dieses Jahres schrumpfte der Umsatz der deutschen Industrieunternehmen um 0,5 % – der dritte Umsatzrückgang in einem dritten Quartal in Folge. Im Vergleich zum dritten Quartal 2022 ergibt sich sogar ein Umsatzrückgang von 6,2 %. Das stärkste Umsatzminus verzeichnen aktuell die Autoindustrie und die Papier- und Pappe-Industrie mit Einbußen von

Industrie im Rückwärtsgang: Umsatz sinkt, Jobs verschwinden
Meldung

© cirquedesprit/fotolia.com

01.12.2025

Trotz Demografie stagnieren Nachfolgezahlen

Für insgesamt rund 186.000 Unternehmen steht nach Schätzungen des IfM Bonn in den kommenden fünf Jahren eine Nachfolge an, weil die Eigentümerinnen und Eigentümer aufgrund von Alter, Krankheit oder Tod aus der Geschäftsführung ausscheiden. Trotz der zunehmenden Alterung der Unternehmerinnen und Unternehmer sind dies jährlich rund 800 Unternehmen weniger als im vorherigen Schätzzeitraum des IfM

Trotz Demografie stagnieren Nachfolgezahlen
Meldung

Esker Advertorial

26.11.2025

KI macht Finanzentscheider schneller, smarter, strategischer

Die Anforderungen an CFOs und Finanzexperten steigen: strategisches Handeln ist gefragt. Durch die KI-gestützte Automatisierung lassen sich Entscheidungen verbessern, Prozesse vernetzen und Wachstum gezielt fördern. Erfahren Sie, wie das Office of the CFO zur digitalen Schaltzentrale wird – mit klarer Vision und echtem Mehrwert. Hier können Sie den Praxisleitfaden downloaden. (Advertorial von Esker)

KI macht Finanzentscheider schneller, smarter, strategischer
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank