• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Wirtschaftsprüfung: Big Four wachsen stärker als erwartet

25.07.2017

Wirtschaftsprüfung: Big Four wachsen stärker als erwartet

Autokonzerne auf der Überholspur

©NicoElNino/fotolia.com

Während das Wachstum der Top-25-WP-Gesellschaften in 2016 schwächer als im davorliegenden Geschäftsjahr war, legen die „Big Four“ um fast 12 Prozent zu – Deloitte sogar um 22 Prozent, zeigt die Lünendonk®-Studie 2017 „Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften in Deutschland“.

Die nach Umsatz führenden Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs-Gesellschaften (WP) Deutschlands haben das Wachstumsziel für das Jahr 2016 übertroffen. Im Durchschnitt sind die Gesamtumsätze 2016 um 7,2 Prozent gewachsen (Prognose aus dem Frühjahr 2016: 5%). Im Geschäftsjahr 2015 legten die Top 25 noch um 8,2 Prozent zu. Das Wachstum wird stark beeinflusst von der Performance der Big Four: Deloitte, Ernst & Young (EY), KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC) steigerten ihre Deutschlandumsätze im Durchschnitt um 11,8 Prozent (Prognose aus dem Frühjahr 2016: 10%). Bereinigt um deren Entwicklung liegt die Umsatzsteigerung der Top 25 bei nur 6,5 Prozent. Hier fällt vor allem die Entwicklung von Deloitte auf (+22%). Mit einem Wachstum von 6,2 Prozent belegt KPMG wieder Rang zwei.

Sieben WP-Gesellschaften wuchsen im zweistelligen Prozentbereich

„Die Schere zwischen den Big Four und den übrigen Marktteilnehmern geht weiter auseinander“, kommentiert Jörg Hossenfelder, geschäftsführender Gesellschafter von Lünendonk, die Zahlen. „Dies belegen auch die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr. Unter den sieben WP-Gesellschaften mit zweistellig prozentualem Wachstum befinden sich mit Deloitte und PwC zwei Big-Four-Unternehmen. Die neue Abschlussprüferrotation wird die Spreizung der genannten Gruppierungen nicht aufhalten.“

KPMG wieder auf Rang zwei

PwC steigerte im Geschäftsjahr 2016 den Umsatz um 16,0 Prozent und weist damit das höchste absolute Wachstum auf (+262 Mio. €). Mit 1.898 Millionen Euro führt diese WP-Gesellschaft auch in diesem Jahr die Lünendonk®-Liste an und steht kurz davor, als erstes Branchenunternehmen die Zwei-Milliarden-Euro-Marke zu überwinden. Auf Rang zwei rangiert wieder KPMG mit exakt 1,6 Milliarden Euro (+6,2%), nachdem die WP-Gesellschaft im vergangenen Jahr diesen Platz an EY abgeben musste. Wegen des vergleichsweise geringen Wachstums von 2,7 Prozent liegt EY mit 1.573 Millionen Euro auf Position drei. Ab 2018 ist die WP-Gesellschaft Abschlussprüfer des DAX-30-Konzerns Commerzbank. Auf Rang vier folgt Deloitte mit 963,4 Millionen Euro. Der Anstieg um 22 Prozent stellt die stärkste prozentuale Entwicklung im WP-Markt dar. Diese Entwicklung wurde auch getragen vom dynamischen Consulting-Geschäft. Deloitte wird aller Voraussicht nach im laufenden Geschäftsjahr über eine Milliarde Euro Umsatz generieren.

Digitalisierung und Personalsorgen

Die größten Herausforderungen der Zukunft sehen die Studienteilnehmer in der Digitalisierung und dem Finden von qualifiziertem Personal. Während bei den Big Four schon hohe Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT), Digitales Marketing sowie Consulting getätigt wurden, wollen gerade die so genannten Next Ten („Verfolgerfeld der Big Four“) stärker in die Digitalisierung investieren als in den Jahren zuvor. „Die Zeit des Abwartens ist vorbei“, bestätigt Hossenfelder. „Die WP-Gesellschaften haben erkannt, dass sie aktiv werden müssen. Es besteht indes die Gefahr, sich zu verzetteln oder den Mandantenbedarf unberücksichtigt zu lassen.“

(Lünendonk, PM vom 21.07.2017/ Viola C. Didier)


Redaktion

Weitere Meldungen


Zinsen
Meldung

©Eisenhans/fotolia.com

07.06.2023

Geldpolitik: Weitere Leitzinserhöhungen bringen erhebliche Risiken

Die Europäische Zentralbank (EZB) fährt einen riskanten Kurs. Um die Inflation einzudämmen, hat sie die Leitzinsen mehrfach deutlich erhöht und weitere Zinsschritte in Aussicht gestellt. Das gefährdet Konjunktur, Beschäftigung und Klimaziele – und es ist aktuell angesichts der Trends bei der Preisentwicklung unnötig, ergibt eine neue Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Spätestens

Geldpolitik: Weitere Leitzinserhöhungen bringen erhebliche Risiken
Meldung

Corporate Finance

07.06.2023

Förderprogramm für Klimaschutzverträge startet

Das Förderprogramm Klimaschutzverträge des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) startet in das vorbereitende Verfahren. Im vorbereitenden Verfahren werden Informationen gesammelt, die für die effektive und bedarfsgerechte Ausgestaltung des anschließenden Gebotsverfahrens notwendig sind. Unternehmen, die im ersten Gebotsverfahren ein Gebot abgeben möchten, müssen am vorbereitenden Verfahren teilnehmen. Das vorbereitende Verfahren dauert zwei Monate. Klimaschutzverträge im

Förderprogramm für Klimaschutzverträge startet
Wachstum, Investition, Erfolg
Meldung

©Maksim Kabakou/fotolia.com

06.06.2023

Bruttoinlandsprodukt von 1950 bis 2022 im Durchschnitt 3,1 % pro Jahr gewachsen

Die Wirtschaft in Deutschland ist von 1950 bis 2022 im Durchschnitt um 3,1 % pro Jahr gewachsen. Das Wachstum hat sich über die letzten Jahrzehnte jedoch deutlich verlangsamt. Im Durchschnitt der letzten zwei Jahrzehnte von 2000 bis 2020 ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) preisbereinigt nur um 1,0 % pro Jahr gewachsen. In den 1950er und 1960er

Bruttoinlandsprodukt von 1950 bis 2022 im Durchschnitt 3,1 % pro Jahr gewachsen
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank