Das Volumen bargeldloser Transaktionen wird noch im Jahr 2023 weltweit 1,3 Billionen erreichen, prognostiziert der World Payments Report 2023 des Capgemini Research Institute. In gleichem Maße, wie Verbraucher und Unternehmen neue digitale Zahlungssysteme verwenden, wird dieses Volumen der Studie zufolge bis 2027 weltweit auf 2,3 Billionen wachsen und dabei jährlich um 15 % zunehmen, in Europa um 10,7 %. Eine Erkenntnis des diesjährigen Reports: Treasurer leiden unter Inflation und Geopolitik, neue Bankservices im Cash-Management für ein Erlebnis wie an der Supermarktkasse in Kombination mit Künstlicher Intelligenz (KI) schaffen Abhilfe.
Digitale Zahlungsmethoden auf dem Vormarsch
Dem Bericht zufolge werden bis 2027 neue Zahlungsmethoden wie Sofortzahlungen, E-Geld, digitale Geldbörsen, Konto-zu-Konto-Zahlungen und QR-Code-Zahlungen etwa 30 % des Gesamtvolumens ausmachen, während traditionelle bargeldlose Zahlungen wie Lastschriften, Karten und Überweisungen auf etwa 70 % des gesamten bargeldlosen Transaktionsvolumens zurückgehen werden. Die wachsende digitale Zahlungsinfrastruktur wie Open Banking und Regulierungen verändern rapide die Art und Weise, wie Kunden und Unternehmen für Waren und Dienstleistungen bezahlen.
Corporate Treasurer unzufrieden mit Cash-Management-Dienstleistungen
Die Studie zeigt auch, dass mehr als die Hälfte der Corporate Treasurer der Meinung sind, dass die zunehmende Globalisierung des Handels und die anhaltenden Unterbrechungen der Lieferketten die Nachfrage nach effektiven und effizienten Cash Management Services (CMS) erhöht haben. Ein weiteres Drittel gab an, dass die steigenden Risiken in Geopolitik und Cybersicherheit CMS zu einem kritischen Faktor machen, während fast 30 % die steigende Inflation als Ursache für ihren wachsenden Bedarf an besserem Cash-Management nennen. Während Unternehmen mit wirtschaftlichem Gegenwind kämpfen, sind die derzeitigen CMS-Angebote für multinationale Unternehmen weitgehend unzureichend, trotzdem sie im Schnitt mehr als 27 Bankbeziehungen unterhalten, um ihre Treasury-Anforderungen zu erfüllen.
Mehr als 70 % der Führungskräfte gaben an, dass sie Probleme mit der Klärung von Streitigkeiten, einer schlechten Bewertung des Kreditrisikos und einer verzögerten oder mehrfachen Zahlungsabwicklung haben. Die Lösung liegt jedoch auf der Hand: Etwa zwei von drei (63 %) Führungskräften im Zahlungsverkehr nennen infrastrukturelle Hürden aufgrund von Altsystemen als größtes Hindernis für die Bereitstellung effizienter CMS.
Firmenkunden verlangen von den Banken ein Zahlungserlebnis wie im Supermarkt
Neue Zahlungslösungen und wichtige Brancheninitiativen kurbeln das Wachstum des digitalen Zahlungsverkehrs in Unternehmen an. Auch die Erwartungen ändern sich: 63 % der Firmenkunden erwarten von ihren Banken im Jahr 2023 ein Zahlungserlebnis wie im Einzelhandel. Der Zahlungsverkehr hat bei der Digitalisierung eine Vorreiterrolle eingenommen: Die Einhaltung lokaler, regionaler und internationaler Vorschriften, einschließlich ISO20022 und SWIFT-Initiativen für den globalen Zahlungsverkehr, hat jedoch ihren Preis und lässt nur begrenzten Spielraum für Investitionen in zukünftige Innovationen. Führungskräfte aus dem Bereich Zahlungsverkehr geben an, dass fast 80 % der traditionellen Einnahmequellen im Zahlungsverkehr unter Druck stehen und dass die Dienstleister ihren Fokus zwischen Privat- und Geschäftszahlungen neu ausrichten müssen. Weltweit glauben mehr als 50 % der Führungskräfte im Zahlungsverkehr, dass die Abwicklung von B2B-Transaktionen, also Unternehmenszahlungen, höhere Margen erzielt, als der private Zahlungsverkehr, auch Massenzahlungsverkehr genannt.
Über die Studie
Der World Payments Report 2023 stützt sich auf Erkenntnisse aus zwei Primärquellen: der Global Large Businesses Survey 2023 und den Global Banking and Payments Executive Surveys and Interviews 2023.
(Capgemini Research Institute vom 14.09.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)