• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Unternehmen rechnen mit unverändert hohen Renditeforderungen der Investoren

11.11.2016

Unternehmen rechnen mit unverändert hohen Renditeforderungen der Investoren

Autokonzerne auf der Überholspur

Unternehmen im deutschsprachigen Raum rechnen mit unverändert hohen Renditeforderungen der Investoren – trotz eines gesunkenen risikolosen Basiszinssatzes. Das hat die aktuelle Kapitalkostenstudie von KPMG ergeben, an der rund 200 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und Schweiz teilgenommen haben.

Unternehmen im deutschsprachigen Raum rechnen mit unverändert hohen Renditeforderungen der Investoren – trotz eines gesunkenen risikolosen Basiszinssatzes. Das hat die aktuelle Kapitalkostenstudie von KPMG ergeben, an der rund 200 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und Schweiz teilgenommen haben. Darunter befinden sich 77 Prozent der im DAX sowie 46 Prozent der im MDAX notierten Unternehmen. Die in der Studie abgebildeten Konzernabschlussstichtage lagen zwischen dem 31. März 2015 und dem 30. April 2016.

Der seit der Finanzkrise 2008 kontinuierliche Abwärtstrend des risikolosen Basiszinssatzes hat sich im Betrachtungszeitraum unverändert fortgesetzt – der Basiszinssatz wurde von den deutschen Studienteilnehmern auf nunmehr 1,5 Prozent veranschlagt. Dennoch blieben die durchschnittlich angesetzten Kapitalkosten (WACC)  im Vergleich zum Vorjahr mit 7,1 Prozent unverändert. Grund: Der von einem Investor über den sicheren Basiszins hinaus geforderte Risikozuschlag für Investitionen in Unternehmen ist auf 6,4 Prozent in Deutschland gestiegen.

Stefan Schöniger, Partner im Bereich Deal Advisory bei KPMG: „Das aktuelle Finanzmarktumfeld ist durch ein hohes Maß an Volatilität und Unsicherheit gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund Investitionsentscheidungen zu treffen, ist für Unternehmen äußerst schwierig.  Das dürfte dazu beitragen, dass die Unternehmen trotz der Niedrigzinspolitik der Notenbanken mit unverändert hohen Kapitalkosten rechnen.“

Gleichzeitig kommt die Niedrigzinspolitik der Notenbanken nicht bei den Unternehmen in Form geringerer Darlehenszinsen an. Die befragten Unternehmen haben angegeben, dass ihre durchschnittlichen Fremdkapitalkosten unverändert zum Vorjahr bei 3,4 Prozent liegen.

Renditeforderungen an Unternehmen aus den Bereichen Technology, Automotive und  Industrial Manufacturing am höchsten

Während die Renditeforderungen der Investoren branchenübergreifend nahezu konstant sind, gab es signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. So haben die teilnehmenden Unternehmen aus den Bereichen Technology (7,9 Prozent), Automotive und Industrial Manufacturing (jeweils 7,6 Prozent) die höchsten Kapitalkosten angegeben, während Unternehmen aus den Bereichen Energy & Natural Resources (6,3 Prozent), Health Care und Transport & Leisure (jeweils 6,9 Prozent) die niedrigsten Größen aufwiesen.

Für die einzelnen Branchen haben sich dabei teilweise erhebliche Veränderungen im Vergleich zur Vorjahresstudie ergeben. So sind in den Bereichen Health Care und Technology die Renditeforderungen um 1,2 bzw. 1,1 Prozentpunkte gestiegen, während sie im Bereich Media & Telecommunications um 0,8 Prozentpunkte gesunken sind.

Dr. Marc Castedello, Partner im Bereich Deal Advisory bei KPMG: „Auch im laufenden Kalenderjahr hat sich der Trend sinkender Basiszinssätze und höherer Risikozuschläge weiter fortgesetzt. Aus Börsenkursen abgeleitete Risikozuschläge weisen darauf hin, dass auch der nach dem Betrachtungszeitraum auf derzeit 0,5 Prozent abgesunkene Basiszinssatz durch einen weiteren Anstieg der Risikozuschläge zumindest teilweise kompensiert wurde.“

(Presemitteilung PwC vom 09.11.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Investment Process Concept on the Gears.
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

02.05.2024

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge

Ausländische Investoren haben ihr Engagement in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich reduziert: Die Zahl der von ausländischen Unternehmen in Deutschland angekündigten Investitionsprojekte sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 733 – und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das vergangene Jahr war zudem das sechste Jahr in Folge mit einer rückläufigen

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

30.04.2024

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen

Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat sich die Bundesregierung sehr ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: So soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 % steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 % zurückgehen. Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen
Dr. Christian Frank
Interview

Dr. Christian Frank

29.04.2024

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krisenzeit – auch in Folge der jüngsten Marktturbulenzen – werden im laufenden Jahr deutlich mehr Firmenpleiten erwartet. Die rasante Erhöhung der Zinskosten, aber auch Faktoren wie hohe Preissteigerungen bei Vorprodukten und die hohen Energiepreise verstärken den Druck auf bislang gesunde Unternehmen. Ein Ende dieser negativen Entwicklung ist nicht abzusehen. Dr. Christian

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank