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17.01.2018

Mittelstand zeigt deutlich gestiegene Investitionsbereitschaft

Autokonzerne auf der Überholspur

© bluedesign/fotolia.com

Ein Viertel der deutschen Mittelständler erwartet, dass die Konjunktur bereits im laufenden Jahr überhitzen wird. Knapp zwei Drittel der Unternehmen rechnen spätestens 2019 damit, dass das Wachstum an seine Grenzen stößt. Während die Industriebetriebe noch eher an einen anhaltenden Boom glauben, zeigen sich die Handelsunternehmen schon deutlich skeptischer.

Das ergab der bereits zum dritten Mal vom digitalen Mittelstandsfinanzierer creditshelf erhobene „Finanzierungsmonitor“. Für die Studie wurden zum Jahreswechsel zusammen mit der TU Darmstadt 200 Finanzentscheider aus mittelständischen Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen befragt.

Die boomende Konjunktur in Deutschland könnte bereits im gerade erst begonnenen Jahr heiß laufen. Davon gehen 25 Prozent der mittelständischen Unternehmen aus. Mit dieser Befürchtung sieht jeder vierte Mittelständler die aktuelle Situation bereits kritischer als die Deutsche Bundesbank, die der deutschen Wirtschaft Mitte Dezember nicht nur ein „anhaltend hohes konjunkturelles Grundtempo im laufenden Winterhalbjahr“ bescheinigt hatte, sondern zudem davon ausgeht, dass die Wirtschaft im Lande auch im weiteren Verlauf des Jahres 2018 „kräftig expandieren“ werde.

Dem „Finanzierungsmonitor 2018“ zufolge sehen weitere 37 Prozent der mittelständischen Finanzentscheider ein Ende des Booms spätestens im Jahr 2019 kommen. Die Ergebnisse im Detail: Insgesamt 74 Prozent der Befragten aus dem Handel prophezeien, dass der Aufschwung maximal bis 2019 dauern wird, während es im Dienstleistungsbereich 65 Prozent sind. Und auch in der tendenziell zuversichtlicheren – auf Exportkurs befindlichen – Industrie erwarten 52 Prozent der Befragten eine Überhitzung bis Ende 2019. Umgekehrt sind, über alle Branchen hinweg, nicht einmal vier von zehn Firmen positiv gestimmt, was die Entwicklung der hiesigen Wirtschaft angeht. „Einen besonders stark ausgeprägten Pessimismus bezüglich der konjunkturellen Lage beobachten wir im Handel, gefolgt vom Dienstleistungssektor. Nur in der Industrie fühlt sich ein höherer Anteil der Betriebe sicher, wie unsere Untersuchung zeigt“, fasst Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU Darmstadt zusammen, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. „Die Investitionsbereitschaft im deutschen Mittelstand ist zwar wegen der boomenden Wirtschaft deutlich gestiegen, eine wachsende Konjunkturskepsis könnte sie aber ab 2019 bremsen.“

Mittelstand möchte gute Konjunktur für Investitionen nutzen

Zumindest im laufenden Jahr will der Mittelstand die boomende Wirtschaft noch für Investitionen nutzen, wie aus der creditshelf-Studie ebenfalls hervorgeht: So sagen 87 Prozent der Befragten, ihre Investitionen werden 2018 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen und weitere 84 Prozent wollen die gute Konjunkturlage nutzen, um ihre Verschuldung zu reduzieren. Mehr als sieben von zehn Unternehmen planen darüber hinaus, zusätzliche Mitarbeiter einzustellen und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Es zeigt sich jedoch auch ein Indikator für die Konjunkturskepsis: Denn knapp jede vierte Firma will die Zahl ihrer Beschäftigten im neuen Jahr nicht erhöhen.

„Die deutschen Mittelständler wollen 2018 stärker investieren als im Vorjahr, wie der aktuelle Finanzierungsmonitor belegt. Umso wichtiger ist es, dass sie dafür geeignete Finanzierungen erhalten. Sonst könnten sich die Unternehmen spätestens 2019 noch stärker zurückziehen, als ihre heutige Konjunktur-Skepsis befürchten lässt“, warnt Dr. Daniel Bartsch, Co-Gründer und Geschäftsführer von creditshelf. „In einem von Regulierung und strenger Kreditvergabe geprägten Umfeld braucht der Mittelstand zuverlässige Finanzierungspartner, die seine spezifischen Bedürfnisse kennen und berücksichtigen.“

(Pressemitteilung creditshelf vom 09.01.2018)


Redaktion

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