• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Umfrage zu Steuererleichterungen des Bundes – Wie relevant sind sie in der Praxis?

21.04.2020

Umfrage zu Steuererleichterungen des Bundes – Wie relevant sind sie in der Praxis?

Autokonzerne auf der Überholspur

© eyetronic/fotolia.de

Um die deutsche Wirtschaft bei der Bewältigung der Corona-Krise zu unterstützen, hat die Bundesregierung am 15. März 2020 ein umfassendes Hilfspaket zur Verfügung gestellt. Dieses beinhaltet neben Finanzhilfen und einer Flexibilisierung des Kurzarbeitergelds auch steuerliche Maßnahmen in Form von Steuerstundungen und Herabsetzungen von Steuervorauszahlungen. Diese steuerlichen Hilfsmaßnahmen werden zunächst als probates Mittel zur Krisenbewältigung betrachtet: 70 % der teilnehmenden Unternehmen bewerten sie als hilfreich bzw. sehr hilfreich. Dennoch greift aktuell weniger als die Hälfte der Unternehmen darauf zurück oder beabsichtigt, dies zu tun.

Das zeigt die Blitzumfrage „Relevanz von Steuererleichterungen für die Bewältigung der Corona-Krise“, die Mazars unter seinen Mandanten zwischen dem 27. März und dem 1. April 2020 durchgeführt hat. Zudem verdeutlicht die Umfrage, welche staatlichen Hilfsmaßnahmen darüber hinaus unmittelbar nach Inkrafttreten des Hilfspakets von Unternehmen zur Krisenbewältigung in Anspruch genommen wurden.

Steuererleichterungen von weniger als der Hälfte der Unternehmen beansprucht

Zu den am häufigsten genutzten Maßnahmen zählen bei den steuerlichen Erleichterungen die Herabsetzung der Einkommensteuer bzw. der Körperschaftsteuervorauszahlungen (44 %) sowie die Stundung bereits fälliger Einkommens- bzw. Körperschaftsteuern (34 %). Die Möglichkeit, Sozialabgaben zu stunden, wird dagegen aktuell von lediglich 25 % der Befragten in Anspruch genommen und besitzt damit die geringste Relevanz.

„Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Steuerstundungen zurzeit in der Regel nur für einen 3-Monatszeitraum seitens der Finanzbehörden möglich sind. Sozialabgaben können sogar nur bis zum 27. Mai gestundet werden. Außerdem muss hierfür bei jeder Krankenkasse ein gesonderter Antrag gestellt werden“, führt Stefan Hölzemann, Partner bei Mazars und (Co-)Autor der Studie aus. Hölzemann, zuvor Gründungspartner bei WTS und Niederlassungsleiter des Kölner Standortes, wechselte Anfang Januar zu Mazars. Er verstärkt seitdem das Unternehmen mit seiner langjährigen Steuerexpertise und steht Mandanten in steuerlichen Angelegenheiten während der Corona-Krise zur Seite. Unterstützung erhält Hölzemann unter anderem von einem 25-köpfigen Team an Steuerexperten, das ebenfalls von WTS zu Mazars wechselte, und seit Anfang April an den Standorten Köln und München aktiv ist.

Hölzemann sieht in Bezug auf steuerliche Erleichterungen die politischen Verantwortlichen in der Pflicht: „Stundungsfristen müssen verlängert werden, damit diese Maßnahmen den Unternehmen einen echten Mehrwert bieten. Dadurch kann ein wesentlicher Beitrag geleistet werden, um die Liquiditätskrise zu bewältigen.“

Finanzhilfen und Kurzarbeitergeld mit höchster Relevanz

Im Vergleich dazu haben Finanzhilfen und die Flexibilisierung des Kurzarbeitergelds eine größere Bedeutung für die befragten Unternehmen: 57 % gaben an, Finanzhilfen des Bundes bzw. der Länder in Anspruch zu nehmen oder dies zu beabsichtigen. Um die eigene Liquidität zu sichern und den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten, nutzen 56 % der Unternehmen zudem das Kurzarbeitergeld. „Die Finanzhilfen und das Kurzarbeitergeld sind bei den Unternehmen die beliebtesten Hilfsleistungen. Außerdem zeigt sich, dass insbesondere Akteure, die stark bis sehr stark von der Corona-Krise betroffen sind, diese Hilfen signifikant häufiger beantragen“, erläutert Gerhard Schmitt, Partner im Bereich Tax bei Mazars und (Co-)Autor der Umfrage.

(Pressemitteilung Mazars vom 20.04.2020)


Redaktion

Weitere Meldungen


Investment Process Concept on the Gears.
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

02.05.2024

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge

Ausländische Investoren haben ihr Engagement in Deutschland im vergangenen Jahr deutlich reduziert: Die Zahl der von ausländischen Unternehmen in Deutschland angekündigten Investitionsprojekte sank im Vergleich zum Vorjahr um 12 % auf 733 – und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2013. Das vergangene Jahr war zudem das sechste Jahr in Folge mit einer rückläufigen

Ausländische Investitionen sinken im sechsten Jahr in Folge
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

30.04.2024

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen

Um den Klimawandel zu bekämpfen, hat sich die Bundesregierung sehr ambitionierte Ziele bis 2030 gesetzt: So soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2030 auf 80 % steigen. Im Vergleich zu 1990 sollen die Treibhausgasemissionen um insgesamt 65 % zurückgehen. Welche Fortschritte hat es mit Blick auf diese Ziele bislang in den einzelnen Sektoren

Investitionsvolumen zu niedrig, um Energiewende-Ziele zu erreichen
Dr. Christian Frank
Interview

Dr. Christian Frank

29.04.2024

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“

Aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Krisenzeit – auch in Folge der jüngsten Marktturbulenzen – werden im laufenden Jahr deutlich mehr Firmenpleiten erwartet. Die rasante Erhöhung der Zinskosten, aber auch Faktoren wie hohe Preissteigerungen bei Vorprodukten und die hohen Energiepreise verstärken den Druck auf bislang gesunde Unternehmen. Ein Ende dieser negativen Entwicklung ist nicht abzusehen. Dr. Christian

Restrukturierungen: „Krisenzeiten bieten viel Raum für Mutige!“
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank