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31.07.2020

Investitionen in Bildungstechnologie nehmen in Europa deutlich zu

Autokonzerne auf der Überholspur

© Mustansar/fotolia.com

Der europäische Bildungssektor entwickelt sich sehr dynamisch – und wird dadurch immer häufiger zum attraktiven Ziel für M&A-Transaktionen sowie Venture Capital-Investoren. Dies ist eines der Kernergebnisse der Studie „Education and training services“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Dafür wurden 355 M&A-Transaktionen im europäischen Bildungssektor zwischen 2015 bis 2019 analysiert. Ergänzt wurde die Erhebung durch die Analyse der Geschäftsmodelle von 329 europäischen Start-ups, die in diesem Zeitraum finanziert wurden.

Die M&A-Aktivitäten auf dem europäischen Bildungssektor haben zwischen 2015 und 2019 deutlich zugelegt: So nahm das Transaktionsvolumen in diesem Zeitraum um durchschnittlich 8,2% pro Jahr zu, der Marktwert stieg um insgesamt 67,3%. Hauptgründe für die dynamischen Kaufaktivitäten waren die hohe Liquidität und die niedrigen Zinssätze. Regionaler Schwerpunkt der Investitionen war mit Abstand Großbritannien, auf das im Jahr 2019 mehr als 40% der europäischen Transaktionen im Bildungssektor entfielen, gefolgt von den skandinavischen Ländern (12,3%), Frankreich (8,6%), Spanien (8,6%), den Niederlanden (7,4%) und Deutschland (6,2%).

Venture Capital-Investitionen in Bildungstechnologie auf Rekordhoch

Während die Zahl der Unternehmensgründungen in Europa in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist, erreichten die Venture Capital-Investitionen in Bildungstechnologieunternehmen 2019 ein Rekordhoch von ca. 570 Mio. €. Dies entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 52,1% zwischen 2015 und 2019. Auch hier liegt Großbritannien im europäischen Vergleich mit 91 Unternehmensgründungen weit vorn, wobei VC-Investitionen in Europa gegenüber China und den USA insgesamt noch hinterherhinken. Das Engagement der Kapitalgeber vor allem in der Wachstumsphase deutet auf einen zunehmend reifen Markt für Bildungstechnologien hin. Das menschliche Lernen verändert sich derzeit fundamental – und wird durch innovative Technologie zum integralen Bestandteil des täglichen Lebens, stellen die Studienautoren fest.

M&A-Deals zielen auf klassische Lernformen

Ein weiteres Ergebnis der Studie lautet: Etwa 80% der europäischen M&A-Aktivitäten konzentrieren sich auf Investitionen in Geschäftsmodelle, die sich an klassischen Formen der Wissensvermittlung orientieren. Dazu zählen etwa Vorschulen, Schulen sowie Ausbildungszentren. Demgegenüber beschäftigen sich etwa 84% der Start-up-Aktivitäten mit neuen, stärker technologiegestützten Formen des Lernens. Dazu zählen etwa hybride oder Mobile-first-Lernformen, ebenso das digitale Matchmaking, soziale Lernplattformen, Tools zur Testvorbereitung sowie Kollaborationslösungen, um in Gruppen zu lernen. Die Digitalisierung des Bildungssektors schreitet laut der Studie stark voran. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen verleihen der Transformation derzeit eine zusätzliche Dynamik, so die Einschätzung der Experten.

Digitale Lernplattformen boomen – auch wegen COVID-19

Gerade während der Corona-Krise, so die Studienautoren, starten Institutionen und Unternehmen vermehrt Digitalisierungsprojekte. Digitale Lernplattformen für Schüler und Studenten erleben einen regelrechten Boom. Die momentan herrschende Dynamik biete strategischen Anlegern und Venture Capital-Unternehmen gleichermaßen interessante Chancen. Das Potenzial für nachhaltiges Wachstum im Bildungssektor sei groß. Denn im Vergleich zu Sektoren wie FinTech und InsurTech seien die Bildungsinvestitionen in einigen Ländern Europas, vor allem Deutschland, noch relativ gering. Doch trotz des großen Potenzials gebe es laut der Studie auch Risiken. Die Digitalisierungsbudgets der Institutionen sind nicht unbegrenzt, und einige Start-ups könnten aufgrund der Pandemie Probleme bekommen, ihre Angebote zu monetarisieren, so die Einschätzung der Studienautoren.

Die englischsprachige Studie „Education and training services“ finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung PwC vom 30.07.2020)


Redaktion

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