Wer ein Start-up gründet, schaut grundsätzlich optimistisch auf die Welt, erklären die Studienautoren. Diese positive Grundhaltung sei eine Einladung an die Politik, aus Beobachtern Fans zu machen. Deutschland habe sich schon vor Jahren das Ziel gesetzt, eine Start-up-Nation zu werden und zu den führenden Ländern dieser Welt aufzuschließen. Laut der Studienautoren sei man auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel.
Start-ups wünschen sich weniger Bürokratie und mehr Technologie-Offenheit
Fragt man Gründerinnen und Gründer nach den größten Hemmnissen im Start-up-Alltag, werden am häufigsten die allgemeine Bürokratie (63%) sowie eine allgemeine Skepsis gegenüber Neuerungen in Deutschland genannt (60%). Der Staat muss vorangehen, um dieser Technologie-Skepsis entgegenzuwirken, fordert der Digitalverband Bitkom. Dazu sollten zum Beispiel leistungsfähige Start-ups bei der Vergabe öffentlicher Aufträge stärker berücksichtigt werden. Mit ihren technologiegetriebenen Ansätzen können Start-ups neben der Digitalisierung der Verwaltung auch Megaprojekte wie die Verkehrs- und Energiewende voranbringen.
Weitere Hemmnisse für Start-ups sind laut der Umfrage die schwierige Finanzierungssituation hierzulande (49%) sowie der Mangel an Fachkräften (43%). Rund jedes dritte Start-up kritisiert zu viel oder falsche Regulierung in einzelnen Bereichen wie Gesundheits- oder Finanzwesen (34%), hohe Steuern (32%) sowie strenge Datenschutzanforderungen (ebenfalls 32%). Jedes vierte Start-up sieht fehlende Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen (26%) sowie zu langsame Internetverbindungen (22%) kritisch. Am Ende der Liste rangieren mangelnde Kooperationen mit anderen Start-ups (13%), zu wenig Büroflächen (9%) und der zu kleine Binnenmarkt (6%).
(Presseinformation Bitkom vom 08.08.2022)