• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Investorenumfrage: Wachsende Bedeutung von Private Equity in volatilen Zeiten

16.11.2022

Investorenumfrage: Wachsende Bedeutung von Private Equity in volatilen Zeiten

Die Kapitalallokation in Private Equity ist im Jahr 2022 inmitten sinkender Bewertungen an den öffentlichen Finanzmärkten, steigender Inflation und geopolitischer Konflikte stark angestiegen, so die 10. jährliche Investorenumfrage der Schweizer Investment Boutique Montana Capital Partners. Die Umfrage mit dem Titel „Die Bedeutung von Private Equity in volatilen Zeiten – wie führende Investoren auf das neue Marktumfeld reagieren“ untersucht aktuelle Anlagestrategien und Präferenzen globaler Private-Equity-Investoren, darunter große institutionelle Investoren sowie renommierte Family Offices und Stiftungen. Laut der Analyse steigen die Allokationen in Private Equity weiter und Secondaries sind nun die zweitwichtigste langfristige strategische Präferenz der Investoren.

Beitrag mit Bild

© alexlmx/fotolia.com

Die Kapitalallokation in Private Equity ist im Jahr 2022 inmitten sinkender Bewertungen an den öffentlichen Finanzmärkten, steigender Inflation und geopolitischer Konflikte stark angestiegen. Die Umfrage zeigt, dass 71% der Family Offices und Stiftungen und 33% der institutionellen Anleger inzwischen einen Anteil ihres Portfolios von 15% oder mehr in Private Equity investieren, was einen deutlichen Anstieg darstellt gegenüber den 49% bzw. 21% aus dem Vorjahr.

Die gestiegenen Investitionen sind auf die starke Performance der Anlageklasse und das günstige Fundraising-Umfeld zurückzuführen. General Partners (GPs) kamen schneller als je zuvor wieder auf den Markt zurück und forcierten Investoren, ihre Investitionen zu beschleunigen. Inzwischen hat der „Nennereffekt“ dafür gesorgt, dass der Wert der Private-Equity-Portfolios bei acht von zehn Befragten in der ersten Jahreshälfte gleichgeblieben oder sogar gestiegen ist, während andere Portfolio-Positionen wie etwa gelistete Aktien einbrachen.

Anleger wenden sich verstärkt dem Gesundheitswesen und Unternehmensdienstleistungen zu

Um das derzeitige Marktumfeld zu meistern und die Auswirkungen einer möglichen Rezession abzumildern, haben sich die Anleger auf widerstandsfähige Branchen konzentriert wie etwa das Gesundheitswesen und Unternehmensdienstleistungen, sowie auf Anlagestrategien, von denen erwartet wird, dass sie von einem Abschwung weniger stark betroffen sind. Beispiele sind laut der Umfrage u.a. Mid-Market-Buyouts und Secondaries.

Secondaries dürften in einem Abschwung widerstandsfähiger sein

Secondaries sind der Studie zufolge die zweitwichtigste langfristige strategische Präferenz der Investoren nach Mid-Market-Buyouts und noch vor Wachstumskapital, Risikokapital und Private Debt. Bevorzugt werden komplexe Secondaries und die Übernahme von Fondsportfolios. Da ein Viertel der institutionellen Anleger in den nächsten zwölf Monaten mit dem Verkauf von Positionen rechnet, etwa im Rahmen eines Rebalancings, dürften sich in naher Zukunft attraktive Anlagemöglichkeiten für Secondaries ergeben.

Auch wenn es derzeit schwieriger ist, Wertschöpfungsmöglichkeiten zu identifizieren und zu schaffen und die Marktunsicherheiten groß sind, beobachten die Studienautoren ein wachsendes Interesse an Secondaries sowie attraktive Investment-Möglichkeiten. Sie sind davon überzeugt, dass es in der aktuellen Marktphase durchaus möglich ist, Alpha zu generieren, indem man mit den richtigen General Partners zusammenarbeitet und die Marktkorrektur nutzt, um in Vermögenswerte mit starken Fundamentaldaten zu niedrigeren Bewertungen zu investieren.

Marktunsicherheiten führen zu erhöhter Liquiditätsnachfrage mittels Secondaries

Den Studienautoren zufolge dürften sich im derzeitigen Marktumfeld Secondaries gut entwickeln. Denn einige Limited Partnerss seien eventuell bereit, im Gegenzug für sofortige Liquidität einen höheren Abschlag in Kauf zu nehmen, was attraktive Kaufgelegenheiten schaffen werde. Secondaries seien ebenfalls eine attraktive Ergänzung zu regulären Primary- und Direct-Private-Equity-Allokationen, da sie ein hohes Maß an Diversifizierung, ein geringeres Blindpool-Risiko und eine frühere Rückzahlung des Kapitals ermöglichen.

Die Investorenumfrage 2022 ist die 10. Ausgabe einer erfolgreichen Reihe jährlicher umfassender Studien über den globalen Private-Equity-Markt, die von Montana Capital Partners durchgeführt werden. Sie basiert auf zwei Teilen: Eine Online-Befragung von mehr als 60 der weltweit führenden Family Offices und institutionellen Investoren der Branche in den Monaten August und September 2022. Ergänzt wurde dies durch umfassende Interviews mit einem Teil dieser Investoren mit dem Ziel, weitere Einblicke zu erhalten. Im gesamten Bericht werden Family Offices, Multi-Family Offices und Stiftungen/Stiftungen als „Family Offices und Stiftungen“ klassifiziert. Investoren wie Versicherungsgesellschaften, Pensionsfonds, Banken, Vermögensverwaltern und Staatsfonds werden als „institutionelle Investoren“ klassifiziert.

Der vollständige Bericht kann hier abgerufen werden.

(Pressemitteilung Montana Capital Partners vom 15.11.2022)


Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank