Blick aufs eigene Unternehmen: Optimismus sinkt rapide
Schon der 25. Global CEO Survey zeigte, dass der Optimismus der CEOs in Deutschland mit Blick auf das eigene Unternehmen bröckelt. Der Trend setzt sich fort: In diesem Jahr sind nur noch 35% sehr zuversichtlich, dass ihre Organisation in den kommenden zwölf Monaten wächst (weltweit: 42%). Im Vorjahr waren es 59%. 20% der CEOs hierzulande sind nicht zuversichtlich, dass ihr Unternehmen wachsen wird (Vorjahr: 9%).
Eine bessere Prognose geben die CEOs in Deutschland für das Wachstum ihrer Organisation in den kommenden drei Jahren ab. 59% sind sehr zuversichtlich, dass ihr Unternehmen in den nächsten drei Jahren wächst (weltweit: 53%). Im vergangenen Jahr machten jedoch noch 67% diese Angabe.
Inflation, makroökonomische Volatilität und geopolitische Konflikte sind der Studie zufolge die größten Gefahren fürs Geschäft. Die Unternehmen stehen vor strukturellen und systemischen Problemen. Doch Krisenzustand und Optimismus dürfen sich nicht ausschließen, betonen die Studienautoren. Es brauche nun Zuversicht und Mut, um die notwendigen Transformationsprojekte, etwa die Digitalisierung und die Dekarbonisierung, erfolgreich umzusetzen.
Um die Herausforderungen von heute und in Zukunft zu lösen, sollten CEOs auf das Zusammenspiel von Mensch und wegweisender Technologie setzen, raten die Studienautoren. So könnten sie nachhaltige Werte schaffen und das Vertrauen ihrer Stakeholder sichern – heute und in Zukunft.
Als Wirtschaftsstandort bleibt Deutschland von hoher Relevanz: Das Ausland sieht Deutschland auch in diesem Jahr als den drittwichtigsten Wachstumsmarkt. 18% der CEOs ausländischer Unternehmen gaben an, dass Deutschland für ihr Unternehmenswachstum in den kommenden zwölf Monaten wichtig sei (Vorjahr: 18%). Nur die USA (40%, Vorjahr: 41%) und China (23%, Vorjahr: 27%) werden von den CEOs weltweit als noch wichtiger gesehen.
Inflation, makroökonomische Volatilität und geopolitische Konflikte bereiten Sorgen
Die Inflation hat 2022 Rekordhöhen in Deutschland erreicht. Das beunruhigt CEOs: 39% der deutschen CEOs gaben an, dass die Inflation ihr Unternehmen sehr stark gefährdet (weltweit: 40%). Darüber hinaus sehen CEOs ihre Organisationen durch geopolitische Konflikte (31%, weltweit: 25%) und makroökonomische Volatilität (31%, weltweit: 31%) gefährdet. Cyber-Risiken und der Klimawandel, im Vorjahr Platz eins und zwei der größten Sorgen, liegen nun knapp dahinter. Dennoch wissen die deutschen CEOs weiterhin um die Gefahr von Cyber-Risiken wie Hacking, Überwachung und Desinformation (29%, weltweit: 20%) und dem Klimawandel (20%, weltweit: 14%). Gesundheitsrisiken – darunter Pandemien wie Covid-19 – sehen 8% der deutschen CEOs als Gefahr an (weltweit: 14%). Soziale Ungleichheit gaben vier% (weltweit: sechs%) an.
Ökonomische Herausforderungen sorgen für Änderungen im Betrieb
Die ökonomischen Herausforderungen haben Folgen: 92% der CEOs in Deutschland sagen, dass sie aufgrund der aktuellen Marktlage die Betriebskosten reduzieren werden oder dies schon getan haben (weltweit: 85%). 91% gaben an, dass sie die Preise anheben werden oder dies schon getan haben (weltweit: 80%). 88% suchen alternative Zulieferer (weltweit: 75%). Zudem gaben 82% an, dass sie derzeit laufende Projekte und größere Initiativen re-evaluieren (weltweit: 74%). Und 67% sagen, dass sie Investitionen verlangsamen (weltweit: 54%). Mehr als jeder vierte CEO in Deutschland (27%) glaubt nicht, dass das eigene Unternehmen in zehn Jahren noch wirtschaftlich tragfähig sein wird, wenn der derzeitige Kurs beibehalten wird. Weltweit sagen das 39%.
Technologie als Investitionsfeld in der Krise
86% der CEOs in Deutschland gaben an, in den kommenden zwölf Monaten in die Automatisierung von Prozessen und Systemen zu investieren (weltweit: 76%). Den Einsatz von Technologie ausbauen und in Cloud-Lösungen, KI (Künstliche Intelligenz) sowie weitere Lösungen investieren möchten 71% (weltweit: 69%). Zudem werden die Einführung alternativer Energien (61%, weltweit: 34%) und die Qualifizierung und Weiterentwicklung von Mitarbeitenden (57%, weltweit: 72%) als Investitionsbereiche genannt. Viele deutsche CEOs sehen auch Investitionsbedarf im Bereich Nachhaltigkeit: 51% von ihnen gaben an, dass ihr Unternehmen in die Dekarbonisierung des eigenen Geschäftsmodells investieren wird (weltweit: 31%). Zudem gaben 49% an, dass sie finanzielle Mittel zur Anpassung der Lieferketten freimachen werden (weltweit: 41%).
Den 26. PwC Global CEO Survey können Sie hier abrufen.
(Pressemitteilung PwC vom 16.01.2023)