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27.01.2023

Mehrheit der CEOs plant trotz volatilem Marktumfeld keine Verschiebung bei Transaktionen

Die weltweiten M&A-Aktivitäten werden voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder zunehmen, da Investoren und Unternehmen zurzeit prüfen, inwiefern kurzfristige Risiken ihre langfristigen Strategien zur Unternehmenstransformation beeinflussen. Während die globale Deal-Aktivität durch makroökonomische Volatilität wie Rezessionsängste, steigende Zinsen, Rückgänge der Aktienbewertungen, geopolitische Spannungen und Unterbrechungen der Lieferkette getrübt bleibt, geben 60% der CEOs global an, dass sie dennoch nicht planen, Deals im Jahr 2023 zu verschieben, so der CEO-Survey von PwC.

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Die Transaktions-Volumina und -Werte gingen 2022 gegenüber dem Rekordhoch von 2021 (65.000 Deals) zurück (um 17% bzw. 37%). Sie lagen damit aber immer noch über dem Niveau von 2020 und den Jahren vor der Pandemie. In der zweiten Jahreshälfte war der Rückgang noch stärker zu spüren – um 25% (Volumina) bzw. 51% (Wert). Die Auswirkungen der verschiedenen makroökonomischen und geopolitischen Faktoren auf die M&A-Aktivitäten sind global gesehen jedoch sehr verschieden. In Indien beispielsweise stiegen die Aktivitäten – um 16% und das Volumen um 35% – auf ein Allzeithoch, während in den USA, China und vielen anderen Ländern zweistellige Rückgänge zu verzeichnen waren.

Strategische Fusionen und Übernahmen sowie die Optimierung des Portfolios haben Priorität und sind der Schlüssel zur Transformation

Laut der Studienautoren zeigen die“ M&A Industry Trends“, dass Transaktionen – insb. zur Portfolio-Optimierung – unabhängig vom schwierigen makroökonomischen und geopolitischen Umfeld große Chancen bieten. Strategische Fusionen und Übernahmen seien deshalb ein wichtiges Instrument, um Handlungsfähigkeit zu erhalten, Transformation zu gestalten und nachhaltig zu wachsen.

Globale M&A-Aktivitäten im Jahr 2022

In der EMEA-Region wurden 2022 mehr Deals getätigt als in Nord-, Mittel- und Südamerika und in der APAC-Region – trotz höherer Energiekosten und regionaler Instabilität.

Das Transaktionsvolumen und der -Wert ging zwischen 2021 und 2022 um 12% bzw. 37% zurück. Mit rund 20.000 Deals in 2022 blieb die Aktivität in der Region allerdings 17% über dem Niveau vor der Pandemie 2019.

In Nord-, Mittel- und Südamerika (ca. 18.000 Deals) gingen die Dealvolumina und -werte zwischen 2021 und 2022 um 17% bzw. 40% zurück. Die Zahl der US-Megadeals – Transaktionen mit einem Wert von mehr als 5 Mrd. USD – hat sich zwischen 2021 und 2022 von 81 auf 42 fast halbiert. Der Rückgang in der zweiten Jahreshälfte war mit nur 16 Megadeals im Vergleich zu 26 in der ersten Jahreshälfte 2022 noch gravierender.

Im asiatisch-pazifischen Raum (ca. 16.000 Transaktionen) gingen Volumen und Wert zwischen 2021 und 2022 um 23% bzw. 33% zurück. Die stärksten Rückgänge waren in China zu verzeichnen, wo das Volumen und der Wert der Transaktionen um 46% bzw. 35% zurückgingen, was auf die strengen COVID-19-Maßnahmen und die nachlassende Exportnachfrage zurückzuführen ist. Unternehmen, die sich Zugang zu den asiatischen Märkten verschaffen wollen, suchen zunehmend nach Investitionsmöglichkeiten außerhalb Chinas – in Indien, Japan und anderen Ländern Südostasiens. Indien hat sich als zunehmend attraktives Investitionsziel erwiesen. Das Land hat Japan und Südkorea in Bezug auf das Transaktionsvolumen überholt und steht nun in der Region an zweiter Stelle hinter China.

Globaler M&A-Ausblick für 2023

Dass sich die makroökonomische Volatilität und die geopolitischen Konflikte nicht auf alle Branchen gleich auswirken, zeigen bereits die Zahlen aus 2022. Durch die anhaltend dynamische Situation wird sich das auch 2023 nicht ändern.

Die Digitalisierung bleibt für viele Unternehmen ein zentrales Thema. Software-Deals werden den Sektor weiterhin dominieren – genauso wie im Jahr 2022 – und zwei Drittel (71%) der Tech-Deal-Aktivitäten und drei Viertel (74%) der Deal-Werte ausmachen. Andere Bereiche, in denen voraussichtlich besonders viele Fusionen und Übernahmen stattfinden werden, sind Telekommunikation, das Metaverse und Videospiele.

In der industriellen Produktion und der Automobilindustrie (IM&A) werden die Transaktionen aufgrund von Portfolio-Optimierung und Übernahmen vorangetrieben. Dabei stehen vor allem Deals im Vordergrund, die sich auf Nachhaltigkeit und die Beschleunigung der digitalen Transformation konzentrieren.

Im Finanz-Sektor (FS) treibt die Disruption durch Plattformen und FinTechs den raschen technologischen Wandel in der gesamten Branche voran und wird dementsprechend auch Fusionen und Übernahmen hervorbringen.

Im Energiesektor bleibt die Energiewende die höchste Priorität für Investoren, die große Mengen an Kapital in Fusionen und Übernahmen sowie in die Entwicklung lenken werden.

Im Konsumgüterbereich werden Portfolioüberprüfungen und der Fokus auf Transformation M&A-Möglichkeiten schaffen.

Transformation ist auch in der Gesundheitsbranche ein wichtiges Stichwort. Biotech, CRO/CDMO, MedTech, verbrauchernahe Gesundheitsversorgung und digitale Gesundheitslösungen werden voraussichtlich starkes Investoreninteresse auf sich ziehen und so die M&A-Aktivitäten in der Branche vorantreiben. Für die M&A-Aktivität im deutschen Gesundheitswesen bleibt allerdings abzuwarten, ob private Investoren auch weiterhin in medizinische Versorgungszentren investieren dürfen oder ob das durch ein geplantes Gesetz in Zukunft verhindert wird.

Das dynamische Umfeld wird sich auch weiterhin unterschiedlich auf die verschiedenen Marktteilnehmer auswirken, was für die einen Vorteile und für die anderen Herausforderungen mit sich bringt, so das Fazit der Studienautoren. Wenn CEOs ihr Portfolio anhand ihrer Kernstrategie neu bewerten würden, müssten sie sich vor allem die Frage stellen, inwieweit sie weiterhin in Bereiche investieren sollten, die nicht zum Kerngeschäft gehören oder ein geringeres Wachstum aufweisen würden.

Den “Global M&A Industry Trends Outlook 2023” von PwC sind hier zu finden.

(Pressemitteilung PwC vom 26.01.2023)


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