Die Studie „The ecosystem imperative: How to create new sources of value in BFS enterprises“ zeigt, dass Banken und Finanzdienstleister, die zwischen makroökonomischen Herausforderungen und Innovationspotenzial hin- und hergerissen sind, die Schaffung von Ökosystemen als neue Hoffnung für Wachstum und neue Formen der Wertschöpfung sehen. Dies ist die erste Studie einer vierteiligen Reihe, in der Infosys und HFS Research 450 Führungskräfte aus dem Bank- und Finanzdienstleistungssektor in den Global 2000 befragt haben. Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- Umsatzwachstum (29 %) und Rentabilität (26 %) sind nach wie vor die wichtigsten Geschäftsziele für Unternehmen. Hinzu kommt ein neuer Konkurrent: die Entwicklung von kollaborativen Ökosystemen für neue Formen der Wertschöpfung (24 %).
- 44 % der befragten Unternehmen glauben, dass sie ihr Wachstum in nur zwei Jahren durch Ökosysteme vorantreiben werden. Doch ohne eine vorgeschaltete Unternehmensmodernisierung könnten diese Bemühungen scheitern.
- Die Förderung und Bindung von Talenten, das Fehlen einer zentralisierten Datenverwaltung und veraltete Technologien sind die größten Hindernisse für die Rentabilität von Innovationsinvestitionen.
- BFS-Unternehmen wenden sich mit weitaus höheren Erwartungen an Kooperationspartner, um ihren Weg zu neuen Werten zu ebnen. Die bevorzugten Kooperationspartner bei der Lösung dieser Herausforderungen sind Full-Service-Unternehmen (65 %) und zunehmend auch FinTechs (60 %).
In Anbetracht der schwierigen makroökonomischen Umstände weisen die Befragten darauf hin, dass für eine strategische Zusammenarbeit sowohl die Kosten als auch der Wandel in Betracht gezogen werden müssen. Kosten allein sind nicht mehr genug.
Was bedeutet Ökosystem?
Die Studie definiert Ökosysteme als Zusammenarbeit zwischen mehreren Organisationen mit gemeinsamen Zielen, um neue Wertquellen zu schaffen. Dieser Ökosystem-Imperativ ist äußerst spannend. Er ist aber auch völlig unrealistisch, wenn BFS-Unternehmen keine angemessenen Schritte unternehmen, um die Unternehmensmodernisierung und die jahrzehntelangen technischen und prozessbedingten Schulden anzugehen. Im Rahmen der Studie wurden die BFS-Befragten in einen Innovationsreifegrad eingeordnet:
Horizont 1: Funktionale digitale Optimierung, aktueller Zustand, der zum Überleben erforderlich ist
Horizont 2: End-to-End-Unternehmensmodernisierung, erforderlicher Zustand, notwendig, um zu überleben
Horizont 3: Neue Wertschöpfung durch Ökosysteme, zukünftiger Zustand, die Chance zur Führung
50 % der Befragten befinden sich derzeit in Horizont 1 und konzentrieren sich auf die digitale Optimierung. In zwei Jahren wird sich dies ändern: 44 % erwarten, Horizont 3 zu erreichen, wo sich die Transformation des Ökosystems auf die Nutzung von Beziehungen konzentriert, um neue Formen der Wertschöpfung zu erzielen. Der Weg zu Horizont 3 muss Horizont 2, die Unternehmenstransformation, einschließen. Andernfalls wird die Zusammenarbeit des Ökosystems mit anderen Unternehmen, wie z. B. FinTechs, eingeschränkt.
(Infosys und HFS Research vom 03.05.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)