• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • KPMG-Kapitalkostenstudie 2023: Hohe Renditeforderungen von Investoren

09.11.2023

KPMG-Kapitalkostenstudie 2023: Hohe Renditeforderungen von Investoren

In Zeiten anhaltender Krisen und hoher Inflationsraten versuchen Geldgeber, ihre Risiken und Inflationserwartungen durch höhere Renditeaufschläge abzusichern.

Beitrag mit Bild

© fotogestoeber/fotolia.com

Geopolitische Krisen, anhaltende Rezession, hohe Inflation, steigende Zinsen, deutliche Nachfragerückgänge: Die Unternehmen im deutschsprachigen Raum rechnen im schwierigen wirtschaftlichen Umfeld und unter hoher Unsicherheit mit steigenden Renditeforderungen der Investoren und steigenden Fremdkapitalkosten. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Ausgabe der Kapitalkostenstudie der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. An der Befragung haben zwischen April und Juli 2023 insgesamt 322 Unternehmen aus der Dach-Region teilgenommen, darunter 65 % der DAX-40- sowie 46 % der MDAX-Unternehmen. Die in der Studie abgebildeten Konzernabschlussstichtage der teilnehmenden Unternehmen lagen zwischen dem 30.09.2022 und dem 30.06.2023.

Renditeforderungen an Technologieunternehmen am höchsten

Im Vergleich zur Vorjahresstudie stiegen die Renditeerwartungen demnach signifikant über alle Branchen hinweg. Die durchschnittlich gewichteten Kapitalkosten (Weighted Average Cost of Capital; WACC) legten branchenweit von 6,8 % auf 7,9 % zu. Die Sektoren Technologie (9,2 %) und Automobil (8,3 %) sowie die Fertigungsindustrie (8,1 %) nahmen die Spitzenpositionen mit den höchsten WACC-Werten ein. Damit sind vor allem die Branchen von einem hohen WACC betroffen, in denen sich politische Vorgaben und technologiebedingte Veränderungen der Geschäftsmodelle besonders auswirken.

Der deutlichste Anstieg der Renditeerwartungen im Vergleich zur Vorjahresstudie ist in der Immobilienbranche (plus 1,7 Prozentpunkte), im Bereich Medien und Telekommunikation (plus 1,3 Prozentpunkte) und in der Konsumgüterbranche (plus 1,3 Prozentpunkte) zu beobachten. In keiner Branche ist der WACC hingegen zurückgegangen.

70 % der befragten Unternehmen rechnen zudem mit negativen Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheit auf ihre Geschäftsplanung. Nur 17 % sehen jedoch die Notwendigkeit, die eigenen Prozesse zur Geschäftsplanung anzupassen.

Inflation weiterhin oberhalb des Inflationsziels der Europäischen Zentralbank

Auch die Inflationsraten auf Rekordniveau haben zuletzt zur allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit beigetragen. Laut Kapitalkostenstudie erwartet die Mehrheit der befragten Unternehmen unternehmensspezifische Inflationsraten, die deutlich oberhalb des mittelfristigen, konsumorientierten Inflationsziels der Europäischen Zentralbank von 2,0 % liegen. Als Hauptgründe hierfür nennen die Unternehmen höhere Energiepreise, Rohstoffknappheit und geopolitische Krisen wie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

(KPMG vom 07.11.2023 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

© bluedesign/fotolia.com

05.09.2024

Deutsche Wirtschaft schrumpft 2024 erneut

Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte 2024 erneut schrumpfen, nachdem sie bereits im Vorjahr gesunken war. Dies geht aus der aktuellen Herbstprognose des IfW Kiel hervor. Positive Signale zur Jahresmitte haben sich nicht bekräftigt, weshalb das IfW Kiel seine Erwartungen für dieses und das kommende Jahr deutlich nach unten revidiert. 2024 dürfte das BIP um 0,1 % zurückgehen

Deutsche Wirtschaft schrumpft 2024 erneut
Meldung

© pichetw/fotolia.com

03.09.2024

Fintech-Investitionen in Deutschland stabilisieren sich

Die ersten sechs Monate des Jahres 2024 waren für den globalen Fintech-Markt angesichts des Hochzinsumfelds und der geopolitischen Unsicherheiten eine Herausforderung. Die weltweiten Investitionen in Fintechs sanken in diesem Zeitraum von 62,3 Mrd. Dollar auf 51,9 Mrd. Dollar. Während die VC-Investitionen in den USA und dem asiatisch-pazifischen Raum zwischen dem zweiten Halbjahr 2023 und dem

Fintech-Investitionen in Deutschland stabilisieren sich
Meldung

©valerybrozhinsky/fotolia.com

02.09.2024

Mehr Angriffe: Ausgaben für IT-Sicherheit legen deutlich zu

Deutsche Unternehmen rücken verstärkt in den Fokus von Angreifern aus dem In- und Ausland. In den vergangenen zwölf Monaten waren 81 % aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen. Weitere 10 % vermuten dies. 2023 lagen die Anteile noch bei 72 und 8 %. Zugleich ist der Schaden,

Mehr Angriffe: Ausgaben für IT-Sicherheit legen deutlich zu

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank