Die Stimmung unter den kleinen und mittleren Unternehmen stagniert im Februar auf niedrigem Niveau, wie das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt. Mit einem marginalen Rückgang um 0,1 Zähler auf -22,1 Saldenpunkte ist das Geschäftsklima praktisch genauso schlecht wie im Vormonat. Keinerlei Veränderungen werden bei den Geschäftserwartungen verzeichnet, die auf einem Niveau von -27,5 Saldenpunkten stagnieren. Auch nur geringfügig verändern sich, um 0,2 Zähler auf -16,5 Saldenpunkte, die Urteile zur aktuellen Geschäftslage.
Etwas gebessert hat sich die Stimmung unter den Dienstleistungsunternehmen, wo Lageurteile sowie Erwartungen steigen und im Branchenvergleich noch die beste Stimmung herrscht. Im Verarbeitenden Gewerbe geht das Klima dagegen im Februar weiter nach unten und im besonders pessimistischen Großhandel sinkt es erneut deutlich.
Das Geschäftsklima unter den Großunternehmen schwankt seit einigen Monaten mit einer Seitwärtstendenz und liegt dabei auf einem noch etwas niedrigeren Niveau als im Mittelstand. Mit einem Rückgang um 1,1 Zähler im Februar, hebt es einen Anstieg im Vormonat wieder auf und landet somit erneut bei -27,3 Saldenpunkten.
Beschäftigungserwartungen ändern sich kaum
Die Beschäftigungserwartungen der mittelständischen Unternehmen ändern sich kaum. Dagegen sinken die Beschäftigungserwartungen der Großunternehmen und deuten so ein Auslaufen des bis zuletzt starken Beschäftigungsaufbaus an. Positiv mit Blick auf die Inflationsentwicklung ist, dass die Absatzpreiserwartungen der Mittelständler (-5,6 Zähler) und Großunternehmen (-2,2 Zähler) im Februar wieder deutlich zurückgehen.
Geschäftserwartungen unverändert pessimistisch
„Der Sinkflug des Geschäftsklimas kam im Februar praktisch zum Stillstand, aber die Stimmung im Mittelstand bleibt doch tief im Keller. Damit klaffen Stimmung und Entwicklung weiterhin auseinander, denn die derzeitigen Niveaus des Geschäftsklima haben wir in der Vergangenheit nur bei erheblichen Rezessionen gesehen. Bei einem allgemein bescheidenen Konjunkturausblick sind selbst die pessimistischsten Prognosen für 2024 weit von solchen Szenarien entfernt“, sagt die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib.
„Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe gibt es noch kaum Anzeichen für eine konjunkturelle Trendwende. Im Dienstleistungsbereich sind in den jüngsten Konjunkturumfragen aber immerhin Anzeichen für die konsumgetriebene Erholung erkennbar, die wir in diesem Jahr erwarten. Schon in den letzten Quartalen ist der private Konsum wieder etwas gewachsen und aufgrund von kräftig steigenden Reallöhnen dürfte hier noch deutlich mehr drin sein; weshalb wir in diesem Jahr auch wieder ein leichtes Wirtschaftswachstum von +0,3 % erwarten. Für 2025 rechnen wir dann infolge eines weiterhin robusten Konsumwachstums, sowie einer bereits im laufenden Jahr beginnenden globalen geldpolitischen Lockerung, mit einem soliden Wirtschaftswachstum von 1,2 %“, so Köhler-Geib.
Der aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist hier abrufbar.
(KfW vom 05.03.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)