11.03.2024

Weniger Investitionen wegen höherer Zinsen

Unternehmen investieren derzeit wegen höherer Zinsen deutlich weniger in Energieeffizienz und erneuerbare Energien sowie in Forschung und Entwicklung.

Beitrag mit Bild

©pitinan/123rf.com

Die Unternehmen in Deutschland haben ihre ursprünglich geplanten Investitionen aufgrund der höheren Zinsen in den letzten 1,5 Jahren um durchschnittlich 8,4 % reduziert. Dies geht aus den ifo Konjunkturumfragen vom Dezember 2023 hervor, die nun im ifo Schnelldienst veröffentlicht wurde. „Unternehmen investieren wegen höherer Zinsen deutlich weniger in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Auch Investitionen in Forschung und Entwicklung sind betroffen“, sagt ifo-Forscher Manuel Menkhoff.

„Obwohl die Gesamtheit aller befragten Unternehmen im Durchschnitt 8,4 % weniger investiert, zeigt sich aber auch, dass 80 % der Unternehmen ihre Investitionspläne bisher überhaupt nicht angepasst haben“, sagt ifo-Forscherin Lea Best. Heruntergebrochen auf die 20 % der Unternehmen, die ihre Investitionspläne verändert haben, beträgt der Rückgang der Investitionen daher sogar über 41 %.

Unterschiede nach Größen und Branchen

Unterschiede zeigen sich dabei je nach Branchen. Besonders im Bau verzichten Unternehmen wegen höherer Zinsen auf Investitionen. Hier betrug der Rückgang im Durchschnitt knapp 10 %. Auch im Handel investieren die befragten Unternehmen mit 9,3 % überdurchschnittlich weniger. Im Verarbeitenden Gewerbe wird durchschnittlich 8,2 % weniger investiert. Bei den Dienstleistern beträgt der Rückgang 7,4 %.

Auch bei der Unternehmensgröße zeigen sich Unterschiede: Kleine Unternehmen (weniger als 50 Mitarbeitende) investieren deutlich weniger wegen höherer Zinsen (-9,9 %), während große Unternehmen (mindestens 250 Mitarbeitende) ihre Investitionen nicht so stark reduziert haben (-5 %). Werde weniger investiert, beeinträchtige das sowohl Wachstumsmöglichkeiten als auch klimapolitische Vorhaben. „Gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen können dazu beitragen, die langfristigen negativen Effekte der erhöhten Zinsen abzuschwächen“, sagt ifo-Forschungsdirektor Benjamin Born.

(ifo Institut vom 07.03.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

©fotomek/fotolia.com

11.07.2025

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“

Deutschlands Regionalbanken stehen an einem Wendepunkt: Sinkende Zinserträge, wachsender Wettbewerb und steigende Kosten zwingen sie zum strategischen Umdenken, zeigt eine neue Studie. Prof. Dr. Oliver Roll und Dr. Johann Thieme erklären im Interview, welche Institute jetzt durch klare Fokussierung, Digitalisierung und gezielte Investitionen in Vertrieb und Pricing punkten und welche Gefahr laufen, den Anschluss zu

Regionalbanken: „Mut zur Investition zahlt sich aus“
Meldung

© ulchik74/fotolia.com

09.07.2025

Unternehmen sehen Zukunft für Kryptowährungen

Die neue Werkzeugmaschine mit Bitcoin bezahlen, die Software-Lizenz in Ether abrechnen oder Kryptowährungen im eigenen Online-Shop akzeptieren – für viele Unternehmen ist das derzeit noch Zukunftsmusik. Zwar ist fast die Hälfte (48 %) der deutschen Unternehmen überzeugt, dass Kryptowährungen in zehn Jahren ein selbstverständlicher Bestandteil des Zahlungsverkehrs sein werden, aber lediglich 2 % aller Unternehmen setzen sie

Unternehmen sehen Zukunft für Kryptowährungen
Meldung

© mojolo/fotolia.com

09.07.2025

Banken blicken optimistisch nach vorn

Banken in Deutschland sind deutlich optimistischer hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung als vor einem Jahr: 55 % der befragten Geldhäuser erwarten eine leichte Verbesserung der Wirtschaftslage in den kommenden zwölf Monaten, vor einem Jahr lag dieser Anteil bei nur 30 %. Rund 27 % rechnen hingegen mit einer Eintrübung. Geschäftsaussichten: positiv Positiv beurteilen die Finanzinstitute ihre eigene derzeitige Geschäftsentwicklung.

Banken blicken optimistisch nach vorn

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank