• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Unternehmen sorgen sich wegen Zöllen und Handelshemmnissen

18.02.2025

Unternehmen sorgen sich wegen Zöllen und Handelshemmnissen

Führungskräfte weltweit beurteilen das wirtschaftliche Umfeld als zunehmend komplexer und unsicherer, zeigt eine aktuelle BCG-Umfrage.

Beitrag mit Bild

©enanuchit/123rf.com

Führungskräfte weltweit beurteilen das wirtschaftliche Umfeld als zunehmend komplexer und unsicherer, die Stimmung hat sich seit der Präsidentschaftswahl in den USA noch weiter eingetrübt. So fürchten 24 % der Topmanager vor allem um ihre Margen und die Rentabilität der Unternehmen, wie eine neue BCG-Umfrage zeigt. Kostenmanagement bleibt deshalb für viele Entscheider das zentrale Thema. Zudem gaben 40 % der Topmanager weltweit an, auf mögliche Marktschocks nicht gut vorbereitet zu sein. Sorgen machen ihnen vor allem zu erwartende Handelshemmnisse und Beeinträchtigungen der Lieferketten. Dabei beschäftigten vor allem die von der neuen US-Regierung angekündigten Zölle 14 % der Führungskräfte. Weltweit gaben 85 % der Topmanager an, bereits Maßnahmen ergriffen zu haben: 31 % haben erste Notfallpläne eingeführt, um Probleme durch Zölle oder regulatorische Hindernisse abzufedern, 54 % beobachten die Entwicklungen verstärkt.

Das sind Ergebnisse der Studie BCG‘s Guide to Cost and Growth, für die die Strategieberatung Ende 2024 570 Top-Entscheider („C-Level“) weltweit befragt hat. Unter den Befragten gaben 33 % an, dass Einsparungen in diesem Jahr Top-Priorität seien, das sind acht Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Zwei Drittel der Topmanager (67 %) möchten die so freigesetzten Mittel für strategische Investitionen in Wachstum und Innovation nutzen – allen voran in generative Künstliche Intelligenz (GenAI). Insgesamt wollen 86 % der Befragten hier in diesem Jahr investieren.

„Die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung belastet die Führungskräfte,“ sagt Jochen Schönfelder, Senior Partner bei BCG und Experte für Effizienzprogramme. „Deshalb setzen sie auf Wachstum durch Innovationen. Hierfür sind Einsparungen an anderer Stelle notwendig. Ein konsequentes und wirksames Kostenmanagement ist aber nicht trivial. Nicht wenige Firmen scheitern daran.“

Viele Firmen scheitern beim Sparen

Denn im Durchschnitt konnten die befragten Unternehmen in der Vergangenheit nur 48 % der geplanten Einsparungen realisieren, also weniger als die Hälfte. Das hat negative Auswirkungen auf die Wertschöpfung: Unternehmen, die Sparziele ankündigen, aber nicht erreichen, schneiden beim Total Shareholder Return (TSR) im Vergleich zu erfolgreichen Unternehmen im Durchschnitt um neun %punkte schlechter ab. Der TSR erfasst die Gesamtrendite für Aktionäre in einem bestimmten Zeitraum.

Das größte Hindernis für einen dauerhaften strukturellen Kostenwandel sind Unverständnis und Widerstand der Belegschaft gegen Sparmaßnahmen. Unternehmen, die ihre Kultur auf Kosten und Effizienz ausrichten und ihre Beschäftigten dabei mitnehmen, erzielen bei diesen Maßnahmen eine bis zu elf % höhere Effizienz. „Die Kostenoptimierung erfordert ein effektives Veränderungsmanagement, um die Akzeptanz der Mitarbeiter zu sichern. Klare Kommunikation und Transparenz der Unternehmensleistung sind der Schlüssel zur Verankerung des Kostenbewusstseins im Tagesgeschäft“, sagt Senior Partner Schönfelder.

Kosteneinsparung und Wachstum durch KI

Unternehmen weltweit müssen sich jetzt an die Folgen von geopolitischen Verwerfungen und Protektionismus anpassen. Nur so können sie im Wettbewerb bestehen. „Sie müssen alte Zöpfe abschneiden und in Innovationen investieren. Das geht nur mit einem aktiven Kostenmanagement“, sagt Jochen Schönfelder. „Dabei können sie generative Künstliche Intelligenz gezielt einsetzen, um ihre strategischen Prioritäten für das Jahr 2025 zu erreichen.“ BCG benennt drei zentrale Handlungsfelder, die maßgeblich von den Möglichkeiten der Gen KI profitieren: Kostensenkung, Wachstum und Expansion.

(BCG vom 14.02.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


Weitere Meldungen


Meldung

Serezniy/123rf.com

24.12.2025

Frohe Weihnachten!

Die CORPORATE FINANCE-Redaktion wünscht Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten! Mögen diese besonderen Tage erfüllt sein von Wärme, Freude und entspannten Momenten im Kreise Ihrer Familie und Freunde. Nutzen Sie die Zeit, um zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und die kleinen sowie großen Freuden dieser festlichen Zeit in vollen Zügen zu genießen. Wir

Frohe Weihnachten!
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

23.12.2025

M&A-Boom: Private Equity erreicht neuen Höchststand

Die M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren in Deutschland liegen im Jahr 2025 annähernd auf dem Niveau des Vorjahrs: Insgesamt 1.233 Transaktionen dürften bis zum Jahresende stattfinden – 2024 waren es in Summe 1.205 Deals. Das Transaktionsvolumen wird allerdings mit voraussichtlich rund 118 Milliarden Euro deutlich höher sein als im Vorjahr (2024: rund 101 Milliarden Euro). Grund dafür

M&A-Boom: Private Equity erreicht neuen Höchststand
Meldung

© habrda/ fotolia.com

22.12.2025

Automobilzulieferer: Fast jeder fünfte Betrieb finanziell angeschlagen

Die Automobilindustrie befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation, die Zulieferbetriebe weltweit vor immense Herausforderungen stellt. Laut dem aktuellen Deloitte Supplier Risk Monitor 2025/2026 sind die Risikowerte in fast allen untersuchten Bereichen deutlich gestiegen. Die Analyse von 19 verschiedenen Komponenten-Clustern zeigt: Die finanzielle Situation vieler Zulieferer vor allem in Europa ist prekär, und ein erheblicher Teil

Automobilzulieferer: Fast jeder fünfte Betrieb finanziell angeschlagen
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank