01.07.2025

Banken sehen düstere Zeiten für Immobilien

Immobilienfinanzierende Kreditinstitute zeichnen ein düsteres Bild: Sinkende Preise, steigende Insolvenzen und massive Risiken dominieren die Branche.

Beitrag mit Bild

© KB3 / fotolia.com

Immobilienfinanzierende Kreditinstitute blicken überwiegend pessimistisch auf den deutschen Immobilienmarkt, zeigt eine aktuelle Befragung, die EY-Parthenon im zweiten Quartal 2025 unter 36 immobilienfinanzierenden Kreditinstituten in Deutschland durchgeführt hat.

Überwiegend negative Markteinschätzung

Drei Viertel der befragten Kreditinstitute bewerten die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt aktuell als negativ. Nur ein Viertel hält sie für stabil, Optimismus ist Mangelware. Eine positive Entwicklung erwarten die meisten frühestens in drei bis fünf Jahren. Auch bei Bestandsimmobilien rechnen 75 % der Institute mit einer Zunahme an Insolvenzen in den nächsten zwölf Monaten.

Büroimmobilien stehen besonders im Fokus der Sorge: 70 % der Kreditinstitute erwarten weiter sinkende Preise, kein einziges Institut rechnet mit einer positiven Preisentwicklung. Ähnliche Tendenzen zeigen sich bei Einzelhandelsimmobilien: Während vor einem halben Jahr noch viele von stabilen oder sogar steigenden Preisen ausgingen, halten heute rund zwei Drittel einen Preisverfall für wahrscheinlich. Auch hier äußern sich die befragten Restrukturierungskanzleien noch pessimistischer.

„Amend & Extend“ bleibt bevorzugte Strategie

Trotz aller Krisensymptome setzen 90 % der Kreditinstitute weiterhin auf die Strategie „Amend & Extend“, also die Verlängerung bestehender Kredite bei angepassten Konditionen, in der Hoffnung auf bessere Marktbedingungen. Alternativen wie Verkauf oder Insolvenzlösungen spielen bislang eine untergeordnete Rolle.

Finanzierungsbedingungen verschärfen sich weiter

Der schwierige Markt hat direkte Auswirkungen auf die Kreditvergabe: 90 % der Institute vergeben Kredite restriktiver als vor der Krise. Besonders bei Kennzahlen wie Loan-to-Value, Debt Yield oder Vorverkaufsquoten wurden die Bedingungen in den vergangenen sechs Monaten weiter verschärft.

Neben den weiterhin hohen Finanzierungskosten nennen die Institute zunehmend auch die gesamtwirtschaftliche Lage und einen Rückgang der Nachfrage als größte Herausforderungen. ESG-Kriterien und Nachhaltigkeit treten demgegenüber aktuell in den Hintergrund.

(EY vom 27.06.2025 / RES JURA Redaktionsbüro – vcd)


Weitere Meldungen


Meldung

Corporate Finance

30.10.2025

Mittelstand profitiert von seiner Flexibilität

Die geopolitische Situation und die zunehmend fragileren Handelsbeziehungen fordern aktuell besonders exportorientierte kleine und mittlere Unternehmen heraus. „Zugleich bietet der expandierende Verteidigungsbereich aber auch Chancen für Unternehmen, die bereit sind, ihr Geschäftsmodell entsprechend zu verändern. Aufgrund ihrer flachen Hierarchieebenen können kleine und mittlere Unternehmen dabei deutlich flexibler als Großunternehmen agieren, was sich wiederum auf ihre

Mittelstand profitiert von seiner Flexibilität
Meldung

©designer491/fotolia.com

29.10.2025

Weltweite M&A-Aktivität nimmt zu

Weniger ist mehr: Der weltweite Markt für Fusionen und Übernahmen (Mergers & Acquisitions, M&A) zeigt eine klare Verschiebung von Quantität zu Qualität. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2025 stieg der globale Transaktionswert im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 1,93 Billionen US-Dollar, während die Zahl der Deals um rund vier Prozent auf

Weltweite M&A-Aktivität nimmt zu
Meldung

© pichetw/fotolia.com

28.10.2025

Investitionspaket: Mehrheit der Unternehmen erwartet keinen merklichen Effekt

Die Fiskalpakete der Bundesregierung bringen noch nicht die erhoffte Wirkung. Über die Hälfte der Unternehmen in Deutschland (56%) erwartet keinen merklichen Effekt durch das beschlossene Investitionspaket für Infrastruktur und Verteidigung, wie eine aktuelle Deloitte-Befragung zeigt. Die Ernüchterung ist besonders im verarbeitenden Gewerbe groß: Drei Viertel der Unternehmen (74%) rechnen hier mit keinerlei spürbaren Auswirkungen. Über

Investitionspaket: Mehrheit der Unternehmen erwartet keinen merklichen Effekt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank