• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • AHK World Business Outlook Frühjahr 2022: Auslandsgeschäfte deutscher Unternehmen auf Schlingerkurs

12.05.2022

AHK World Business Outlook Frühjahr 2022: Auslandsgeschäfte deutscher Unternehmen auf Schlingerkurs

Autokonzerne auf der Überholspur

© johas/fotolia.com

Erst Corona-Krise, dann Lieferkettenprobleme und in diesem Jahr russischer Angriffskrieg sowie neuerlicher Lockdown in China – die global engagierten deutschen Unternehmen sehen in diesem Frühjahr keine Verschnaufpause. Im Gegenteil: In den meisten Teilen der Welt stellen sie sich dem jüngsten AHK World Business Outlook zufolge auf anhaltend schlechtere Geschäfte ein.

Erst Corona-Krise, dann Lieferkettenprobleme und in diesem Jahr russischer Angriffskrieg sowie neuerlicher Lockdown in China – die global engagierten deutschen Unternehmen sehen in diesem Frühjahr keine Verschnaufpause. Im Gegenteil: In den meisten Teilen der Welt stellen sie sich dem jüngsten AHK World Business Outlook zufolge auf anhaltend schlechtere Geschäfte ein.

Für die Untersuchung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) haben die deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) rund 4.200 Mitgliedsunternehmen an ihren jeweiligen Standorten in allen Weltregionen befragt. Über ein Drittel davon (37%) gehen von einer Verschlechterung der Wirtschaftsleistung vor Ort aus – mehr als doppelt so viele wie noch im Herbst vergangenen Jahres.

Einen ähnlichen Stimmungsknick gab es zuletzt im Frühjahr 2020, als der erste Corona-Schock die Weltwirtschaft fest im Griff hatte, kommentieren die Studienautoren die aktuellen Einschätzungen. Jetzt kämen durch den Inflations- und Kostendruck, den Krieg sowie den anhaltenden Lockdown in Shanghai weitere Verschlechterungen der Standortbedingungen hinzu. Unter dem Strich bedeute dies, dass man sich weltweit auf sichtlich schlechtere Geschäfte einstellen müsse.

Vor dem aktuellen Hintergrund beurteilen im Befragungszeitraum März und April etwas weniger als die Hälfte der deutschen Unternehmen im Ausland (48%) ihre aktuelle Geschäftslage noch als gut, das bedeutet eine leichte Verschlechterung gegenüber der Herbstbefragung 2021. Die Zuversicht der Unternehmen für das eigene Geschäft im laufenden Jahr erleidet der Umfrage zufolge jedoch einen gehörigen Dämpfer: Der Saldo aus Optimisten und Pessimisten hat sich im Vergleich zur Vorumfrage im Herbst 2021 nahezu halbiert.

Stimmung sinkt mit wachsender Nähe zur Ukraine

Dabei nehmen die auslandsaktiven Unternehmen die konjunkturelle Krise je nach Weltregion sehr unterschiedlich wahr: In Ost- und Südosteuropa (ohne die EU-Länder) sowie in Russland und der Türkei beurteilt mehr als jedes zweite deutsche Unternehmen (54%) die künftige Wirtschaftsentwicklung als schlecht. Je näher die Unternehmen am Kriegsgeschehen in der Ukraine angesiedelt sind, desto mittel- beziehungsweise unmittelbarer spüren sie die Auswirkungen des Krieges und der damit verbundenen Sanktionen, so die Ergebnisse des AHK World Business Outlook.

In der Eurozone bewerten immerhin 41% der Unternehmen die Konjunkturentwicklung an ihrem Standort negativ. Bei der Ländergruppe aus den sonstigen EU-Staaten sowie Großbritannien, der Schweiz und Norwegen sind es sogar knapp die Hälfte (47%).

Vor allem steigende Rohstoff- und Energiepreise drücken die Erwartungen bei jeweils rund zwei Drittel der in Europa angesiedelten deutschen Betriebe. Weltweit sind das immerhin noch 55% respektive 46%. Darüber hinaus klagt gut jedes zweite Unternehmen (53%) über anhaltende Störungen in den Lieferketten, in China und Nordamerika ist der Anteil sogar noch höher.

Unverändert zur Herbstbefragung bleibt der Druck der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Ihn benennen gut 40% der deutschen Unternehmen als Risikofaktor für ihre Geschäfte. Aber auch die Entwicklung der Arbeitskosten wird von 29% der Unternehmen als ein Hauptrisikofaktor für die eigenen Geschäfte genannt – ein Höchstwert in der Befragung.

Investitionsabsichten in Amerika relativ hoch

Am besten schneidet lautder Erhebung noch Nordamerika ab, hier sieht sogar gut ein Drittel (36%) der Unternehmen positiv auf die Konjunktur – gefolgt von Süd- und Mittelamerika (29%). Entsprechend hoch sind die Investitionsabsichten der deutschen auslandsaktiven Unternehmen in diesen Märkten im Vergleich zu anderen Regionen. Insgesamt aber streichen die Unternehmen an vielen Orten ihre Investitionen aufgrund der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten zusammen.

Die Präsentation zum AHK World Business Outlook Frühjahr 2022 ist hier abrufbar:

(Pressemitteilung Deutscher Industrie- und Handelskammertage vom 12.05.2022)


Weitere Meldungen


Innovation, Start-up, Erfolg, Start, Rakete, Raumfahrt
Meldung

©andreypopov/123rf.com

01.06.2023

InvestEU: 60 Millionen Euro für neuen Raumfahrtfonds ‚Alpine Space Ventures‘

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) beteiligt sich mit 60 Millionen Euro an Alpine Space Ventures (ASV). Das ist ein in Deutschland ansässiger Risikokapitalfonds, der sich auf den Raumfahrtsektor konzentriert. Die EIF-Finanzierung wird durch das InvestEU-Programm und die CASSINI-Investitionsfazilität des europäischen Raumfahrtprogramms unterstützt, die besonders risikoreiche Investitionen in den Raumfahrtsektor ermöglicht. Wirtschaftskommissar PaoloGentiloni sagte: „Diese Vereinbarung wird

InvestEU: 60 Millionen Euro für neuen Raumfahrtfonds ‚Alpine Space Ventures‘
Idee, Glühbirne, Forschung, Entwicklung
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

01.06.2023

Innovationskraft in Deutschland sinkt rapide

Der Anteil innovativer Unternehmen in Deutschland sinkt rapide. Nur noch jedes fünfte deutsche Unternehmen kann heute als besonders innovativ bezeichnet werden. 2019 galt dies noch für jeden vierten Betrieb. Dagegen ist allein in den zurückliegenden drei Jahren der Anteil der Unternehmen, die nicht aktiv nach Neuerungen suchen, von 27 auf 38 % gewachsen. Diese Entwicklung gefährdet

Innovationskraft in Deutschland sinkt rapide
Aktien, Dax, Shareholder, Investition, Börse
Meldung

©psdesign1/fotolia.com

31.05.2023

Portfolio-Management in unsicheren Zeiten

Klimawandel, Ukraine-Krieg, hohe Inflation, steigende Zinsen – die Liste der aktuellen Krisen ist lang. Allerdings werden Unternehmen auch besser darin, sich an die Mischung aus Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität – kurz VUCA – anzupassen und ihre strategischen Ansätze entsprechend zu überarbeiten. So geben 55 % der Unternehmen an, in den kommenden zwölf Monaten mit einer

Portfolio-Management in unsicheren Zeiten
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank