• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Aktienrückkäufe: Wichtiges Instrument des Eigenkapitalmanagements

26.03.2021

Aktienrückkäufe: Wichtiges Instrument des Eigenkapitalmanagements

Beitrag mit Bild

© eyetronic/fotolia.com

Durch den Erwerb eigener Aktien geht das Eigenkapital eines Unternehmens zurück. Auf den ersten Blick ist dies wenig sinnvoll, scheint es doch dem Zweck der Aktienfinanzierung – der Kapitalaufbringung – zu widersprechen. Dass dem nicht so ist, belegt die Sonderausgabe des Audit Committee Quarterly, die vom Audit Committee Institute und dem Deutschen Aktieninstitut gemeinsam erarbeitet wurde.

Für jedes Unternehmen gibt es eine optimale Eigenkapitalquote, erläutern die Autoren des Deutschen Aktieninstituts. Zu wenig Eigenkapital erhöhe das Insolvenzrisiko, zu viel drücke die Eigenkapitalrendite. Das Finanzmanagement des Unternehmens habe deshalb auch die Aufgabe, die Eigenkapitalquote im optimalen Bereich zu halten. Dabei seien die Interessen verschiedener Anspruchsgruppen zu berücksichtigen, vor allem die der Aktionäre und der Fremdkapitalgeber.

Praktisch keine Aktienrückkäufe während der Pandemie

Nach einer empirischen Untersuchung zum Thema Aktienrückkäufe, die neben verschiedenen Expertenbeiträgen in der Sonderausgabe zu finden ist, werden Gewinne in Deutschland vorwiegend über Dividenden an Aktionäre ausgeschüttet. Von 2017 bis 2019 wurden 109 Mrd. € Dividenden gezahlt. Im selben Zeitraum wurden Aktien im Wert von 23 Mrd. € zurückgekauft. Während der Pandemie wurden die Aktienrückkäufe der Studie zufolge praktisch eingestellt.

Aktienrückkäufe zur Optimierung der Kapitalstruktur

Als wichtigste Motive für den Erwerb eigener Aktien nannten die befragten Finanzvorstände börsennotierter Unternehmen die Ausschüttung überschüssiger Finanzmittel und die Optimierung der Kapitalstruktur. Diese Ziele diskutieren die Unternehmen auch besonders intensiv mit den Stakeholdern. Ebenso werden denkbare Risiken wie die Verschlechterung von Bonität und Rating oder die Möglichkeit der alternativen Verwendung der freien Liquidität diskutiert und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt. Aktionäre stehen dem Aktienrückkauf erwartungsgemäß eher positiv gegenüber, während Gläubiger ihn je nach Unternehmens- und Marktlage differenziert beurteilen.

Anerkanntes Mittel der Kapitalmarktsteuerung

Aktienrückkäufe sind eigentlich ein Widerspruch in sich, gleichzeitig aber seit vielen Jahren ein anerkanntes Mittel der Kapitalmarktsteuerung, stellen die Studienautoren fest. Die vorliegende Sonderausgabe greift diverse Blickwinkel zu dem Thema auf und bietet dem Anwender nicht nur eine dezidierte rechtliche Betrachtung, sondern auch eine Argumentationsbasis für geplante oder mögliche Kapitalmarktmaßnahmen.

Damit durch Aktienrückkäufe kein Nachteil für Aktionäre oder Gläubiger entsteht, hat der deutsche Gesetzgeber den Erwerb eigener Aktien detailliert geregelt. Gesetzliche Vorschriften stellen sicher, dass Aktienrückkäufe in der Höhe begrenzt sind, von den Aktionären genehmigt werden müssen und transparent durchgeführt werden, so die DAI-Kapitalmarktexperten. Vorschriften der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sorgen dafür, dass beim Erwerb der Aktien über die Börse der Kurs nicht manipuliert wird.

Trotz all dieser Vorgaben existieren zahlreiche Mythen, wie gefährlich Aktienrückkäufe sind, so das Deutsche Aktieninstitut. Die Veröffentlichung soll einen Beitrag zur Aufklärung leisten über die rechtlichen, ökonomischen und empirischen Fakten und so helfen, bestehende Vorurteile auszuräumen.

Die Sonderausgabe des Audit Committee Quarterly „Aktienrückkäufe – Mythen und Fakten“ finden Sie hier.

(Pressemitteilung Deutsches Aktieninstitut vom 26.03.2021)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©alfaphoto/123rf.com

11.12.2025

Nationale Venture Capital-Märkte im Vergleich

Der deutsche Venture Capital (VC)-Markt gehört zu den volumenstärksten weltweit. Zwischen 2020 und dem dritten Quartal 2025 wurden jährlich im Durchschnitt 10,4 Mrd. USD in Start-ups investiert. In Europa wurde dieser Wert nur im Vereinigten Königreich übertroffen (23,8 Mrd. USD). Setzt man die Investitionen jedoch ins Verhältnis zur Wirtschaftskraft des Landes (Bruttoinlands­produkt, BIP) rangiert der

Nationale Venture Capital-Märkte im Vergleich
Meldung

©tashatuvango/ fotolia.com

10.12.2025

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus

Investor:innen weltweit sehen für die kommenden drei Jahre die größten Anlagechancen im Technologiesektor. Technologie ist für eine große Mehrheit von 61 % das attraktivste Segment, mit großem Abstand vor den anderen Branchen. Auf die Plätze zwei und drei kamen, dicht beieinander, Asset und Wealth Management (25 %) sowie Energie- und Versorgungsunternehmen (24 %). Die in Deutschland

Global Investor Survey 2025: Technologiesektor bleibt im Fokus
Meldung

pitinan/123rf.com

10.12.2025

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen

Deutsche Unternehmen stehen weiterhin unter erheblichem Druck, ihre Finanzierung sicherzustellen. Trotz einer leichten Entspannung bei den Zinsen bleibt die Kapitalverfügbarkeit aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten ein kritischer Faktor. Das zeigt die aktuelle Deloitte-Studie zum Working Capital Management für die Daten von 180 deutschen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen für die Geschäftsjahre 2018 bis 2024 ausgewertet wurden. Ergänzend wurde

Finanzierung bleibt zentrale Herausforderung für deutsche Unternehmen
Corporate Finance Zeitschrift plus Datenbank

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank