Laut des Deutschen Aktieninstituts war 2022 ein sehr erfreuliches Jahr für die Aktienkultur in Deutschland. Eine wachsende Zahl an Menschen setzt für die private Vermögensbildung auf Aktien, Fonds und ETFs, so der Kapitalmarktverband. Neuaktionäre hätten die Kurskorrekturen für den Einstieg in den Aktienmarkt genutzt, während erfahrene Anlegerinnen und Anleger investiert blieben. Auch das große Interesse junger Menschen am Aktiensparen habe sich im vergangenen Jahr fortgesetzt. 2022 war laut des Deutschen Aktieninstituts jeder Fünfte am Aktienmarkt engagiert, also rund 18,3% der Bevölkerung ab 14 Jahren.
Junge Generation zeigt wie es geht
2022 ist das Gesicht der Börse jünger geworden. Besonders die Gruppe der unter 30-Jährigen war der Analyse zufolge am Aktienmarkt sehr aktiv. Rund 600.000 junge Erwachsene unter 30 Jahren wagten sich auf das Börsenparkett – eine Steigerung von 40% zum Vorjahr. Damit verzeichnet diese Gruppe im Vergleich aller Altersgruppen den mit Abstand stärksten Anstieg.
Aktienfonds sind beliebteste Form der Aktienanlage
Bei der Anlageform waren auch 2022 aktienbasierte Fonds und ETFs die beliebteste Form der Aktienanlage. 7,6 Mio. Menschen halten ausschließlich Fonds oder ETFs im Depot. 2,9 Mio. Aktiensparerinnen und -sparer kombinieren Fonds/ETFs mit der Anlage in Einzelaktien. 2,4 Mio. investieren ausschließlich in Aktien.
Aktienanlage im Geschlechtervergleich
2022 haben sich mehr Frauen als Männer neu für die Aktie, Aktienfonds oder ETFs entschieden, berichten die Autoren der Analyse. Das Plus bei den Frauen beträgt 482.000, bei den Männern sind es 338.000. Allerdings nutzen nach wie vor insgesamt weniger Frauen die Chancen der Aktienanlage. Nur ein Drittel der Menschen, die in Deutschland mit Aktien sparen, ist weiblich.
Laut des Deutschen Aktieninstituts darf man bei aller Freude über die vielen neuen Anlegerinnen und Anleger in Aktien, Aktienfonds oder ETFs nicht vergessen, dass noch immer zu wenig Menschen in Deutschland an den attraktiven Erträgen des Aktiensparens teilhaben. Wichtig sei es deshalb, dass die Bundesregierung das geplante Generationenkapital, ein Kapitalstock zur Stützung der gesetzlichen Rente, ambitioniert umsetzt. Die Anschubfinanzierung von 10 Mrd. € dürfe kein Einmalbetrag bleiben, sondern müsse mindestens Jahr für Jahr angelegt werden, um die Rente langfristig zukunftsfest aufzustellen.
Die Aktionärszahlen mit einem Spezial über die „Aktienanlage in Zeiten der Krise“ finden Sie hier zum Download.
(Pressemitteilung Deutsches Aktieninstitut vom 17.01.2023)