• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Analyse zu Diversität in Unternehmensvorständen: Männliche Vorstände bei privaten Unternehmen in der Mehrheit

13.09.2022

Analyse zu Diversität in Unternehmensvorständen: Männliche Vorstände bei privaten Unternehmen in der Mehrheit

Obwohl Fortschritte bei der Förderung der Geschlechterdiversität in Unternehmensvorständen erzielt wurden, gibt es immer noch große Lücken bei der Definition und Repräsentation von Diversität in Vorständen auf der ganzen Welt. 58% der Vorstände in privaten Unternehmen bestehen ausschließlich aus Männern, verglichen mit nur 6% der börsennotierten Unternehmen. Auch bei börsennotierten Unternehmen sind keine schnellen Änderungen bei der Geschlechterparität zu erwarten, so der "Modern Leadership Report" des Software-Anbieters Diligent.

Beitrag mit Bild

© Pathfinder / fotolia.com

Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten dieser privaten Unternehmen liegt bei etwa 11%, verglichen mit 27% in gelisteten Unternehmen. Der Report zeigt zudem, dass auch bei der Ernennung von Vorständen die Geschlechterparität noch lange nicht erreicht ist. Nur 36% der bis Mai 2022 ernannten Führungskräfte sind weiblich, was dem Durchschnitt des gesamten Jahres 2021 entspricht. Weibliche Führungskräfte haben derzeit etwa 27% der Sitze in den Vorständen von Aktiengesellschaften inne. Im Jahr 2021 betrug dieser Wert 26%, im Jahr 2019 waren es 23%.

Wie Diligent im Rahmen der Analyse außerdem herausfand, sind weibliche Führungskräfte tendenziell jünger als ihre männlichen Kollegen und haben eine kürzere Amtszeit. Das Durchschnittsalter der weiblichen Vorstandsmitglieder beträgt 60 Jahre, bei den männlichen Kollegen sind es im Schnitt 63,5 Jahre. Weibliche Führungskräfte haben mit 4,7 Jahren außerdem eine kürzere Amtszeit als ihre männlichen Kollegen. Diese sind im Durchschnitt 7,6 Jahre im Amt.

Die Diversität nach Nationalität, Rasse und ethnischer Zugehörigkeit der Direktoren hinkt der geschlechtsspezifischen Diversität weltweit hinterher, wobei die Mehrheit der analysierten Länder die ethnische Zugehörigkeit der einzelnen Vorstandsmitglieder nicht offenlegt. Der Prozentsatz der S&P-500-Direktoren aus unterrepräsentierten rassischen oder ethnischen Gruppen beträgt nur 22% und ist seit 2021 nicht gestiegen. Unterdessen betragen die Prozentsätze für Fortune 100- und 500-Vorstände ab dem Jahr 2020 17,5% bzw. 20,6% und 24% für Russell 3000 im Juni 2022.

Auch bei der Ernennung von Direktoren ist man laut der Studie noch weit von der Geschlechterparität entfernt. Nur 36% der bis Mai 2022 ernannten Direktoren waren weiblich, was dem Durchschnitt für das gesamte Jahr 2021 entspricht. Weibliche Direktoren haben derzeit etwa 27% der Vorstandssitze von Aktiengesellschaften inne, gegenüber 26% im Jahr 2021 und einem Anstieg von vier Prozentpunkten gegenüber 2019.

Das Anliegen der Repräsentation von LGBTQ+ hinkt anderen Diversitäts-Elementen in Vorstandsetagen deutlich hinterher, wobei die USA die einzige analysierte Region ist, die diese Daten bereitstellt. Mitglieder der LGBTQ+-Community halten nur 0,5% der Vorstandssitze in den Fortune 500.

Weiterhin zeigt der Report, dass inzwischen neue Fachkenntnisse in die Vorstandsetagen eingebracht werden: 35% der neu ernannten Vorstandsmitglieder verfügen im Jahr 2022 über Fachkenntnisse in Bereichen wie Technologie, Marketing, Vertrieb, Personalwesen, ESG und Recht.

„The Global Modern Leadership Report“, der von Diligent in Zusammenarbeit mit 22 Partnerorganisationen auf der ganzen Welt erstellt wurde, ist die erste weltweite Analyse, die mehrere wichtige Aspekte der Vielfalt in Aufsichtsräten – darunter Geschlecht, Alter, Nationalität und Qualifikation – widerspiegelt. Der Report bietet erstmals einen ganzheitlichen Einblick in die Entwicklung von Vielfalt und Integration in öffentlichen und privaten Aufsichtsräten weltweit.

Die Studie “The Global Modern Leadership Report 2022” können Sie hier herunterladen.

(Pressemitteilung Diligent vom 13.09.2022)


Weitere Meldungen


Meldung

©psdesign1/fotolia.com

08.05.2025

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland

Die ökonomische und finanzielle Unsicherheit unter Finanzvorständen deutscher Unternehmen befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch und beeinflusst ihre Planungen deutlich. Nach den US-Zollankündigungen vom 02.04.2025 sehen 80 % der teilnehmenden Chief Financial Officers (CFO) mittelfristig ihren Investitionsschwerpunkt in Deutschland, vor dem 02.04.2025 lag ihr Anteil bei 73 %, wie der CFO Survey von Deloitte zeigt. Für die

Geopolitik treibt deutsche CFOs zu mehr Investitionen im Inland
Meldung

©tstockwerkfotodesign/de.123rf.com

07.05.2025

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation

Es ist fraglich, ob der Finanzsektor die Erreichung der Klimaziele schon ausreichend unterstützt. Unklar ist vor allem, über welche Kanäle er am besten zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft beitragen kann. Das Projekt Green Financial Intermediation – From Demand to Impact (INTERACT), das das ZEW Mannheim gemeinsam mit dem ifo Institut durchführt, untersucht, wie der

Einfluss von Finanzintermediation auf die grüne Transformation
Meldung

©alfaphoto/123rf.com

06.05.2025

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Die vor allem von den USA ausgehende große wirtschaftspolitische Unsicherheit macht auch vor dem deutschen Markt für Wagniskapital (Venture Capital, VC) nicht halt. Dennoch legte der Geschäftsklimaindikator für den VC-Markt im ersten Quartal 2025 leicht um 2,0 Punkte zu. Mit einem Stand von minus 2,1 Punkten rangiert der Indikator aber weiterhin knapp unter dem langjährigen

US-Politik belastet Aussichten für deutschen Wagniskapitalmarkt

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank