• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Anstieg der Megadeals in der Versicherungsbranche

19.02.2016

Anstieg der Megadeals in der Versicherungsbranche

Beitrag mit Bild

Corporate Finance

Des Transaktionsvolumens bei M&A-Aktivitäten im Versicherungsbereich ist signifankt angestiegen, auch auf europäischer Ebene.

Das weltweite Transaktionsvolumen von M&A-Aktivitäten im Versicherungsbereich hat sich im Vergleich zu 2014 verdreifacht. Gleichzeitig ist auch die Anzahl der sog. ‚Megadeals‘ – Transaktionen mit einem Volumen von über 5 Mrd. Euro – stark angestiegen. Dies belegen aktuelle Zahlen einer in der ersten Jahreshälfte 2015 durchgeführten Studie von Mergermarket in Zusammenarbeit mit Willis Towers Watson, in der 750 Führungskräfte aus der Versicherungsbranche befragt wurden.

Das sind die Deal Driver

Dass immer mehr und immer größere Merger in der Versicherungsbranche stattfinden, hat verschiedene Gründe.
→ Marktanteile gewinnen
Zum einen ist es die Marktstellung der anvisierten Unternehmen und deren Kundenzugang über die vorhandenen Vertriebswege. „Das Ziel solcher Merger ist Umsatzwachstum und die Vergrößerung der Marktanteile“, sagt Michael Klüttgens, Geschäftsführer der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson. Speziell im P&C Geschäft kommt der Wunsch nach stärkerer Diversifikation der Geschäftssegmente noch hinzu.
→ Konsolidierung der Märkte
Mehr als die Hälfte der Käufer sehen sich im jeweiligen Markt als Marktführer oder Top 10 Gesellschaft. Weitere Konsolidierungen sind daher ebenfalls ein Treiber für M&A-Aktivitäten.
→ Regionale Präsenz ausbauen
Klüttgens führt fort: „Schaut man sich die Regionen an, in denen M&A-Aktivitäten stattfinden, so werden mehr als 90 Prozent der Targets in Märkten gesucht, in denen die Käufer bereits ihr Versicherungsgeschäft betreiben. Ausnahme sind sich schnell entwickelnde Ökonomien, in denen internationale Versicherer bisher nicht präsent sind.“
→ Digitale Vertriebswege ausbauen
Ein weiterer Grund für die Akquisitionen ist die Suche nach modernen Vertriebswegen. In Westeuropa gaben 45 Prozent der Befragten an, dass der Zugang zu digitalen Vertriebswegen ein wichtiger Entscheidungsgrund ist. „Besitzen Targets die Expertise in einem Bereich, der modernen und digitalen Vertrieb ermöglicht, so machen sie sich für die Käufer – für die Digitalisierung immer wichtiger wird – interessant.“

Gegenwind durch Kapitalmarktschwankungen und starken Wettbewerb

Dennoch verlaufen Übernahmen in der Versicherungsbranche nicht immer erfolgreich. „Der mit Abstand größte Faktor für nicht zustande gekommene Übernahmen in Europa sind die starken Schwankungen im Kapitalmarkt. Rund 65 Prozent der Studienteilnehmer gaben das als Hauptgrund an“, erklärt Marcel Schmitz, Director bei Willis Towers Watson und M&A Verantwortlicher für den deutschen Versicherungsmarkt. „Hinzu kommen das starke Wettbewerbsumfeld und die Preiserwartung des Verkäufers, die sich nicht immer mit den Angeboten der Interessenten deckt.“ Dabei spielen auch regionale Unterschiede in den Metriken zur Preisfindung eine Rolle: Während in den Wachstumsmärkten das Umsatzwachstum die wichtigste Metrik ist, sind in den weiterentwickelten Märkten Größen wie Unternehmenswert, Return on Capital oder IFRS-Überschüsse wesentliche Faktoren.

Ausblick: Appetit auf Zukäufe bleibt bestehen

Die Pläne der Versicherer für die kommenden drei Jahre zeigen, dass das M&A-Geschehen weiterhin steigen wird – und wie sehr Akquisitionen mittlerweile fester Bestandteil der Unternehmensstrategie geworden sind.
In Europa werden sich regulatorische Veränderungen, allen voran der offizielle Start von Solvency II, auf zukünftige Transaktionen auswirken. „Die strengeren Regeln zwingen Versicherer, sich intensiver mit der Kapitaleffizienz ihrer Produkte auseinanderzusetzen und zu überdenken, inwiefern sie ihr Portfolio anpassen können und müssen“, erklärt Klüttgens. „Auch das Thema Kapitalallokation wird stärker in den Fokus rücken und in der Folge die M&A-Aktivitäten antreiben.“

(Pressemitteilung Willis Towers Watson vom 18.02.2016)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.06.2025

Konzerne weltweit bremsen bei F&E-Budgets

Inmitten globaler Unsicherheiten investieren Unternehmen weiterhin kräftig in Innovation (F&E). Eine neue EY-Studie zeigt, dass die weltweit forschungsstärksten Unternehmen ihre Budgets erneut erhöht haben – wenn auch moderater als im Vorjahr. Weltweit steigende F&E-Ausgaben trotz Umsatzdämpfer Laut EY-Studie erhöhten die 500 umsatzstärksten Unternehmen mit den höchsten F&E-Budgets ihre Investitionen 2024 um 6 %, obwohl der

Konzerne weltweit bremsen bei F&E-Budgets
Meldung

©alphaspirit/123rf.com

18.06.2025

Deutsche Wirtschaft erholt sich 2026 – bleibt aber im EU-Mittelfeld

Nach der anhaltenden Rezession signalisiert der aktuelle European Economic Outlook von KPMG eine moderate Erholung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2026. Demnach dürfte das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,1 % wachsen – der erste spürbare Aufschwung seit vier Jahren. In diesem Jahr dürfte es noch stagnieren und mit 0,1 % nur minimal steigen. Trotz dieser positiven Tendenz

Deutsche Wirtschaft erholt sich 2026 – bleibt aber im EU-Mittelfeld
Meldung

© momius / fotolia.com

17.06.2025

Online-Banking: Bankfilialen unter Druck

Immer mehr Deutsche erledigen ihre Bankgeschäfte online – auch ältere Generationen holen auf. Die Digitalisierung des Bankwesens schreitet voran und verändert das Kundenverhalten nachhaltig, zeigt eine aktuelle Untersuchung des Digitalverbands Bitkom. Online-Banking auf Rekordniveau 86 % der Deutschen nutzen inzwischen Online-Banking – so viele wie nie zuvor. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg bei den Seniorinnen und

Online-Banking: Bankfilialen unter Druck

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank