• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Banken erwarten bis 2020 boomendes Firmenkundengeschäft

24.08.2017

Banken erwarten bis 2020 boomendes Firmenkundengeschäft

Beitrag mit Bild

Während Banken mit Privatkunden gegenwärtig kaum noch Geld verdienen, rechnet die Mehrheit der Institute laut einer aktuellen Studie bis 2020 mit einem weiter florierenden Firmenkundengeschäft. Doch auch für Geschäfts- und Firmenkunden werden das Smartphone und digitale Dienste als Ergänzung zur Bankfiliale immer wichtiger.

Während Banken mit Privatkunden gegenwärtig kaum noch Geld verdienen, rechnet die Mehrheit der Institute laut einer Studie der Managementberatung Horváth & Partners bis 2020 mit einem weiter florierenden Firmenkundengeschäft. Doch auch für Geschäfts- und Firmenkunden werden das Smartphone und digitale Dienste als Ergänzung zur Bankfiliale immer wichtiger. Um profitabel zu bleiben, muss der Bankvertrieb den richtigen Mix aus persönlicher Kundenberatung und neuen, möglichst ganzheitlichen Onlinelösungen anbieten.

Mehr als 90 Prozent der befragten Vertriebsexperten aus dem Corporate Banking rechnen im Firmenkundengeschäft bis 2020 mit steigenden Kundenzahlen und Kreditvolumen. Drei Viertel gehen davon aus, dass die Profitabilität um bis zu 15 Prozent steigt. „Gleichzeitig sind sich die Banken angesichts des Margendrucks bei Krediten und des Wettbewerbs durch Nichtbankenanbieter bewusst, dass die Zeit mehr als reif ist für eine zielgerichtete, integrierte Digitalisierungsstrategie, um Kosten zu senken und zugleich neue Ertragsquellen zu erschließen“, sagt Dr. Marcus Niebudek, Vertriebsexperte bei Horváth & Partners.

Produktportfolio wird reduziert

Befragt nach den wichtigsten Stellhebeln für die Digitalisierung, gaben mehr als 80 Prozent der Bankmanager an, sich im Corporate Banking stärker auf ausgewählte Kundensegmente fokussieren zu wollen. Zwei Drittel planen, ihr oft umfangreiches Produkt- und Leistungsportfolio zu reduzieren. Die Marschrichtung ist klar: Je breiter sich das Smartphone als virtuelle Bankfiliale durchsetzt, desto wichtiger werden attraktive, durchgängig funktionierende Corporate-Banking-Lösungen in der Onlinewelt. Das heutige Gesamtangebot unverändert in die digitale Welt zu überführen wäre jedoch schlicht zu teuer.

Aufbau digitaler Branchen- und Themenportale

Als wichtiger Schlüssel für die Zukunft des Corporate Bankings gilt der Aufbau digitaler Ökosysteme. „Aus eigener Kraft oder im Verbund mit Unternehmen aus anderen Wirtschaftszweigen werden Banken in Zukunft verstärkt Branchen- oder Themenplattformen im Internet aufbauen“, prognostiziert Niebudek. „Über solche digitalen Informationsplattformen und Austauschbörsen etwa für Frei- und Heilberufe, Landwirte oder Handwerksberufe können die Finanzinstitute ihre Kunden ganzheitlicher bei unternehmerischen Entscheidungen begleiten und ergänzend zum eigenen Angebot auch Produkte und Services von Partnern anbieten.“ Das Geschäft lässt sich so über das angestammte Portfolio an Finanz- und Versicherungsleistungen hinaus erweitern.

Wie das geht, hat jüngst eine große deutsche Bank mit der Eröffnung eines Heilberufeportals vorgemacht. Die Plattform bietet Praxisgründern zum Beispiel regionale Standort- und Benchmark-Analysen an und hilft etablierten Ärzten bei der Suche nach einem Nachfolger. Ein Viertel der von Horváth & Partners befragten Bankmanager kann sich vorstellen, ebenfalls als Plattformbetreiber aktiv zu werden. Fast die Hälfte will solche Austauschbörsen zukünftig als Anbieter von Beratungsdienstleistungen nutzen und knapp zwei Drittel sehen sie als zusätzlichen Vertriebskanal für ihre klassischen Finanzprodukte.

Persönliche Beratung bleibt wichtig

„Auch wenn das Corporate Banking digitaler wird, bleibt die Beziehung zwischen Kunde und Bank bis auf weiteres vom persönlichen Austausch mit dem Kundenberater geprägt“, erklärt Niebudek. Nur ein Drittel der befragten Vertriebsexperten räumt dem sogenannten Robo-Advice – also der vollständig digitalen, automatisierten Beratung – eine hohe Bedeutung im Corporate Banking ein. Nicht einmal jeder Zweite hält die Onlineberatung per Video oder Chat für besonders wichtig. Mehr als 70 Prozent sprachen sich jedoch für die Einführung von Apps aus, die die Beratung unterstützen.

Datenbasierte Kundenanalysen

Auch beim Thema Big Data sind die Banker noch eher zurückhaltend. Um ihren Kunden genau zum richtigen Zeitpunkt passgenaue Zusatzservices anbieten zu können, halten zwar 80 Prozent der Befragten datenbasierte Kundenanalysen für wichtig. Nur die Hälfte jedoch setzt bereits auf Predictive Analytics, um das Verhalten der Kunden vorherzusagen. „Hier verschenken die Institute Potenzial“, warnt Niebudek. „Auf Basis vorhandener Kundendaten lassen sich trennscharfe, intelligente Kundensegmente bilden, um Beratungsressourcen sinnvoller einsetzen und Kundenbedürfnisse optimal befriedigen zu können.“

(Pressemitteilung Horváth & Partners vom 24.08.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Meldung

©peterschreibermedia/123rf.com

25.07.2024

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit

Mehr als vier Jahre internationaler Krisen, geprägt durch die Corona-Pandemie, den russischen Überfall auf die Ukraine, die dadurch ausgelöste, gerade abgeebbte Inflationswelle sowie wachsende geopolitische Spannungen, haben deutliche negative Spuren bei zentralen Kenngrößen wirtschaftlicher, staatlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit in Deutschland hinterlassen. Die Bundesregierung hat zwar mit hohem Aufwand, darunter weit verbreitete Kurzarbeit, Unterstützungszahlungen und

Schwache Entwicklung bei wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit
Meldung

© alexlmx/fotolia.com

24.07.2024

German Private Equity Barometer Q2 2024

Stimmungseinbruch auf dem deutschen Private Equity-Markt: Kurz vor dem Überschreiten seines langjährigen Durchschnitts bricht das Geschäftsklima auf dem deutschen Private Equity-Markt wieder ein. Der Geschäftsklimaindikator verliert im zweiten Quartal 2024 20,6 Zähler auf -23,4 Saldenpunkte. Einen ähnlich starken Einbruch gab es bereits vor Jahresfrist im zweiten Quartal 2023. Insbesondere die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt

German Private Equity Barometer Q2 2024
Meldung

©lassedesignen/fotolia.com

23.07.2024

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Etwa 40 % der Unternehmen, die in KI investiert haben, warten noch auf nennenswerte Renditen. Dies zeigen aktuelle Studiendaten. Wenig verwunderlich: viele Investments zahlen sich erst auf lange Sicht aus. Covello von Goldman Sachs ist jedoch alles andere als überzeugt davon, dass sich jene Investments überhaupt einmal auszahlen werden. „Bei den meisten technologischen Umwälzungen in der

KI-investierende Unternehmen warten auf Renditen

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank