06.02.2024

Bargeld wird wieder häufiger genutzt

Bargeld baut den Vorsprung als am häufigsten genutzte Zahlungsmethode aus. Das zeigt eine Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint.

Beitrag mit Bild

© eyetronic/fotolia.de

Die Beliebtheit von Bargeld ist in Österreich und Deutschland weiterhin ungebrochen, was auch deutlich die Einschätzung zu einer möglichen Abkehr vom Bargeld in den kommenden Jahren zeigt. Die Nutzungshäufigkeit von digitalen Zahlungsarten, wie z.B. der kontaktlosen Debitkarte, hat sich auf einem erhöhten Niveau nach der Pandemie stabilisiert.

Bargeld ist häufigste Zahlungsmethode in Österreich und Deutschland

Die Nutzungshäufigkeit von Bargeld ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. In Deutschland ist mit derzeit 71 % ein klarer, ansteigender Trend über die letzten drei Jahre ersichtlich. In Österreich ist mit 79 % die Häufigkeit der Bargeldnutzung gegenüber dem Vorjahr wieder gestiegen, der Rückgang der Nutzungshäufigkeit von Bargeld wurde damit beendet.

Kontaktlose Debitkarte seit der Pandemie in Österreich deutlich häufiger genutzt als in Deutschland

In Deutschland hat sich die Nutzungshäufigkeit der kontaktlosen Debitkarte mit 44 % wieder auf dem Niveau von 2022 stabilisiert. In Österreich ist die Nutzungshäufigkeit nach dem starken Anstieg während Corona (67%) mit 55 % nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich die in 2020 annähernd gleiche Nutzungshäufigkeit (AT: 36%, DE: 33%) in den beiden Ländern auf aktuell elf Prozentpunkte Unterschied entwickelt.

Vertrautheit von Bargeld ist wesentlichste Eigenschaft, noch vor Anonymität

61 % der Befragten in Österreich finden die Eigenschaft „Vertraut“ bei Bargeld am wichtigsten, während das nur für 57 % der Befragten in Deutschland gilt. Die Eigenschaft „Vertraut“ ist mit diesen Werten in beiden Ländern auf dem Spitzenplatz. Die Eigenschaft „Anonym“ wird mit 56 % in Österreich am zweithöchsten bewertet, während sie mit 45 % in Deutschland Platz drei einnimmt. In Deutschland ist mit 49 % die Eigenschaft „Schnell“ mit dem zweithöchsten Wert bewertet worden.

Meinung zur möglichen Abkehr vom Bargeld hat sich in beiden Ländern unterschiedlich entwickelt

Eine Abkehr vom Bargeld in den nächsten zehn Jahren halten 31 % der Befragten in Deutschland für möglich und sind damit eher bereit, auf Bargeld zu verzichten, als in den vergangenen Jahren (2020: 29%). Mit 19 % der Befragten in Österreich setzt sich hier der Trend fort, dass eine Abkehr vom Bargeld in diesem Zeitraum immer weniger erwartet wird. Über die betrachteten vier Jahre hat sich die Bereitschaft zum Verzicht auf Bargeld um acht %punkte in Österreich (2020: 27%) verringert.

Christian Bruck, Partner und Experte für das Thema Zahlungsverkehr bei BearingPoint: „Die anhaltenden Diskussionen über das Recht zur Nutzung von Bargeld sowie die möglichen Beschränkungen bei der Bargeldnutzung, wie z.B. die jüngst vereinbarte, formal noch zu bestätigende Bargeldobergrenze von 10.000 Euro in der EU, spiegeln sich in den aktuellen Umfrageergebnissen klar wider. In Deutschland hat das Bargeld einen hohen Stellenwert in der Nutzung, in Österreich bleibt es das Maß aller Dinge und eine Abkehr vom vertrauten Bargeld liegt nicht im Interesse der Befragten.“

Häufigere Nutzung von Mobile Payment Services von allen Altersgruppen vorstellbar

In Deutschland können sich 20 % der Befragten eine häufigere Nutzung von Mobile Payment Services in den kommenden zwei Jahren vorstellen, das ist eine Verdoppelung gegenüber 2020. In Österreich liegt dieser Wert aktuell bei 17 % und damit vier Prozentpunkte über dem Wert von 2020. Interessant ist ebenfalls ein Blick auf die Verteilung der Erwartungen über die Altersgruppen in den beiden Ländern. In Deutschland ist in den Altersgruppen zwischen 18 und 44 Jahren ein kontinuierlicher Zuwachs über die letzten vier Jahre zu beobachten. In diesen Altersgruppen können sich aktuell 28 % bis 32 % der Befragten eine häufigere Nutzung von Mobile Payment Services in den nächsten zwei Jahren vorstellen. In Österreich liegt der Spitzenwert in der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre, mit aktuell 40 % ist dieser fast doppelt so hoch wie die Werte der nachfolgenden Altersgruppen.

Deutlicher Unterschied der erwarteten Nutzungshäufigkeit des digitalen Euro

Nahezu jede(r) Fünfte in Deutschland und Österreich würde den Digitalen Euro mehrfach pro Woche nutzen. Die Altersgruppen zwischen 18 und 44 Jahren in Deutschland würde den digitalen Euro häufiger nutzen als die Altersgruppen ab 45 Jahren. Am häufigsten würde mit 29 % die Altersgruppe zwischen 35 und 44 Jahre den digitalen Euro nutzen. In Österreich stellt sich die Situation anders dar. Mit nur 16 % würden die Altersgruppen ab 35 Jahren in Österreich den digitalen Euro nutzen. Mit 25 % würde die Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren den digitalen Euro am häufigsten nutzen.

Dr. Robert Bosch, Partner und Leiter des Geschäftsbereiches Banking & Capital Markets bei BearingPoint: „Die Umfrage hat gezeigt, dass der digitale Euro in Deutschland und Österreich von nahezu jedem Fünften mehrfach pro Woche genutzt werden würde. Interessant sind dabei die Unterschiede über die Altersgruppen in beiden Ländern. Für eine breitere Akzeptanz des digitalen Euro als ergänzende, digitale Zahlungsmethode scheint noch ein altersgruppen- und länderspezifischer Informationsbedarf zu bestehen.“

(BearingPoint vom 05.02.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)


Weitere Meldungen


Meldung

© apops / fotolia.com

05.12.2024

Die größten Herausforderungen 2024

Das Thema „Fachkräfte/demografische Entwicklung“ ist insgesamt weiterhin die größte Herausforderung für die Unternehmen. Wird jedoch nach Unternehmensgröße und -branche sowie dem Digitalisierungsgrad unterschieden, zeigt sich, dass dem Fachkräftemangel vor allem in größeren Unternehmen und im Dienstleistungsbereich eine herausragende Bedeutung zukommt. Im Produzierenden Gewerbe, im Handel und in den Unternehmen, die bereits Künstliche Intelligenz (KI) verwenden,

Die größten Herausforderungen 2024
Meldung

©alphaspirit/fotolia.com

04.12.2024

Studie zu „Diversity, Equity & Inclusion“ in deutschen Startups

Bunt, bunter, Startup-Szene? Eine neue Studie von Partnern der Technischen Universität München, IHK für München und Oberbayern, Meta, PwC Deutschland, HV Capital und Deep Tech Momentum zeigt gemischte Perspektiven, Einstellungen und Meinungen: Gründende deutscher Startups halten Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Inklusion (engl. Diversity, Equity, Inclusion – DEI) zwar mehrheitlich für wichtig für das eigene Unternehmen und

Studie zu „Diversity, Equity & Inclusion“ in deutschen Startups
Meldung

© habrda/ fotolia.com

03.12.2024

Automobilbranche: Umsatz, Gewinn und Absatz sinken

Die drei deutschen Autokonzerne mussten im abgelaufenen dritten Quartal massive Einbußen beim Umsatz und Gewinn vermelden. Ihr Umsatz schrumpfte um 6 %, der Pkw-Absatz um 9 %, der Gewinn sogar um 50 %. Während die deutschen Autobauer damit den Rückwärtsgang eingelegt haben, können andere Herstellernationen zumindest beim Umsatz weiter zulegen: So stieg der Umsatz der US-Autokonzerne insgesamt um

Automobilbranche: Umsatz, Gewinn und Absatz sinken

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank