Wie das Bundeswirtschaftsministerium berichtet, hat sich im dritten Quartal die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland mit einem Zuwachs des realen BIP um 0,2 % leicht belebt. Impulse gingen dabei vom staatlichen und privaten Konsum aus; entstehungsseitig dürfen erneut die Dienstleistungsbereiche das Wachstum getragen haben. Aktuelle Stimmungsindikatoren von privaten Haushalten und aus Unternehmen wie auch eine Stabilisierung der Auftragslage in der Industrie sprechen für eine Bodenbildung der konjunkturellen Entwicklung zur Jahreswende 2024/25. Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen aus der US-Präsidentenwahl haben jedoch zugenommen.
Die Produktion schließt das dritte Quartal mit einem schwachen Ausklang ab, während die Auftragseingänge auch zum Quartalsende nochmals spürbar zulegten. Die zuletzt positive Entwicklung der Auftragseingänge insbesondere aus dem Ausland sowie die jüngste Verbesserung der Stimmungsindikatoren von ifo und S&P Global sprechen für eine Stabilisierung der Industriekonjunktur in den kommenden Monaten.
Die Lage im Einzelhandel (ohne Kfz) hat sich zuletzt etwas aufgehellt. Im September lagen die preisbereinigten Umsätze um 1,2 % über dem Vormonat. Neuzulassungen von Pkw sind im Oktober deutlich um 11,7 % gestiegen. Nach der enttäuschenden Entwicklung in den zurückliegenden Monaten deuten aktuelle Frühindikatoren auf eine Stabilisierung bei der Verbraucherstimmung in Deutschland. Sorgen um Jobsicherheit und geopolitische Entwicklungen bleiben allerdings Risikofaktoren für eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas.
Die Inflationsrate ist im Oktober auf +2,0 % gestiegen. Mit ausschlaggebend für den Anstieg war, dass sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln weiter auf +2,3 % verstärkt hat. Zugleich hat sich der preisdämpfende Effekt durch billigere Energie abgeschwächt. Im Oktober waren die Energiepreise mit -5,5 % jedoch weiterhin deutlich rückläufig. Angesichts des starken Rückgangs der Energiepreise im vierten Quartal 2023 dürften die negativen Vorjahresraten allerdings bald enden. Im weiteren Verlauf des Jahres sollte die Inflation aber weiterhin moderat bleiben.
Die übliche Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt bleibt aufgrund der wirtschaftlichen Schwächephase weiterhin aus. So ist die Erwerbstätigkeit im September nach einer Revision der amtlichen Daten zum vierten Mal in Folge saisonbereinigt zurückgegangen. Gleichzeitig stiegen im Oktober sowohl die registrierte Arbeitslosigkeit als auch die Unterbeschäftigung abermals merklich. Angesichts der laut Frühindikatoren nach wie vor gedämpften Arbeitsnachfrage ist eine spürbare Belebung am Arbeitsmarkt im weiteren Jahresverlauf nicht absehbar.
Der IWH Insolvenztrend zeigt im Oktober mit 1.530 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften eine Zunahme von 17,4 % gegenüber dem Vormonat.
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(BMWK vom 13.11.2024 / RES JURA Redaktionsbüro)